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Was ist Judo?

Das Wort JUDO setzt sich zusammen aus den japanischen Begriffen dju (=edel, vornehm, sanft) und do (=Weg, Grundsatz, Prinzip).

Sanfter Weg

Der Begriff Judo bedeutet also in grober Übersetzung: "Sanfter Weg". Judo entwickelte sich aus der Disziplin JIU-JITSU, einer japanischen Selbstverteidigungsform. Deren genaue Herkunft ist nicht bekannt, man nimmt jedoch an, daß diese Disziplin bereits vor dem 10. Jahrhundert von China nach Japan gelangt ist.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde JIU-JITSU von den in Japan ansässigen Samurais für das Kriegshandwerk weiterentwickelt und dazu als Geheimwissenschaft gepflegt. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren die Samurais ihre Bedeutung, und Jiu-Jitsu geriet in Vergessenheit.
Jigoro Kano, ein Schüler des deutschen Gelehrten Erwin Bälz, der an der Kaiserlichen Universität in Tokio lehrte, entwickelte aus der Disziplin Jiu-Jitsu die heutige Disziplin Judo. Er entfernte aus dem Jiu-Jitsu die der Selbstverteidigung dienenden schmerzhaften und gefährlichen Techniken und verbesserte dafür die für den sportlichen Zweikampf notwendigen Angriffs- und Verteidigungselemente.

Ausbildung der Persönlichkeit

Judo dient nicht nur zur körperlichen Betätigung, sondern auch als Erziehungssystem zur Ausbildung der Persönlichkeit auf der Grundlage des Zen-Buddhismus. 1882 schuf Kano in Tokio den "KODOKAN", die "Schule zum Studium des Weges", die auch heute noch von großer Bedeutung ist.
Judo war erstmals 1964 und dann wieder seit 1972 olympische Disziplin. Wie sich aus der Entwicklung des Judo schließen läßt, ist Judo mehr als Sport denn als Selbstverteidigung anzusehen.

Koordination und Konzentration

Dennoch ist es möglich, sich mit den erlernten Techniken zu verteidigen. Besonders im Bodenkampf ist ein Judoka nicht zu unterschätzen. Judo ist als körperliche Betätigung deshalb so sinnvoll, weil es neben Schnelligkeit und Koordination auch Konzentrationsfähigkeit fördert.
Auch wenn der geistige Hintergrund einer Verteidigungsform in Europa meist nur sehr wenig vermittelt wird, lernt man doch asiatische Traditionen kennen, was sich meiner Meinung nach immer positiv auf den Charakter eines Menschen auswirkt. Judo ist vor allen Dingen bei Kindern und Jugendlichen beliebt, da man sich auf den Judo-Matten mal so richtig austoben kann. Wer sich vorwiegend körperlich betätigen will und wem es weniger wichtig erscheint, Selbstverteidigung zu erlernen, dem kann ich Judo wärmstens empfehlen.

(Quelle: Manfred Birod: Judokurs, Claus Beissner/Manfred Birod: Judo.)

S.H.