Politik

Prüfstein Garzweiler II

Während die rot-grüne Koalition in Düsseldorf weiter an der Frage Garzweiler II -ja oder nein- zu zerbrechen droht, wird in der CDU das einzig richtige getan. Anstatt nämlich ständig unter der Regie unseres allseits hochgeliebten Landesvaters, Bruder Johannes Rau, der Bevölkerung die Handlungsunfähigkeit der Landesregierung am Beispiel Garzweiler zu demonstrieren, lädt die CDU die Bürger zu Aufklärung vor Ort ein.
So machte sich Ende Oktober eine Gruppe von etwa 40 Bürgern auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Küppersteg auf in das "Rheinische Braunkohlerevier". Das Ziel war der Tagebau Garzweiler I, an den sich ungefähr im Jahr 2006 der Tagebau Garzweiler II anschließen soll. Erstaunlich ist doch, daß in so unmittelbarer Nähe riesige Rohstoffvorkommen abgebaut werden und wir doch eigentlich davon kaum etwas mitkriegen. Dies zeugt auch davon, daß die gegenwärtige Diskussion politisch sehr überspitzt geführt wird über einen Vorgang, der schon über Jahrzehnte reibungslos praktiziert wird.

Riesenbagger

Zunächst wurden wir also am Rande des Tagebaus in einem kleinen Info-Center des Betreibers Rheinbraun (natürlich 100%ige RWE-Tochter) begrüßt und mit den notwendigen Zahlen und Fakten versorgt. Es wurde erklärt, wie die Kohle abgebaut wird, wofür sie gebraucht wird, wie sie im Gestein vorkommt und, und, und...
Nach diesem informativen Vortrag ging es dann wieder in unseren Reisebus zu einer Befahrung des Tagebaus.
Dies war sicherlich ein sehr beeindruckender Teil unseres Ausfluges. Unter den sehr guten Erklärungen eines Steigers konnten wir so den Abbau von Kohle und Gestein aus nächster Nähe beobachten. Man kann sich vorstellen, daß es ein Erlebnis ist, mit dem Bus neben einem Bagger zu stehen, der beinahe die Höhe des Kölner Doms mißt. Danach ging es an riesigen Förderbändern entlang, über die Braunkohle direkt in die Kraftwerke der Umgebung befördert wird bzw. der Abraum direkt zur Verschüttung transportiert wird. Danach ging es in rekultivierte Bereiche, denen wirklich nicht mehr anzusehen ist, daß hier noch vor sehr wenigen Jahren die Bagger gewühlt hatten. Von einem Aussichtspunkt konnte unsere Gruppe auch winzig kleine Spielzeugraupen beobachten. Dort wurde auch ersichtlich, daß der tatsächliche "Riß" in der Landschaft viel kleiner ist als die auf Karten immer dargestellte Ausdehnung. Aktuell ist nämlich immer nur eine Schlucht von höchstens 4 - 5 km Breite zu erkennen, da parallel zum Kohleabbau der Abraum an der anderen Seite des Tagebaus direkt wieder verfüllt wird und so die Landschaft wieder fast originalgetreu wiederhergestellt wird.
Anschließend ging es dann auf Rechnung der Rheinbraun in Neu-Garzweiler in ein Gasthaus, wo wir uns an einer zünftigen Erbsensuppe stärken konnten. Dieses Dorf ist bereits umgesiedelt worden und in den letzten Jahren für viele Menschen aus Alt-Garzweiler bestimmt kein schlechter Ersatz, zumindest materiell, für die verlorene Heimat geworden.

Unrealistische Forderungen

Danach ging es zurück in Richtung Heimat. Solchermaßen sachlich aufgeklärt waren sich wohl alle einig, daß der Tagebau weder ein Horrorszenario ist, noch die Umwelt für immer zerstört ist. Auch ist Garzweiler II kein Vorstoß in ungeahnte Dimensionen, sondern nur ein Ersatz, wenn sich die Vorräte von Garzweiler I dem Ende neigen. Mit dem Abbau der Braunkohle wird kostendeckend unsere Unabhängigkeit bei der Stromproduktion aufrechterhalten. Natürlich ist die Braunkohle nicht die umweltfreundlichste aller Energien. Aber absolut umweltfeindlich ist das Verhalten von Bündnis 90 / Die Grünen, die durch ihr absolut ideologisches Nein zur Braunkohle Investitionen in umweltfreundliche Kraftwerke im Wert von über 20 Milliarden DM gefährden. Und die SPD macht sich zum Mittäter in dieser Koalition. Neben den Tausenden Arbeitsplätzen, die bei einer Blockade von Garzweiler II absolut unnötig vernichtet würden, bleibt von Seiten der Grünen auch die Frage nach der Energiesicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands unbeantwortet. Mit dem sofortigen Abschalten der Kernenergie und dem Verzicht auf die Braunkohle fielen bei uns allein schon 60 % der Stromversorgung aus. So stark kann die Sonne bei uns gar nicht scheinen, um dies auszugleichen. Die Lösung des Problems heißt also: Sofortiger Ausstieg aus der rot-grünen Koalition.
Als letztes bleibt anzumerken, daß bei der Fahrt die Jugend leider nur sehr schwach vertreten war. Also, wenn wieder so eine Fahrt angeboten wird: Auch die Jugend ist herzlich willkommen - natürlich auch Nichtmitglieder. Termine werden auch in der Presse bekanntgegeben