LANXESS erhält Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt

Auszeichnung in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte“ für modulare Anlage zur Gewinnung von Nachgerbstoffen aus Lederresten

Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 22.02.2018 // Quelle: Lanxess

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS ist mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2017 ausgezeichnet worden. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, überreichten Luis López-Remón, Leiter des LANXESS-Geschäftsbereichs Leder, den Preis bei einer feierlichen Veranstaltung in Berlin.

LANXESS ist in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“ für eine innovative Technologie zur Wiederverwertung von Resten in der Lederherstellung ausgezeichnet worden. Unter dem Titel „Ressourceneffiziente Herstellung von Lederchemikalien“ (ReeL) hat der Spezialchemie-Konzern in Zusammenarbeit mit dem Leverkusener Forschungsinstitut INVITE eine modulare Pilotanlage konzipiert, um aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher in der Regel entsorgt worden sind, sowie aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe der Marke „X-Biomer“ herzustellen. Die innovative Anlage kann in Gerbereien direkt an Ort und Stelle betrieben werden.
„Die Auszeichnung ist ein herausragender Beleg dafür, dass wir mit unserer ressourceneffizienten Herstellung von Lederchemikalien den richtigen, weil nachhaltigen Produktionsweg einschlagen. Mit dem Innovations-Projekt wollen wir aufzeigen, wie sich Produktionsreste bei der Lederherstellung direkt in der Gerberei verwerten lassen und dadurch das Nachhaltigkeitsprofil der Lederfertigung deutlich verbessert werden kann“, sagte López-Remón während der offiziellen Preisverleihung. Denn das sei – im Vergleich zur traditionellen Herstellung von Nachgerbstoffen in Produktionsstandorten fernab der Gerbereien – viel effizienter.

Gerberei könnte Nachgerbstoffe künftig selbst herstellen
Eine Gerberei könnte auf diese Weise einen Teil ihres Eigenbedarfs an Nachgerbstoffen, wie sie LANXESS in seiner X-Biomer-Reihe anbietet, vollautomatisch und weitgehend selbstständig herstellen. „Das Projekt ist ein vielversprechender Schritt in Richtung eines noch nachhaltigeren Produktionskonzeptes“, erklärte Dietrich Tegtmeyer, Leiter des Projekts bei LANXESS. „Auf der einen Seite werden durch eine ‚Vor-Ort‘- und ‚Just in time‘-Produktion enorme Ressourcen in Energie, Logistik und Verpackung gespart, auf der anderen Seite können kollagenhaltige Nebenprodukte wie Falzspäne als Rohstoff für die benötigte Nachgerbchemie dienen.“

Das auf drei Jahre angesetzte Gemeinschaftsprojekt mit den Partnern INVITE GmbH und HELLER-LEDER GmbH & Co. KG hat ein Investitionsvolumen von insgesamt fünf Millionen Euro. Derzeit wird die bei INVITE hergestellte, modulare Produktionsanlage bei HELLER-LEDER unter realen Bedingungen erprobt.

Das Innovations-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „r+Impuls – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Impulse für industrielle Ressourceneffizienz“ gefördert. Mit der Fördermaßnahme werden Projekte unterstützt, die innovative Technologien und Produkte aus dem Labor in die wirtschaftliche Anwendung bringen.
Vollständige Verwertung ohne Emissionen

Bei einer Gerberei mittlerer Größe fallen etwa ein bis zwei Tonnen Falzspäne pro Tag an. Mit einer von LANXESS geleasten Produktionsanlage könnte der Betrieb daraus direkt vor Ort eine vergleichbare Menge an flüssigem X-Biomer-Produkt zur Nachgerbung herstellen. Die eingesetzten Falzspäne werden dabei zu hundert Prozent verwertet, es bleiben keinerlei Rückstände übrig und es werden keine Emissionen erzeugt. „Das Ziel des Projektes ist es, dem Gerber das Produkt X-Biomer nicht nur mit einem ökologischen, sondern auch mit einem wirtschaftlich nachhaltigen Konzept anbieten zu können“, sagte Tegtmeyer. Konzeptionell höhere Produktionskosten sollen zum Beispiel durch die entfallenden Logistik- und Energiekosten kompensiert werden. „Dieses Konzeptmodell gilt es jetzt in der Pilotierung zu verifizieren. Darüber hinaus wird das Projekt in jedem Fall einer Verbesserung der Nachhaltigkeit dienen.“

Nachhaltigkeit wird in der Branche immer bedeutender
Nachhaltigkeit ist auch für die Lederbranche inzwischen essentiell. LANXESS bietet daher innerhalb seines Programms „Sustainable Leather Management“ seinen Kunden aus der Lederindustrie innovative Technologien an, um die Herstellung nachhaltiger, ökologisch verträglicher Produkte und Verfahren zu unterstützen – ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Die Produkte des Unternehmens bringen messbare Vorteile hinsichtlich verminderter Emissionen bzw. einer reduzierten CO2-Bilanz, was letztlich dem Klimaschutz zugute kommt. Neben einer gesteigerten Effizienz in Produktion, Verarbeitung und Recycling wird ein noch verantwortungsvollerer Umgang mit dem Rohstoff und mit den Abfällen erreicht.

Der Geschäftsbereich Leder
Der Geschäftsbereich Leather gehört zum LANXESS-Segment Performance Chemicals, das im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro erzielte. Der Geschäftsbereich ist weltweit aktiv und in sechs Ländern präsent. Er beschäftigt global rund 1.500 Mitarbeiter, davon mehr als 150 in Deutschland.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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