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SCHAUSPIEL ESSEN MIT "MEPHISTO" IM FORUM


Das städtische Schauspiel Essen ist mit zwei Produktionen, die beide in der letzten Saison Premiere hatten, im Forum zu Gast. Der Studio-Vorstellung von "Kochen mit Elvis" am Mittwoch geht am Dienstag, 7. November, die Aufführung des großen Ensemblestücks "Mephisto" voraus. Die berühmte französische Theatermacherin Ariane Mnouchkine schrieb dieses Schauspiel 1979 für ihr "Théâtre du Soleil" nach dem gleichnamigen, 1936 in einem Amsterdamer Emigranten-Verlag erschienenen Roman einer Karriere von Klaus Mann. Die Essener Inszenierung des niederländischen Regisseurs Antoine Uitdehaag kam im Oktober 1999 im Grillo-Theater heraus – 50 Jahre nach Klaus Manns Tod und wenige Monate vor dem 100. Geburtstag Gustaf Gründgens´, Manns ehemaligem Schwager und Freund, der Hendrik Höfgen, der Hauptfigur des Romans, unleugbar als "Vorbild" diente. Diese in István Szabós erfolgreicher Verfilmung (1981) des Sujets von Klaus Maria Brandauer verkörperte Rolle spielt in der Essener Aufführung Michael Schütz. Das Bühnenbild schuf Tom Schenk. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr; sie dauert (mit einer Pause) ca. 2 ½ Stunden.

Ariane Mnouchkines "Mephisto" ist ein Zeitstück, das – als Stationendrama konzipiert – die Karriere des Schauspielers Hendrik Höfgen über ein Jahrzehnt verfolgt, deutlicher aber noch als die Romanvorlage den politischen Zeithintergrund und weitere Handlungsfiguren (die Klaus Mann ebenfalls über-wiegend nach "historischen Vorbildern" entwarf) akzentuiert. Die Dramatisierung zeigt, wie Höfgen – ehrgeizig und opportunistisch – vom Hamburger Lokalstar der 20er Jahre zum ersten Theatermann des "Dritten Reichs" avanciert.

Auf seinem Weg "nach oben", der in der Ernennung zum Generalintendanten der Preußischen Staatstheater in Berlin unmittelbar nach seinem Triumph als Mephisto in Goethes "Faust" gipfelt, distanziert sich Höfgen immer stärker von seinen alten Freunden und Kollegen, entschiedenen Gegnern der Nazis schon vor deren Machtergreifung, verrät einstige Ideale und trennt sich bald von seiner Frau, die (wie einst Gründgens` erste Ehefrau Erika Mann Hitler-Deutschland verlässt), wie auch dann von seiner Geliebten, einer schwarzen Tänzerin. Mnouchkines Bühnenfassung macht zudem den kommunistischen Schauspieler Otto Ulrich (Hannes Fischer ist in der Essener Inszenierung der Darsteller dieser Rolle, die dem Schicksal des von der Gestapo ermordeten Berliner Schauspielers Hans Otto nachgestaltet ist) zur zweiten Hauptfigur der Handlung, die bewegend von Tätern, Mitläufern und Opfern in einem totalitären Regime erzählt.

Der Eintrittspreis (4 Preisgruppen) beträgt DM 33,50; DM 28,50; DM 24,50; DM 17,50. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der Stadt-Info im "City Point" – Telefon: 02 14/4 06-33 84 – erhältlich.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03, E-Mail: kultur@stadt.leverkusen.de, Internet: www.leverkusen.de

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 23.10.2000
Kultur
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Letzte Änderungen: 23.10.2000