TSV-Asse auf Medaillenjagd

Hallen-DM in Leipzig mit rund 30 Bayer-Leichtathleten – Titel-Chancen

Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 16.02.2017 // Quelle: TSV Bayer 04

Ausverkaufte Arena, Live-Übertragung auf Eurosport und viele Stars ihrer Zunft: Alles ist angerichtet für die 64. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften am Wochenende in Leipzig. Unter den Sportlern aus der ganzen Republik sind auch rund 30 Starter des TSV Bayer 04 Leverkusen. Einige von ihnen sind Top-Favoriten auf Gold, andere Anwärter auf einen Platz auf dem Podium.

Für Konstanze Klosterhalfen kann es am Wochenende gleich doppelt Grund zum Jubeln geben: Die Leverkusener Mittelstrecklerin feiert am Samstag ihren 20. Geburtstag. Zum „Gratulieren“ kommen 3500 Fans in die Arena Leipzig. Die Olympia-Halbfinalistin startet erstmals in diesem Winter über 1500 Meter. Trotzdem ist das „Lauf-Juwel“ gleich Titel-Kandidatin. Denn ihre Leistungen auf der Unterdistanz – 800 Meter in 2:03,68 Minuten – und auf der Überdistanz – 3000 Meter in 8:51,75 Minuten – waren sehr überzeugend.

„Die Teilnehmerliste habe ich mir noch nicht genau angeguckt. Aber es gibt einige Läuferinnen, die doppelt gemeldet sind oder so wie ich in diesem Winter noch keine 1500-Meter-Zeit stehen haben wie Hanna Klein oder Maren Kock“, sagt die Studentin. Ob sie ein schnelles Rennen anpeilt oder eher auf den Spurt setzt, wird sie erst vor dem Finale am Sonntag (16:05 Uhr) mit ihrem Trainer Sebastian Weiß entscheiden. Die Marke von 4:13,00 Minuten würde Konstanze Klosterhalfen allerdings sehr gern in Leipzig unterbieten. Denn das ist die Norm für die Hallen-EM am ersten März-Wochenende in Serbiens Hauptstadt Belgrad. Die Norm für die Hallen-EM über 3000 Meter hat sie bereits.

Gleiches gilt für Hochspringer Mateusz Przybylko. Mit 2,28 Metern führt der 24-Jährige die deutsche Bestenliste an. Die Hallen-EM-Norm liegt bei 2,26 Metern. Der Olympia-Teilnehmer peilt in Leipzig seinen DM-Hattrick an. Zu gern würde er dabei am Sonntagmittag (13:10 Uhr) erstmals in der Halle die 2,30-Meter-Marke überspringen. „Ich habe gut trainiert und freue mich richtig auf einen tollen Wettkampf. Und bei der Hallen-EM soll es dann vielleicht Richtung 2,32 Meter gehen“, blickt der Titelverteidiger voraus.

Größter Konkurrent ist – mal wieder – Eike Onnen. Der Hannoveraner ist knapp zehn Jahre älter als der Leverkusener, hatte aber zuletzt mit Anlaufproblemen zu kämpfen. „Vergangenes Jahr haben wir uns ein tolles DM-Duell geliefert. Hoffentlich wiederholt sich das“, sagt der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp. Außerdem hat Mateusz Przybylko den Münchner Tobias Potye auf der Rechnung, der zuletzt wieder 2,20 Meter anbot. Bei den Hochspringerinnen hat die „Exil-Leverkusenerin“ Katarina Mögenburg Edelmetall im Visier. Die in Deutschland geborene und seit vielen Jahren in Norwegen lebende Hochspringerin floppte im Saisonverlauf über 1,88 Meter. Hallen-Bestleistung eingestellt.

Auf „Kurzarbeit“ ist Aleixo-Platini Menga in Leipzig aus. Bayers Sprint-Ass hat über 60 Meter am Samstag (18:10 Uhr) und 200 Meter am Sonntag (15:15 Uhr) mindestens Medaillen- wenn nicht sogar Titelchancen. Auf der Hallenrunde siegte er vergangenes Wochenende bei der Generalprobe in Leipzig mit starken 20,86 Sekunden und hielt dabei den Führenden der deutschen Bestenliste, Robin Erewa (TV Wattenscheid), in Schach.

Ganz eng könnte es über 60 Meter werden: „Das wird eine ganz knappe Entscheidung. Die Hallen-EM-Norm von 6,66 Sekunden habe ich im Hinterkopf“, schaut der 29-Jährige voraus. Mengas Saisonbestzeit steht bei 6,70 Sekunden. Damit liegt er nur eine Hundertstel hinter dem Führungstrio in der deutschen Bestenliste. Der Titelverteidiger ist nicht dabei: Der deutsche Rekordler Julian Reus (TV Wattenscheid) hat nach einem 300-Meter-Rennen seine Hallensaison schon wieder beendet. Sein Vereinskamerad Christian Blum, Zweiter der Hallen-EM 2015, laboriert an einer Achillessehnenverletzung, und ist ebenfalls nicht am Start. Das eröffnet auch der TSV-Staffel um Sprint-Ass Aleixo-Platini Menga zum DM-Abschluss am Sonntag (17:25 Uhr) über 4x200 Meter Titelchancen.

Sein erstes Saisonrennen will Robin Schembera in Leipzig bestreiten. Der 800-Meter-Spezialist ist über 1500 Meter gemeldet. Die bisherige Hallensaison erlebte er nach einer Grippe und Achillessehnenproblemen nur als Zuschauer. „Die Sehne zwickt noch ein wenig, aber ein letzter Test am Mittwoch war gut. Ich hoffe, dass ich starten kann. Denn ich habe richtig Bock, wieder zu rennen“, sagt der 28-Jährige.

Ist er fit, trifft Robin Schembera auf den siebeneinhalb Hallenrunden auf pfeilschnelle Konkurrenz. So ist Titelverteidiger Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) als auch der zuletzt auf den 800 Metern stark verbesserte Wattenscheider Marius Probst gemeldet. Wird das Finale eher taktischer Natur, könnte es die Chance für Robin Schembera sein. Denn im kurzen Spurt zählt er zu den besten Mittelstrecklern Deutschlands. Medaillenchancen auf Schemberas Spezialstrecke hat Sarah Schmidt. Mit 2:05,14 Minuten liegt der TSV-Neuzugang aus Mönchengladbach auf Platz zwei der 800-Meter-Meldeliste bei den Frauen.

Zwei schmerzhafte Ausfälle muss das TSV-Team im Stabhochsprung (Männer: Sonntag; 13:45 Uhr) verkraften: Karsten Dilla zog sich vergangene Woche beim Meeting in Paris einen Muskelfaserriss im Oberschenkelbeuger zu. „Das ist ärgerlich, da ich zuletzt konstant gut gesprungen bin“, sagt der 27-Jährige, der in diesem Winter dreimal Höhen zwischen 5,60 und 5,63 Meter überwinden konnte. Seine Disziplinkollegen Tobias Scherbarth und Carlo Paech konzentrieren sich ohnehin auf den Sommer. Trotzdem ist der TSV mit vier Stab-Artisten in Leipzig vertreten. Angeführt wird das Quartett von momentan besten deutschen Jugendlichen Bo Kanda Lita Baehre.

Stabhochsprung-Titelverteidigerin Silke Spiegelburg ist in Leipzig am Samstag (15:40 Uhr) ebenfalls nicht mit von der Partie. Nach Erkrankung und Verletzung reichte es für die viermalige Deutsche Hallenmeisterin einfach nicht, um rechtzeitig fit zu werden. Sie konzentriert sich nun auf den Sommer. Trotzdem sind vier TSV-Stabhochspringerinnen in Leipzig mit von der Partie. Die besten Chancen hat sicherlich Victoria von Eynatten, die mit 4,40 Metern auf Platz drei der deutschen Bestenliste liegt.

Wer verfolgen will, wie sich die TSV-Asse in Leipzig schlagen, muss am Wochenende Eurosport einschalten. Die Hallen-DM wird am Samstag von 16:15 bis 18:30 Uhr und am Sonntag von 15:15 bis 17:00 Uhr live übertragen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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