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Bayer-Chef erhält Vernon A. Walters Award

Hohe Auszeichnung für Dr. Manfred Schneider in den USA:
Beitrag zur deutsch-amerikanischen Beziehung gewürdigt


Der Bayer-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Schneider ist für seinen "herausragenden Beitrag zur Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehung" mit dem "Vernon A. Walters Award" geehrt worden. Diese Auszeichnung wird jährlich von der Atlantik-Brücke e. V. und dem US-amerikanischen Armonk Institute verliehen. Im Rahmen eines Gala-Dinners mit führenden Repräsentanten der deutschen und amerikanischen Politik und Wirtschaft am 6. Juni 2000 in New York überreichte Dr. Arend Oetker, stellvertretender Vorsitzender der Atlantik-Brücke, den Award.

Vernon A. Walters, Jahrgang 1917, General und Diplomat, wurde 1989 vom damaligen US-Präsidenten George Bush als Botschafter nach Deutschland entsandt. Er unterstützte aktiv den Weg zur Wiedervereinigung und setzte sich auch bei kritischen Themen ruhig und bestimmt für die Überwindung von Meinungsverschiedenheiten und somit für die Festigung der Beziehungen zwischen den USA und Deutschland ein.

In seiner Dankesrede skizzierte Schneider das Bild eines sich neu definierenden Deutschlands. "Die Zeit der Gemütlichkeit ist vorbei," meinte er mit Blick zurück auf eine Selbstzufriedenheit nach dem sogenannten Wirtschaftswunder. In Deutschland sei eine Neuorientierung zu beobachten: "Die jüngere Generation schaut wieder nach vorne. Bei den heutigen Managern wächst das Verlangen nach neuen Möglichkeiten, nach Herausforderungen und nach Veränderung", so Schneider.

Auch in der Einstellung zur deutschen Geschichte sei ein Wandel spürbar. Aus der Benommenheit im Nachkriegsdeutschland sei zunehmend aufrichtiges Mitgefühl geworden. Die Einrichtung einer Stiftung für ehemalige Zwangsarbeiter demonstriere den Willen, moralisches Verantwortungsbewußtsein in die Tat umzusetzen.

In diesem Zusammenhang unterstrich Schneider die Bedeutung der gastgebenden Organisationen, "die uns mit der Realität der Gegenwart konfrontieren, anstatt die Vergangenheit als Schild - oder gar als Waffe - zu verwenden. Die uns ermuntern, unsere Anschauungen und Einstellungen zu überprüfen, und so die Tür für gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Wertschätzung weiter öffnen."

"Alles, was uns bei anderen irritiert, kann zu einem besseren Verständnis unserer selbst beitragen." Mit diesen Worten des Psychologen Carl Gustav Jung plädierte Schneider für mehr Toleranz gegenüber Andersartigem. Ohne Zweifel beruhten Entwicklung und Fortschritt nicht auf Gleichartigkeit, sondern auf Kontrast und Unterschiedlichkeit, die laut Schneider respektiert und sogar als wertvoll geschätzt werden sollte.

Die Atlantik-Brücke wurde 1952 von prominenten Hamburger Persönlichkeiten mit dem Ziel gegründet, die Beziehungen zwischen dem Nachkriegsdeutschland und den U.S.A. zu normalisieren und zu festigen. Das Armonk Institute, New York, wurde 1989 vom ehemaligen Präsidenten des American Jewish Committee, Theodore Ellenoff, ins Leben gerufen. Das Institut vertritt die Auffassung, dass das Deutschlandbild im heutigen Amerika durch den Holocaust dominiert wird, und setzt sich für den Abbau von Stereotypen und Vorurteilen ein.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 07.06.2000
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Letzte Änderungen: 07.06.2000