Es war einmal eine Stadt am Rhein. Sie
begann klein und fein. Eines Tages kam das Glück in Gestalt eines
Chemiebetriebes nach Leverkusen. Werk und Kommune wuchsen und wuchsen. Man verstand sich prächtig. Es war eine glückliche Zeit.
Dann zogen düstere Wolken auf. Firmen gingen bankrott, ein Stahlwerk mußte aufgeben, und die chemische Goldader warf immer weniger Gewinn ab. Die Stadtkasse rutschte in dicke rote Zahlen. Die Situation war da. "Magere Zeiten sind eine Chance, abzuspecken und phantasievoll Kräfte zu bündeln", verkündete der Chef der Stadtverwaltung, und der Chor der Politiker sang mehr oder weniger harmonisch mit. Der städtische Spitzenmann krönte sich noch flugs - und ohne das Volks zu fragen - zum Manager, pustete kräftig auf seine Schreibtischtäter, wirbelte Staub auf und trieb seine Mitarbeiter auf die Schlankheitsfarm. Der Rathaussanierer schrieb allen den Wandel vom behäbigen Beamtentum in einen flott agierenden Konzern ins Pflichtheft. Modernes Management und flottes Marketing waren angesagt. Aufbruchstimmung allerorten beim kommunalen Konzernteam. Da bleiben Träume nicht aus. Während ringsherum immer weniger fleißige Arbeiter auf den Lohnlisten stehen, hat die Stadt eine Vision. 5000, Optimisten meinen sogar 6000 neue Arbeitsplätze werden bald auf dem frisch sanierten Stahlwerkgelände Manfort entstehen. Darauf hat die Welt nur gewartet. Dachten sich auch die Manager des sogenannten Innovationsparks Leverkusen und verzichteten auf Riesenwerbung für die zigtausendste Gewerbefläche einer deutschen Kommune. Ein Annoncen-Winzling in der renommierten Frankfurter Zeitung wird schon genügen, meinen sie, um Interessenten in Scharen anzulocken. Schließlich haben Unternehmer scharfe Augen, können selbst Telefonnummern unterhalb der Zumutbarkeitsgrenze lesen. Tatsächlich: Mannen der Jungen Union haben die Anzeige entdeckt: zwischen Schülersprachreisen und historischen Geburtstagszeitungen. Enorm gut für das Image. Mit steigendem Alter, Leverkusen ist schon 66, kommt man eben zu seinen Ursprüngen zurück. Leverkusen begann einmal ganz klein... Rheinische Post |
Die Mitglieder der Jungen Union (JU) Leverkusen wählten auf ihrer letzten Kreisversammlung Andreas Born erneut zum Kreisvorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern wurden Daniela Niemetz, die auch für Gesellschaftspolitik zuständig ist, und der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Andreas Naujoks, gewählt. Ferner wurde Simone Fings als Referentin für Kommunalpolitik, Thomas Laake als Referent für Schul- und Bildungspolitik, Ulrich Wokulat als Referent für Mitgliederinformation und Weiterbildung und Detlef Pegelow als Schrift- und Kassenführer gewählt.
Einstimmig wurde Andreas Born für den nächsten Landesvorstand der JU NRW und Andreas Naujoks für das Amt des stellvertretenden Bezirksvorsitzenden nominiert. Der neue Kreisvorstand der Jungen Union Leverkusen nahm seine Tätigkeit mit einem Besuch des Wiesdorfer Jugendhauses St. Antonius auf. Dort informierte sich der Vorstand der JU über das Jugendhaus und seine besondere Arbeit in Wiesdorf, die über die übliche Jugendarbeit hinaus auch einen großen Beitrag zur Integration von ausländischen Jugendlichen leistet. Jugendhaus St. Antonius erhalten Die Junge Union Leverkusen setzt sich nachhaltig für den Erhalt des Jugendhauses St. Antonius ein und spricht sich für eine Erhöhung der städtischen Zuschüsse um 35.000 DM aus, mit denen eine dritte pädagogische Kraft finanziert werden soll. Außerdem stellt die JU Leverkusen klar, daß die vorgesehenen Kürzungen im Haushaltssicherungskonzept für das Jahr 1997 von 1 Mio. DM im Bereich der "freiwilligen" Jugendarbeit auf harten Widerstand der Jugendlichen in Leverkusen treffen und von der Jungen Union Leverkusen nicht hingenommen werden wird. A.N. |
Insgesamt 2.265,24 DM spendeten die Bürgerinnen und Bürger Leverkusens bei der Heiligabendsammlung der Jungen Union (JU) Leverkusen, deren Erlös dem
gemeinnützigen Verein "PANGASINAN" zur Verfügung gestellt wird. Zu den 643,58
DM, die schon auf dem letzten Kreisparteitag der CDU zusammenkamen,
sammelte die JU im Rahmen ihrer Straßensammlung 1.621,66 DM.
Mit dem gespendeten Geld soll nun auf den Philippinen weiteren Kindern eine Schulbildung ermöglicht, eine kleine Krankenstation errichtet und langfristig ein Kinderdorf aufgebaut werden. Die Junge Union Leverkusen bedankt sich bei allen Spendern und bei der Schirmherrin und Mitstreiterin, der Leverkusener CDU-Landtagsabgeordneten Ursula Monheim. Wer bisher die Gelegenheit einer Spende noch nicht wahrgenommen hat, kann seinen Beitrag zu einem menschenwürdigen Leben der Kinder auf den Philippinen direkt auf das nachstehende Konto überweisen: Junge Union Leverkusen, Kontonummer: 714 234 2 bei der Deutschen Bank Leverkusen (BLZ 375 700 64) Neben Geldspenden können auch Vitamin-Präparate, Fieberthermometer und Sommerkleidung gespendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Andreas Naujoks unter Tel.: 0214 / 5005146. A.N. |
Die deutschen Städte und Gemeinden stehen vor riesigen Finanzproblemen.
Steigende Sozialhilfekosten, die wirtschaftliche Krise und damit verbundene
Gewerbesteuerausfälle und nicht zuletzt die Neigung großer und mittelständischer
Unternehmen, neue Investitionen gleich im billigeren Ausland zu tätigen, nehmen fast
alle Kommunen in Deutschland in den finanziellen Schwitzkasten. Gleichzeitig
steigt die Unzufriedenheit mit den kommunalen Dienstleistungen.
Nun macht seit Jahren das Schlagwort "Privatisierung kommunaler Aufgaben" die Runde. Viele Ratsherren und -damen erhoffen sich davon - oft zu Recht - sowohl zusätzliche städtische Einnahmen als auch verbesserten Service. Doch oft wird vergessen zu definieren, was Privatisierung überhaupt ist. Generell kann man drei Typen unterscheiden:
In Deutschland wird in den letzten Jahren eifrig formell privatisiert. Leverkusen schuf seine AWL und verbesserte damit intern seine Organisationsstrukturen im Abfall- und Entsorgungsbereich. Andere Städte handelten ganz ähnlich. Doch, um Mißverständnissen vorzubeugen: Geld hat das den Städten nicht eingebracht. Gäbe es in Leverkusen einige etwas wagemutigere Politiker und Verwaltungsbeamte, würde man die AWL zu 100% verkaufen und die bisherigen Aufgaben der AWL ausschreiben. (An dieser Ausschreibung könnte sich natürlich auch das private Entsorgungsunternehmen AWL mbh beteiligen.) Der günstigste Bieter bekäme den Zuschlag. Um den Wettbewerb zu erhalten, müßte das Verfahren etwa alle fünf Jahre wiederholt werden. Wettbewerb In den USA ist solches Contracting Out auf kommunaler Ebene gang und gäbe. Dort werden ganze Stadtverwaltungen privatisiert und dem Wettbewerb unterworfen. Das Ergebnis sind - jedenfalls dort, wo man es praktiziert - ausgezeichnete kommunale Dienstleistungen zu vernünftigen Preisen bei motivierten Mitarbeitern. Das Beispiel AWL zeigt auch die Gefahren einer solchen Scheinprivatisierung: So will offenbar eine Ratsmehrheit 49% des "Unternehmens" an die RWE AG verkaufen, die zur Zeit ihre Entsorgungssparte ziemlich rabiat ausbaut. Damit wäre die RWE Mitinhaber eines formell privatisierten Unternehmens, sozusagen eines als GmbH firmierenden Teils der Stadtverwaltung, der auch noch von jeglichem Wettbewerb verschont wird und im Entsorgungsbereich lokaler Monopolist ist. Und zu allem Überfluß ist die RWE auch noch regionaler und kommunaler Energiemonopolist. Wenn die Partei Ludwig Erhards zu dieser Monopolzusammenballung ja sagt, ist das ein ordnungspolitischer Suizid auf kommunaler Ebene. Zwar hätte die Stadt dann frisches Geld (falls das Kartellamt dem Spiel nicht den Garaus machte), doch ob die kommunale Dienstleistung Entsorgung angesichts der Monopolstellung der AWL sich verbessern würde, darf bezweifelt werden. Hier zeigt sich: Privatisierung nützt sowohl der Stadtkasse als auch den Bürgern nur, wenn sie mit so viel Wettbewerb wie möglich verknüpft ist. Leverkusens Bank Doch das dramatischste Beispiel für unnötiges kommunales Wirtschaften sind die Sparkassen. Niemand kann heute noch vernünftige Gründe für den kommunalen Besitz an Sparkassen vorbringen. Bankpleiten sind dank einer weitgehend effizienten Bankenaufsicht und gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalquoten extrem selten geworden, so daß die Kommune als Gewährsträger ausgedient hat. Hingegen behindert das Verhältnis Sparkasse-Kommune beide Seiten: Der Sparkasse ist aufgrund ihres öffentlich-rechtlichen Status der Weg zum Kapitalmarkt fast völlig verbaut, während die Kommunen von den Gewinnen der Sparkassen nicht profitieren, da diese zur Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet werden. Die CDU Nordrhein-Westfalen hat im Landtagswahlkampf die Privatisierung der WestLB, der drittgrößten deutschen Bank und Spitzenorganisation der rheinisch-westfälischen Sparkassen, gefordert. Es wäre nur logisch, diese Forderung auf das komplette Sparkassensystem auszuweiten. Die kommunalen Schulden könnten gewaltig vermindert werden, das ziemlich verkrustete und wettbewerbsunfreundliche deutsche Bankensystem würde aufgebrochen und die Sicherheit der Sparkonten keineswegs vermindert. Doch bis die Ratsherren stadtauf, stadtab auf Hunderte, ja Tausende von liebgewonnenen Verwaltungsrats- und Kreditausschuß-Posten mit Zugang zu nützlichem Herrschaftswissen verzichten, werden die kommunalen Schulden sich wahrscheinlich noch einmal vervielfältigen müssen. G.D. Leserbrief |