Leverkusen

Wo bleiben all die Aldi-Kunden?

Vor einem 3/4 Jahr hat sich die Lebensmittelkette Aldi, nachdem das Autohaus Wilke an der Raoul-Wallenberg-Straße neben der Aral-Tankstelle abgerissen wurde, entschlossen das Grundstück zu erwerben, um dort eine neue Filiale zu eröffnen.
Geplant war, die neue Verkaufsstätte zu Beginn des Jahres 1998 einzuweihen und gleichzeitig die andere an der Düsseldorfer Straße aufzulösen. Ziel: Großkunden, die ein Fahrzeug für ihren Abtransport der erstandenen Waren benötigen und auf dem großen Gelände in der Nähe der Wupper reichlich Parkplätze vorfinden würden, sollen besser angelockt werden, nach dem Motto: hinfahren, einkaufen, einladen, abfahren!
Doch dieser Wunsch geht den Aldi-Brüdern dieses Jahr zu Weihnachten nicht in Erfüllung, nicht weil sie nicht artig waren und keine weiteren Arbeitsplätze abbauten, sondern weil sie falsch kalkulierten, indem sie die Arbeit des fließenden Wassers außer acht ließen. Anstatt daß auf dem Gelände nun eine Verkaufshalle errichtet wird, müssen alle paar Wochen Lkws fuhrenweise neuen Sand als Untergrund neu aufschütten, weil der Boden immer weiter absackt.
Da Leverkusen ja eine fahrradfreundliche Stadt ist, denken die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) über einen Anschluß des geplanten Fahrradweges, der Opladen mit Bürrig verbinden soll, an einen Hintereingang vom Aldi-Gelände. Jedoch hat Aldi kein Interesse an einer Anbindung an den Fahrradverkehr, obwohl geglaubt wird, daß Kunden auch mit ihrem Fahrrad kämen.
Aldi ist eben nicht an (Klein)Kunden interessiert, die nur Stauraum in einer Einkaufstasche oder einem Fahrradkorb haben, sondern nur an denen mit größeren Ladeflächen, wie z.B. Kofferräume der Pkws, was die Lage der zukünftigen Filiale beweist, weit weg von der Opladener City und an der Kreuzung dreier wichtiger Hauptstraßen. Aber solange die Wupper den Gebrüdern Albrecht einen Strich durch die Rechnung macht, passiert erst einmal gar nichts ... Wir leben eben im Zeitalter des Reformstaus!