Malen mit Klängen


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 26.04.2017 // Quelle: mikebo

Electronic Vintage nennt der Leverkusener Musiker mikebo seine audiovisuelle Performance, in der er Synthesizer-basierte Eigenkompositionen mit Video-Art-Work verknupft.

Musikalische Strukturen zu schaffen, auf der Grundlage elektronischer Instrumente, vergleicht mikebo gerne mit den Prozessen der Malerei und der Bildhauerei. Seine Stücke entstehen in erster Linie durch Ideen, die aufkommen, wenn er mit Sounds spielt und experimentiert. Somit entstehen Melodien und harmonikale Strukturen oftmals erst durch Inspirationen die von interessanten Sounds und Effekten ausgehen.
Durch diese Herangehensweise bekommt so manches Stuck einen starken Soundtrack-Charakter, wo das "Kopfkino" dann die entsprechenden Bilder zum musikalischen Film liefert.

Warum hast Du Dich fur elektronische Musik entschieden?
mikebo: Komponieren und arrangieren mit elektronischen Klangerzeugern ist fur mich wie malen mit Klangen. Deshalb sind meine Stucke weniger Songs in der Songwriter-Tradition, sondern weisen mehr symphonische Strukturen auf.
Meine Melodien oder Arrangements entstehen oftmals erst durch das Spielen und Experimentieren mit Klangen. Es gibt Notenfolgen, die wurden auf dem Klavier sehr banal klingen, bekommen aber durch den verwendeten Sound einen ganzlich neuen oft auch einzigartigen Charakter.

Wie wurdest Du Deinen musikalischen Stil beschreiben?
mikebo: ... it's mikebo ... Fur mich selber habe ich mal den Begriff Electronic Vintage geprägt. Vintagedeshalb, weil ich elektronische Klangerzeuger nicht fur heute gängige elektronische Tanzmusik (EDM) einsetze, sondern mich musikalisch an den Vorbildern orientiere, die fur mich zu den Pionieren der popularen elektronischen Musik zahlen.

Als da waren?
mikebo: Beispielsweise Tangerine Dream (TD), Klaus Schulze (KS), Wendy Carlos, Jean Michel Jarre, Kraftwerk, Vangelis, Kitaro und, und , undc Meine erste Beruhrung mit elektronischer Musik war zugleich auch mein erstes groses Konzert, das ich besuchte:
TD spielten 1973 in der Dusseldorfer Philipshalle und waren damals eine der ersten Gruppen, die neben der klassischen Lightshow Lasereffekte einsetzten. Diese Lasershow in Kombination mit der elektronischen Musik war fur mich ein Schlusselerlebnis.
Ende der 70er Anfang der 80er Jahre arbeitete ich als Musikjournalist. Ich kann mich noch gut an ein Konzert mit Klaus Schulze erinnern, der in einem Düsseldorfer Club spielte. Ich sas direkt neben ihm und konnte KS beim Spielen und Knöpfchen drehen zuschauen. Fur mich war das absolut spannend und faszinierend.
Meine ersten eigenen Lauflernschritte mit elektronischer Musik startete ich erst in den fruhen 90er Jahren. Mein Prunkstuck war damals der Raven, ein Hardware-Synthesizer und eine Produktionsmaschine von Quasimidi. Auf meinem ersten Album Solar Experience verwendete ich sehr viel von den damals erstellten Klangstrukturen.

Wie produzierst Du Deine Alben?
mikebo: Komplett in the box. Das bedeutet, dass die gesamte Produktion im Computer entsteht. Ich arbeite in meinem Home Studio mit einer kleinen, aber feinen Auswahl an hochwertigen Tools, so dass ich autonom arbeiten kann. Von der Komposition angefangen, uber den Mix bis hin zum Mastering.

In der aktuellen elektronischen Musik ist das Arbeiten mit Samples sehr beliebt. Wie gehst Du mit diesem Thema um?
mikebo: .Zuruckhaltend. Ab und an verwende ich Samples. Grundsatzlich aber setze ich software-basierte Nachbildungen klassischer Synthesizer ein, die den Klang mittels Oszillatoren, Filter und Effekte von Grund auf gestalten. Nur dass halt keine Hardware mehr zum Tragen kommt. Somit spiele ich Melodien, Rhythmen und Harmonien uberwiegend handisch ein. Und hierbei erhalten dann naturlich die Sounds eine dominante und inspirierende Rolle.

Bei der Produktion arbeitest Du oft mit dutzenden von Spuren. Wie setzt Du diese Vielfalt und Komplexitat bei Live-Events um?
mikebo: So, wie es oftmals auch andere Musiker aus dem Electronic Genre machen. Der groste Teil ist vorproduziert und wird dann Live durch wenige Spuren erganzt. Beim Live-Event kommt aber noch eine visuelle Komponente dazu: Künstlerische Videos, die passend zum jeweiligen Track produziert wurden. VideoArtWork, Licht und Musik stellen somit eine audiovisuelle Performance dar.

Diskografie:
Alben
. Solar Experience (Februar 2016)
. Astral Traveller (April 2016)
. Aurora (Januar 2017)
. Ancient Kingdom (Herbst 2017)
. 11 Monkeys (Winter 2017)
Single
. I'm No Robot (August 2016, Clubmix & Radioedit)
. Little Blue Planet / Gravitas (Februar 2017)
. Paris 1977 / 11 Monkeys (April 2017)


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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