Lions-Club Rhenania fördert begabte neuzugewanderte Jugendliche


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 09.05.2017 // Quelle: Stadtverwaltung

Vielen neuzugewanderten Jugendlichen fällt es schwer, einen guten Bildungsabschluss zu erwerben. Die Gründe hierzu sind vielfältig, einer liegt in mangelnder Sprachkenntnis. Trotz aller Widrigkeiten gibt es unter Neuzugewanderten begabte, leistungsorientierte Jugendliche, die mit zusätzlicher Unterstützung einen guten Schulabschluss und somit eine gute Grundlage für ihre Integration erwerben können.

Hier setzt das Projekt des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Leverkusen „Deutschförderung von begabten, neuzugewanderten Jugendlichen“ an, das heute im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt wurde. Es konnte dank der Unterstützung durch den Lions-Club Rhenania realisiert werden, der die Deutschförderkräfte mit 5.400 Euro finanziert.

Markus Märtens, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales, dankte dem Lions-Club für das wichtige Engagement: „Ein guter Bildungsabschluss sollte nicht an mangelnder Sprachkenntnis scheitern. Hier leistet die Förderung von talentierten jungen Migrantinnen und Migranten durch den Lions-Club eine sehr wertvolle Unterstützung.“

Lorenz und Petra Smidt vom Lions-Club Rhenania erläuterten die Beweggründe für das Engagement: „Für uns ist es wichtig, Integration zu fördern, indem wir neuzugewanderten Jugendlichen ermöglichen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Da es sich hier um sehr lernwillige und engagierte Kinder handelt, sollte deren Potential doch auch durch Bildung genutzt werden, um ihnen bei der Erreichung ihrer persönlichen, schulischen und beruflichen Wünsche zu helfen.“

Seit Schuljahresbeginn 2016/17 werden fünf Schülerinnen und ein Schüler in drei Kleingruppen in Deutsch gefördert. Sie wurden aus insgesamt 11 Bewerberinnen und Bewerbern gemeinsam vom Lions-Club und dem KI ausgewählt. Die meisten der 12- bis 16-Jährigen kommen aus Syrien, je eine Schülerin aus Brasilien, Polen und Ungarn. Die Jugendlichen sind seit rund zwei Jahren in Deutschland.

Zwei Gruppen werden jeweils zwei Zeitstunden an der Realschule am Stadtpark unterrichtet und eine Gruppe am Lise-Meitner-Gymnasium, an der auch ein Schüler aus dem Werner-Heisenberg-Gymnasium teilnimmt. Die Schulen stellen die Räume und Material zur Verfügung. Auch haben die Deutschförderlehrkräfte feste Ansprechpartner vor Ort.

Ziel ist es, die Bildungssprache, die zum Erwerb eines guten Schulabschlusses notwendig ist, besser zu erlernen und begabten Schülerinnen und Schüler den Übergang in das Regelschulsystem zu erleichtern. In den sogenannten Deutschförderklassen können zugewanderte Jugendliche nur zwei Jahre verbleiben. Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Erwerb der Bildungssprache zwischen fünf und sieben Jahren dauert.

Dabei schöpfen die Sprachförderkräfte aus dem Potential der begabten und motivierten Jugendlichen. Der Erfolg stellt sich schnell ein: So können die Jugendlichen freier und in zunehmend „ganzen“ Sätzen sprechen, lernen Fachbegriffe und können Fachtexte korrekt aufbauen. Inhalte aus dem Unterricht werden aufgegriffen und hierfür wichtige sprachliche Strukturen erlernt.

Für die Sprachförderung wurden auch außerschulische Lernorte einbezogen: Zum Beispiel besuchten einige Schüler/innen das Theaterstück „Emil und die Detektive“. Es wurde mit ihnen sprachlich vor- und nachbereitet. So erhöhte sich gleichzeitig die Motivation zum Deutschlernen und die Jugendlichen lernten eine kulturelle Institution kennen.

„Mir gefällt an diesem Projekt, dass wir unsere Schwierigkeiten auflösen können. Wo wir Probleme haben, bekommen wir Hilfe. Im Deutschunterricht verstehe ich jetzt mehr“, lautet das Fazit einer Schülerin aus Syrien, 7. Klasse. Viele der Schülerinnen und Schüler haben schon konkrete Vorstellungen, was sie später machen wollen: Erzieherin, Lehrerin oder Zahnärztin werden z.B. als Berufswunsch genannt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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