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Bei Olympischen Spielen in Sydney erstmals Nachweis von Doping mit EPO möglich

IOC beschließt Einsatz von Bayer-Diagnostika-System


Mit einer neu entwickelten Kombination aus einem Blut- und einem Urintest soll Doping mit Erythropoetin (EPO) während der Olympischen Spiele in Sydney nachgewiesen werden. Dafür hat sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) jetzt entschieden. Zum ersten Mal wird bei einem internationalen Sportereignis diese Testkombination angewendet. Das vom IOC akkreditierte Australian Sports Drug Testing Laboratory wird den Bluttest auf dem ADVIA 120 Hämatologie System der Bayer AG durchführen. Dieses Diagnostika-System wird zur Bestimmung von Blutbildern, z. B. bei Dialyse- und Anämiepatienten, eingesetzt.

"Doping mit EPO wird meist bei Ausdauersportarten wie Radfahren und Langlauf angewendet, weil damit die Sauerstoffaufnahme maximiert und die Leistungsfähigkeit dadurch gesteigert wird", sagte der Physiologe Professor Dr. Jim Stray-Gundersen von der Norwegian University of Sport and Physical Education, der sich seit Jahren mit Nachweismethoden für Doping beschäftigt.

Früher wurde den Sportlern zu Dopingzwecken Blut über Transfusionen verabreicht. Heute wird dagegen das gentechnisch hergestellte menschliche Hormon Erythropoetin (r-HuEPO) illegal genutzt. Dieses Medikament wird normalerweise bei Patienten mit schwerer Blutarmut (Anämie) eingesetzt. EPO regt die Produktion der roten Blutkörperchen an, die den Sauerstoff zu den Muskeln befördern. Zu viele Blutkörperchen verdicken das Blut. Missbrauch von EPO kann daher zu schweren Herzkomplikationen und Schlaganfällen führen.

"Doping mit EPO birgt gesundheitliche Gefahren", sagte Dr. Robin Parisotto vom Australian Institute of Sport und Leiter der Studie, die bestätigt, dass EPO-Missbrauch auf dem Bayer-System nachgewiesen werden kann. "Viele Experten sind der Ansicht, dass Doping mit EPO bei den unerklärlichen Herzkomplikationen von Hochleistungssportlern in den letzten zwei Jahrzehnten eine Rolle spielte."

Gentechnisch hergestelltes EPO ist nicht direkt im Blut nachweisbar. Die Blutbildanalytik ermöglicht den indirekten Nachweis - und das selbst Tage bis Wochen nach Absetzen von EPO. Im Urin kann r-HuEPO nur wenige Tage nach Gabe nachgewiesen werden.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass das Bayer ADVIA 120 Hämatologie System bei den Olympischen Spielen eingesetzt wird. Hoffentlich hält die Einführung des neuen Tests die Sportler davon ab, EPO als Dopingmittel anzuwenden", sagte Rolf Classon, Leiter von Bayer Diagnostika. "Bayer hat die Entwicklung dieser neuen Nachweismethode entscheidend unterstützt. Wir hoffen, dass ihr Einsatz bei den Olympischen Spielen den Wert und die Bedeutung der diagnostischen Medizin im Gesundheitswesen weiter stärken wird."

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 29.08.2000
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Letzte Änderungen: 29.08.2000