Leverkusen

Schneller ans Ziel

Das Schnell- und Stadtbuskonzept des Fahrgastverbands "Pro Bahn"

Anläßlich der Regionalisierung des Bus- und Bahnverkehrs wird derzeit über den Nahverkehrsplan für Leverkusen diskutiert. Künftig sind die Verkehrsunternehmen nur noch für die Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zuständig, nicht mehr für die Planung der Linienführungen. Dies übernimmt nun die entsprechende Kommune. Dies heißt für Leverkusen, daß die Stadt bei der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (KWS) und den anderen Verkehrsunternehmen im VRS die verschiedenen Buslinien bestellt.

Stadt- und Schnellbusse

Neben dem Vorschlag für den Nahverkehrsplan des Planungsamts der Stadt, der im Sommer an alle Leverkusener Haushalte verteilt wurde, existiert ein Alternativkonzept des Fahrgastverbands "Pro Bahn". Der Vorschlag von "Pro Bahn", der sich selbst als "ADAC der Bus- und Bahnfahrer" bezeichnet, deckt sich in einigen Bereichen mit dem städtischen Vorschlag. Er ist aber an vielen Stellen konsequenter zu Ende gedacht.
Die grundlegende Idee dieses Alternativkonzepts ist es, den ÖPNV noch attraktiver zu gestalten, um möglichst viele Bürger davon zu überzeugen, daß es sich lohnt, vom Privat-Pkw auf Bus und Bahn umzusteigen. Dazu sollen die Fahrzeiten im Leverkusener Busverkehr deutlich verkürzt werden. Dies möchte "Pro Bahn" durch eine Trennung der Buslinien in "Stadtbusse" und "Schnellbusse" erreichen. Während die Stadtbusse alle Haltestellen in ihrem Linienverlauf anfahren, sollen die Schnellbusse nur in den Außenbezirken der Stadt an allen Haltestellen halten. Um möglichst schnell in die Innenstadt zu kommen, soll im weiteren Verlauf der Buskurse nur noch an wichtigen Umsteigeknotenpunkten das Ein- und Aussteigen möglich sein. Für die Fahrgäste, die an einen bestimmten Punkt in der Innenstadt möchten, fahren parallel zu den Schnellbussen die Stadtbusse, die jede Haltestelle bedienen.

Neue Linien

So soll beispielsweise die jetzige Linie 233 von der Stadtmitte über Bürrig und Rheindorf nach Hitdorf/Monheim durch eine Linie ersetzt werden, die anstatt durch Bürrig direkt über den Westring nach Rheindorf fährt. Bürrig soll dagegen durch eine andere Buslinie, die dem Verlauf der 233 folgt, weiter bedient werden. Ebenso soll nach dem Vorschlag von "Pro Bahn" die künftige Linie 210 von Mathildenhof/Steinbüchel direkt über Oulustr.- Herbert-Wehner-Str. zum Wiesdorfer Busbahnhof fahren. Ein Halt wäre nur noch am Konrad-Adenauer-Platz als Umsteigeknotenpunkt eingeplant. Eine Linie 220 könnte von Burscheid/Lützenkirchen/Quettingen direkt über die Fixheider Straße und den Europaring in die Stadtmitte fahren.
Neben der Beschleunigung altbekannter Linienführungen schlägt der Fahrgastverband auch weitere neue Buslinien vor. Gravierendste Neuerung wäre ein Schnellbus von Bayerwerk/Stadtmitte über die Autobahnbrücke nach Köln-Chorweiler/Merkenich und weiter nach Pulheim. Damit gäbe es für Bayer-Mitarbeiter aus dem Linksrheinischen, aber umgekehrt auch für Ford-Beschäftigte, die in Leverkusen wohnen, endlich eine ÖPNV-Verbindung zwischen Wohnort und Arbeitsstelle, die sich den zeitraubenden Umweg über Köln Hauptbahnhof ersparen würde. Auch Besuchern des Aqualands käme dies zugute. Innerstädtisch wäre eine neue vorgeschlagene Linienführung eine direkte Busverbindung von Bürrig nach Opladen. (Die ist übrigens auch Entwurf des Planungsamts für den Nahverkehrsplan enthalten.)
Weitere Einzelheiten über den Entwurf von "Pro Bahn" können bei der Geschäftsstelle von PRO BAHN Rhein-Sieg e.V., Postfach 10 27 09, 50467 Köln erfragt werden.

M.W.