Leverkusen

Kinotest:

Kinopolis

Freudig erwartete die halbe Stadt die Eröffnung des "Kinopolis", was bedeutet, daß nach dem Abgang des "Tonbild"-Kinos nach langer Zeit wieder ein Lichtspielhaus in Wiesdorf seine Pforten öffnet.
Für das Projekt "Multiplex"-Kino interessierten sich in der Anfangsphase ja einige Investoren, von denen der Kinopolis-Konzern den Zuschlag erhielt. Als Bauland wurde der Parkplatz hinter dem Stadthaus an der Ecke Wöhlerstraße/Europaring ausgewählt, um an der City angeschlossen zu sein.
In dem folgenden Monaten wurde in einem gewaltigen Kraftakt (es wurde sogar am Wochenende gearbeitet) der Rohbau hochgezogen. Die Eröffnung sollte pünktlich zur Premiere des neuen James Bond-Filmes stattfinden, was dann nicht klappte - der Film wurde nicht rechtzeitig fertig. So gab dann am 23. Oktober "Air Force One" seine Premiere am Eröffnungstag.
Der Laden wurde von Anfang an mit viel Vorschußlorbeeren ausgestattet, und so waren die meisten skeptisch, ob das "Kinopolis" dem Vergleich mit dem größeren "Cinedom" in Köln standhalten würde. Nun, der Leverkusener Neubau ist ähnlich: Es gibt immerhin acht Kinosäle mit immerhin bis zu 652 Plätzen in drei verschiedenen Preiskategorien zwischen 9,50 DM und 12,50 DM, welche sich am Wochenende und bei Überlänge des Films etwas erhöhen. Preislich also kaum ein Unterschied zum "Cinedom".
Bei halber Auslastung passiert es schon mal, daß Leute, die die billigste Kategorie in den ersten Reihen erworben haben, während des Films nach hinten wechseln. Da keine Aufsicht im Saal ist, sind diese Kategorien also Schwachsinn, zumal die Leinwand ohnehin so groß ist, daß man sich in den ersten beiden Reihen einen Nackenschaden holt.
Die Sessel sind sehr bequem. Die Neigung der Sitzreihen ist sehr gut, so daß man auch dann noch alles sieht, wenn ein Riese vor einem sitzt. Soundmäßig ist auch hier alles zum besten bestellt. Dolby-Surround ist Standard in allen Sälen. THX ist in den beiden größten Kinos vorhanden.
Das kulinarische Angebot umfaßt die üblichen Standard-Knabbereien (Nachos, Donuts, Popcorn) sowie im Erdgeschoß ein Bistro, wo auch außerhalb der Kinozeiten allerlei Leckereien angeboten werden. Die Preise sind wie erwartet gesalzen, und auch hier sind sie mit dem "Cinedom" vergleichbar.
Parkplatzmäßig sieht es eigentlich ganz gut aus. Im unmittelbaren Bereich stehen die drei City- und die Forum-Tiefgarage zur Verfügung, welche nun jeden Tag bis 02:00 Uhr nachts geöffnet haben.
Fazit: Preislich und qualitativ mit dem "Cinedom" vergleichbar. Positiv ist natürlich die Nähe, und die elende Warterei im Kölner Verkehrschaos rund um den Hansaring fällt weg, da hier im Verhältnis mehr Parkraum zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist es bis zum Busbahnhof nur ein Katzensprung. Da das "Kinopolis" zweifellos dem "Cinedom" sehr viele Zuschauer abspenstig machen wird, ist ein Preiskampf zwischen den beiden sehr wahrscheinlich - gut für alle Kinofreunde.

MiWi