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Fußball-Fans rollen auf Schalke-Blau


Foto: Coko-Werk GmbH Die Fahrtreppenstufen "Smartstep" bestehen aus dem Bayer-Thermoplasten Pocan®. Die spritzgegossenen Formteile übertreffen in ihrer Genauigkeit solche aus Druckgussaluminium und müssen außerdem nicht nachbearbeitet werden.
Foto Bayer AG Eine präzise berechnete Verrippung auf der Innenseite der spritzgegossenen Fahrtreppenstufe "Smartstep" sorgt für die notwendige Steifigkeit des sicherheitsrelevanten Bauteils.
Wenn sich die Pforten des neuen Stadions "Arena auf Schalke" zu Beginn der Bundesligasaison 2001 für die Fans öffnen, werden die Besucher der vermieteten Bereiche auf einer ihrer Vereinsfarben zu den Lounges getragen: nämlich von blauen Fahrtreppenstufen. Deren Clou: Sie bestehen nicht mehr wie bisher aus Druckgussaluminium, sondern aus dem speziell für diese Anwendung entwickelten Kunststoff Pocan® von Bayer, einem glasfaserverstärkten und flammgeschützten Blend aus Polybutylenterephthalat und Polycarbonat. Insgesamt fünf Fahrtreppen werden "Auf Schalke" mit den neuen Stufen namens "Smartstep" ausgestattet. Diese sind eine Gemeinschaftsentwicklung der Bayer AG, des in Bad Salzuflen ansässigen Spritzgießbetriebs und Werkzeugherstellers Coko-Werk GmbH & Co KG und der Thyssen Fahrtreppen GmbH, Hamburg.

"Hauptvorteil der Stufen aus Pocan ist, dass sie in den verschiedensten Farben hergestellt werden können – entsprechend dem Corporate Design des jeweiligen Kunden und Betreibers", erläutert Eckhard Erlenkämper, bei Bayer Leiter des Fahrtreppenprojekts und Spezialist für das Konstruieren mit Thermoplasten. "Dieses Design behalten sie ihr "Leben" lang. Denn die Formmasse ist durchgängig eingefärbt und die Trittfläche dadurch kratzunempfindlich." Die Aluminiumvarianten sind zwar lackierbar oder können mit Pulver beschichtet werden, doch nutzen sich die resultierenden dünnen Oberflächen schnell ab.

Eine weitere Stärke der Kunststoffstufen: Im Gegensatz zu ihren durch Druckguss hergestellten Aluminium-Pendants besitzen sie eine porenfreie Oberfläche. Schmutz kann daher nur sehr schlecht haften, die Reinigung ist ohne großen Aufwand möglich. Auch in puncto Sicherheit haben sie ihre Vorzüge. Wegen der aufgerauhten Stegfläche sind sie in alle Richtungen rutschsicher, auch wenn sie – wie beispielsweise im Erdgeschoss von Kaufhäusern an Regentagen – mit nassen Schuhsohlen betreten werden. Außerdem dämpfen die Kunststoff-Stufen Geh- und Betriebsgeräusche und zeigen nicht den für die Alu-Ausführung typischen, die Nerven des Kaufhauspersonals strapazierenden "Glockeneffekt". Dieser entsteht, wenn eilige Kunden in großen Schritten die Treppen hinunterlaufen.

Die Montage und technische Wartung vereinfachen sich mit Smartstep ebenfalls. Denn eine 1000 Millimeter breite Kunststoffstufe ist mit ihren zehn Kilogramm deutlich leichter als die rund 16 Kilogramm schwere Aluminiumausführung. Das niedrigere Gewicht senkt zudem die Betriebskosten der Fahrtreppe. Auch die Herstellung der Kunststoff-Stufen ist einfacher. Das spritzgegossene Formteil übertrifft in seiner Genauigkeit die herkömmlichen Druckgussteile und muss nicht nachbearbeitet werden. Alu-Stufen müssen dagegen nach dem Gießen gerichtet werden. Außerdem sind die Spritzgießwerkzeuge geringeren Belastungen ausgesetzt, was sich positiv auf ihre Standzeit und damit auf die Produktionskosten auswirkt.

Die Kunststoff-Stufen haben mittlerweile alle marktrelevanten Prüfungen bestanden, sie sind TÜV-geprüft und gemäß EN 115 zertifiziert. Der VDI-Gesellschaft Kunststofftechnik (VDI-K) war ihre Entwicklung ein Preis wert: Sie zeichnete "Smartstep" kürzlich auf ihrer internationalen Jahrestagung mit dem VDI-Kunststoff-Innovationspreis 2000 aus.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 20.09.2000
Über schwarz-rote Rolltreppen Bayer-Stadion ist nichts bekannt.
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Letzte Änderungen: 20.09.2000