Extremwetter im Garten

NaturGut Ophoven gibt Tipps um Klimaveränderungen zu begegnen

Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 25.08.2017 // Quelle: Gut Ophoven

2016 war weltweit das wärmste Jahr. Es ist damit das Dritte in Folge, das den Temperaturrekord des jeweiligen Vorjahres gebrochen hat. Starkregen, Dürren oder Hitzewellen mehren sich. „Schäden an Häusern, Autos und Ernten haben durch die Wetterextreme zugenommen“, erklärte Versicherungsfachmann Walter Schultze auf einer Pressekonferenz auf dem NaturGut Ophoven am Freitag. Aber auch der Garten und die Grünflächen leiden unter den Wetterextremen, so Ulrich Hammer, vom Grünflächenamt. „Sturm, Hagel und extremer Regen laugen Böden aus und zerstören Pflanzen. Außerdem lassen die wärmeren Temperaturen Pflanzenkrankheiten besser gedeihen und Insekten, die unseren Pflanzen schaden“, so der stellvertretende Leiter des Grünflächenamtes. Wir müssen uns an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen. Seine Tipps:

Erosion und Nährstoffauswaschung vorbeugen: Den Boden möglichst immer bedeckt halten, z.B. durch Bepflanzung (Gründüngung) oder mit Mulch aus Laub, dünnem Grasschnitt oder Holzhäcksel. Hier ist das Vorbild der Buchenwald, der Boden ist dort zu jeder Jahreszeit immer bedeckt.

Neue Schädlingsarten und Pflanzenkrankheiten eindämmen: Mehr Wärme und mehr Feuchtigkeit bedeuten auch, dass sich Buchsbaumzünsler, der Citrusbockkäfer und Maiswurzelbohrer aber auch Blattläuse oder Spinnmilben schneller vermehren. Außerdem werden sich wärmeliebende Pflanzenkrankheiten, wie Mehltau und Rostpilze stärker verbreiten. Daher sollten unsere Meisen, Grauschnäpper, Amseln, Schwalben und die hilfreichen Insekten im Garten gezielt gefördert werden. Dazu gibt es viele erprobte Nisthilfen, für jede Art besonders angepasst. Ein Holzhaufen in der Gartenhecke dient dem Igel als willkommener Platz für den Nachwuchs und zum Überwintern. Mischkulturen und eine große Vielfalt an einheimischen Pflanzen verhindern außerdem die Ausbreitung der Krankheiten.

Nicht heimische Pflanzen vermeiden: Der Klimawandel sichert dem indischen Springkraut, dem Japan-Knöterich oder den Riesen-Bärenklau eine schnelle Ausbreitung. Ursprünglich sind sie als Zierpflanzen aus Asien importiert worden. Jetzt überwuchern sie wertvolle Lebensräume und verdrängen die heimische Flora. Deshalb sollten keine Gartenpflanzen „ausgewildert“ werden. Auch Gartenabfälle gehören nicht in die freie Natur.

Gemüse und Obstgarten an Dürreperioden gewöhnen: Trockene Sommer bereiten sowohl den Gemüsepflanzen als auch den Obstbäumen Stress. Pflanzen sollen sich deshalb an Trockenheit gewöhnen und tief wurzeln. Deshalb: nicht täglich ein bisschen, sondern nur alle paar Tage gründlich gießen. Außerdem empfiehlt der Fachmann auf resistentere Gemüse- und Obstsorten zurückgreifen.

Oasen schaffen
„Die Herausforderung ist beides zu machen: Zum einen, den Klimawandel möglichst zu stoppen und zum anderen, uns anpassen, damit wir mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen können“, so Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven. In der Stadt, für das Wohnumfeld, sei es wichtig, dass wir kleine Oasen schaffen. Flächen müssen entsiegelt werden, damit Regenwasser im Garten versickern kann. Attraktive Blumenwiesen bilden mehr Sauerstoff wie Englischer Rasen. Außerdem sei eine Fassaden- und Dachbegrünung von Häusern und Garagen wichtig, denn sie bindet CO2, produziert Sauerstoff und wirkt als effektiver Feinstaubfilter, so Kochanek. „Laubbäume im Hof und im Garten haben den gleichen Effekt und dienen zudem im Sommer als Schutz vor der Sonne“. Leider beobachte er immer häufiger, dass Hausbesitzer ihre wertvollen Bäume fällen, da sie im Herbst Arbeit machen. Für die Zukunft werden sie ein Segen sein und uns das Leben in einem Klima mit Wetterextremen erleichtern, so Kochanek.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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