Menno Vloon fliegt in Leverkusen am höchsten


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 27.07.2017 // Quelle: TSV Bayer 04

Der niederländische Rekordler Menno Vloon hat am Donnerstag die achte Auflage der Stabhochsprung-Classics im Manforter Stadion in Leverkusen für sich entschieden. Im Stechen setzte er sich mit 5,76 Meter gegen Weltmeister Shawn Barber durch. Lokalmatador Bo Kanda Lita Baehre steigerte sich auf 5,61 Meter. Bei den Frauen gewann die Schwedin Michaela Meijer mit 4,51 Meter vor der höhengleichen Annika Roloff. Zwei belgische Rekorde fielen.
Bei am Ende herausfordernden Lichtverhältnissen wurde der Sieger im Stechen ausgemacht. Das Führungstrio hatte zuvor 5,71 Meter unisono im zweiten Durchgang bewältigt hatte. Im Stechen setzte sich Menno Vloon durch, als er gleich im ersten Versuch 5,76 Meter überflog. Der niederländische Meister und Rekordhalter, mit übersprungenen 5,85 Metern Fünfter der Weltjahresbestenliste, hatte zuvor für 5,41, 5,61 und 5,71 Meter jeweils zwei Anläufe benötigt und war im regulären Wettkampf an 5,76 Meter gescheitert. „In London möchte ich das Finale erreichen, an eine Medaille denke ich nicht“, ließ sich der 23-Jährige entlocken.
Der noch amtierende Weltmeister Shawn Barber (Kanada) wirkte nicht so frisch wie bei seinen Siegen in den beiden Vorjahren. Für 5,41, 5,61 und 5,71 Meter benötigte er auch zwei Versuche, pokerte dann, um 5,81 Meter und schließlich auch 5,76 Meter im Stechen zu reißen. Arnaud Art legte fünf Tage nach seiner Steigerung auf 5,70 Meter noch einen drauf, als er den belgischen Rekord im zweiten Anlauf auf 5,71 Meter steigerte. „Technisch sehr kontrolliert und sauber“, lobte Danny Ecker übers Stadionmikrofon. „Ich habe genug erreicht“, begründete der WM-Teilnehmer seinen Verzicht aufs Stechen.

Karsten Dilla und Bo Kanda Lita Baehre über 5,61 Meter
Mächtig Eindruck machte Ernest John Obien (Philippinen), der sich auf 5,61 Meter verbesserte und alle Höhen im ersten Anlauf nahm. 5,71 Meter riss er knapp. Olympia-Teilnehmer Karsten Dilla nahm nach einem anfänglichen Strauchler bis zur Saisonbestleistung von 5,61 Meter alle Höhen auf Anhieb. Auch er sah bei 5,71 Meter keineswegs aussichtslos aus.
Der Deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre (5,60 m), gerade Vize-Europameister der U20 geworden, hievte sich im ersten Versuch über 5,61 Meter und steigerte damit seine Bestleistung um einen Zentimeter. 5,71 Meter waren diesmal noch zu hoch. Beim zweiten Versuch fehlte nicht viel. da touchierte der Schützling von Christine Adams die Latte nur mit den Brustwarzen. Beim dritten Versuch blieb die Latte zunächst sogar länger liegen. „Er hat ein Riesenpotenzial und allein dadurch noch Entwicklungsmöglichkeiten, weil er noch mit kurzem Anlauf springt“, lobte Danny Ecker.

Tobias Scherbarth bricht Wettkampf ab
Der Schweizer Meister Dominik Alberto sprang mit 5,51 Meter Saisonrekord und damit ebenso hoch wie der Achte der U23-EM Tomas Weckstein (Finnland). Der Deutsche Meister von 2015 und 2016 Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) brach den Wettkampf nach dem ersten missglückten Versuch bei 5,61 Meter aus mentalen Gründen ab. Passen musste sein Klubkollege Hendrik Gruber. Der Team-Europameister hat die Saison verletzungsbedingt beendet.
WM-Finalistin Michaela Meijer, die kürzlich den schwedischen Rekord auf 4,71 Meter steigern konnte, versuchte sich vergeblich an 4,75 Meter. Im ersten Durchgang bewältigte 4,51 Meter reichten der 24-Jährigen zum Sieg. Annika Roloff (MTV Holzminden) sprang als Zweite mit 4,51 Meter Saison-Bestleistung. „Es hat sich endlich mal wieder nach Stabhochsprung angefühlt. Schon bei der DM in Erfurt waren die Sprünge gut. Aber dann kam der Cut und es lief gar nichts mehr“, erklärte die Olympia-Teilnehmerin. „Möglicherweise war die Belastung in den Wochen zu groß. Ich bin zurück nach Hannover gezogen und habe alles für den Bachelor auf den Weg gebracht, um bald mit dem Master beginnen zu können. Jetzt konzentriere ich mich auf die Universiade“, sagte Annika Roloff.
Fanny Smets steigerte als Dritte den belgischen Rekord auf 4,46 Meter. Lokalmatadorin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) zeigte ihren besten Wettkampf seit langer Zeit und überwand 4,41 Meter. „Ich wusste schon länger, dass wir gut trainieren, bin aber durch schlechtes Wetter und Erkrankung immer wieder aus dem Rhythmus gekommen. Heute ist der Knoten geplatzt“, freute sich die Athletin von Leszek Klima. „4,55 Meter sind mein Ziel für die nächsten Wettkämpfe.“ Bei der traditionell ungewöhnlichen Athleten-Präsentation rollten die Springer in Rhönrädern auf die Anlage.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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