Satire

Amnesty International: Jahresbericht 1997

China: 6 Millionen politische Gefangene, 50.000 Hinrichtungen, keine Gewaltenteilung, Rechtsprechung willkürlich, Bevölkerung wird durch engmaschiges Überwachungsnetz gegängelt, alle Zweitgeborenen werden zur Adoption freigegeben.

Afghanistan: 10.000 politische Gefangene, 40.000 Frauen wegen nicht vorschriftsmäßen Tragens des Schleiers öffentlich ausgepeitscht, keine Gewaltenteilung, keine Demokratie.

Irak: 100.000 politische Gefangene, 5.000 Hinrichtungen pro Jahr, Folterungen, Regimekritiker "verschwinden" spurlos, keine Gewaltenteilung, keine Demokratie. Öffentliches Hängen von Schwiegersöhnen des Staatschefs.

Deutschland: Schockierende Behandlung von ausländischen Mitbürgern durch enthemmte deutsche Polizisten nachweislich in drei Fällen. 26 Fälle von abfälligen Bemerkungen über Andersdenkende, -gläubige, -farbige usw. in öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen ein erschreckendes Bild der totalen Intoleranz und des latenten Faschismus der deutschen Bevölkerung. Verbot legitimer Demonstrationen für die Rechte der kurdischen Freiheitskämpfer der PKK signalisieren den fortschreitenden Verfall des Rechtsstaates und erinnern an die dunkelsten Kapitel der zum Extremismus neigenden Eingeborenen.
Abschiebungen von Zehntausenden von Wirtschaftsflüchtlingen in ihre Herkunftsländer. Abdriften eines bekannten Ministerpräsidenten und Oppositionspolitikers in die rechtsradikale Ecke: Er fordert öffentlich das Abschieben krimineller Ausländer.
Einziger Lichtblick: Das höchste deutsche Gericht hat das Recht auf Abtreibung fester verankert, so daß der Tötung von 250.000 Ungeborenen pro Jahr keine überflüssigen bürokratischen Hürden im Weg stehen - wie es die braun angehauchte bayerische Landesregierung vorgesehen hatte.

G.D./MiWi