Leverkusen

Singer und kein Ende ...

Es geistert seit Wochen durch den Blätterwald, Radiowellen verkünden es stündlich: "Verbandsarbeit ist die wirkungsloseste Jugendarbeit. Verbandsarbeit ist wirklich für'n A...". Diesen wörtlichen Zwischenruf gab kein geringerer als der SPD-Bundestagsabgeordneter und Leverkusener Ratsherr Johannes Singer während einer Ratssitzung von sich. Während sich sein Kollege Stefan Baake (Grüne) in der Ratssitzung über Jugendpolitik in Leverkusen Gedanken macht, hat Singer seine Geistesblitzchen schon auf die einfache Formel: "Verbandsarbeit ist die wirkungsloseste Jugendarbeit. Verbandsarbeit ist wirklich für'n A..." zusammengefaßt. - unglaublich, aber leider wahr. Nach dieser Äußerung brach ein Sturm der Entrüstung über den drogenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Singer, nieder! Doch was ein echter Bonner-Berufs-Politiker ist, der ist doch nicht von ein paar verrückten Verbandlern aus der Ruhe zu bringen. Gelassen, arrogant und ignorant präzisierte er kurz darauf seinen Einwurf in einem Interview und blieb im Kern bei seiner Aussage, das Jugendverbandsarbeit für'n A... ist. Außerdem sei für Ihn die Sache gegessen. Es hätte jetzt auch alles so schön enden können und Singer hätte sich in der Gewißheit, daß Politiker ja doch der schönste Job auf Erden ist, in sein sonst so ruhiges Bonner Schneckenhäuschen ziehen können, wenn dort nicht einiger streitsüchtige, unbelehrbare Idealisten ganz anderer Meinung gewesen wären...

A.N.