Leverkusen

Frauenquorum

Kein Grund zur Panik

Auf dem verflossenen CDU-Parteitag wurde erstmals das Frauenquorum angewandt. Angesichts der zum Teil recht heftigen parteiinternen Diskussion zeigt sich das Quorum in der Praxis als ziemlich harmlos. Es kann keine Rede davon sein, daß nun ein Drittel Frauen in alle Gremien der Partei gewählt werden muß. Nur wenn bei einer "Gruppenwahl" im ersten Wahlgang ein Drittel nicht erreicht wird, ist dieser Wahlgang ungültig. Im zweiten Wahlgang gilt das Quorum nicht.
Auch ist kein Delegierter dazu gezwungen, nun ein Drittel Frauen anzukreuzen. Es kann also durchaus passieren, daß im ersten Wahlgang das Frauenquorum nicht erreicht wird und im zweiten noch weniger Frauen (gültig) gewählt werden.
Manche Delegierte der CDU Leverkusen hatten das nicht begriffen. Als bei der Wahl der Delegierten zum Landesparteitag das Quorum nicht erfüllt wurde, wurde im zweiten Wahlgang ein Mann (Klaus Hupperth) heraus- und eine Frau (Hannelore Evertz) hineingewählt, obwohl dies gar nicht nötig war. Aber die Delegierten wollten nach Hause und befürchteten einen Formfehler. Frauenförderung aus Versehen - so geht's natürlich auch.