„Berlioz und die wilden Jahre der Gitarre“


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 06.01.2017 // Quelle: KulturStadtLev

Paris 1843: der wohl bedeutendste französische Komponist der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Hector Berlioz, veröffentlicht seine epochale Instrumentationslehre „Grande Traité d´instrumentation et d´orchestration”.
Einen langen Artikel widmet er hierin der Gitarre, einem Instrument, welches im Orchester bis dahin kaum vorkam, das aber Berlioz mit Vorliebe spielte. Und er war nicht der einzige: London, Wien und besonders Paris waren erfasst von einer „Guitaromanie“, die Virtuosen wie Paganini (der nicht nur „Teufelsgeiger“ war), Carulli und Sor zu großem Ruhm brachte.

Variationen über bekannte Opernmelodien und Arrangements für Gitarre mit Gesang oder Melodieinstrumenten spielten eine wichtige Rolle in den musikalischen Salons, und auch Berlioz richtete einen Zyklus von 25 bezaubernden Romanzen aus bekannten Opern mit Gitarrenbegleitung (als „Orchesterersatz“!) ein. Auszüge aus den Memoiren von Berlioz sowie Zeitzeugenberichte runden das Bild dieser wilden Jahre – und dieses außergewöhnliche Programm des Ensemble Diabelli im Rahmen der „Konzerte Leverkusener Musiker“ – literarisch ab.

Das Ensemble Diabelli ist seit 1996 in dem Bestreben aktiv, die Kammermusik der Klassik und Frühromantik auf historischen Instrumenten in möglichst vielen Facetten darzustellen. Konzerte – unter anderem bei den Schlossfestspielen Zwingenberg, der Stiftung für historische Aufführungspraxis Kloster Michaelstein, den Schlosskonzerten Nienover, den Meisterkonzerten Schloss Hellenstein, dem Stadtmuseum Neuwied, der Kölner Nachtmusik – werden durch CD-Produktionen und verschiedene Lehrtätigkeiten ergänzt.

Charlotte Schäfer erfuhr ihre musikalische Grundausbildung als langjährige Schülerin von Klarinettist Lázló Dömötör in Krefeld. Mit acht Jahren wirkte sie erstmals in einer Kindermusiktheaterproduktion mit und entdeckte dort ihre Liebe zum Gesang. Nach dem Abitur setzte sie ihre musikalische Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen fort (Diplom 2011). Countertenor Martin Wölfel begleitete und prägte sie fortan viele Jahre als ihr entscheidendster Lehrer. Überaus wertvolle Impulse erhielt sie daneben vor allem von Marlis Petersen und Sängerpersönlichkeiten wie Johanna Koslowsky und Bruno Balmelli. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Originalklangensemble Neue Düsseldorfer Hofmusik entstand 2014 die CD-Einspielung Sol nascente (Dirigent: Michael Preiser) mit italienischen Koloratur-Arien der 1760er-Jahre. Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist Charlotte Schäfer als Gesangspädagogin und Stimmbildnerin aktiv.

Reinhard Matthias Ruf ist als Sohn des international bekannten Alte-Musik-Experten Hugo Ruf schon seit frühester Jugend mit historischen Instrumenten vertraut. Nach Unterricht an der Rheinischen Musikschule studierte er an der Musikhochschule Köln die Fächer Querflöte und Blockflöte bis zur künstlerischen Abschlussprüfung. Neben seiner Konzert- und Rundfunktätigkeit arbeitet Ruf als Herausgeber historischer Flötenmusik für namhafte Musikverlage.

Thomas Karstens besuchte nach erstem Gitarrenunterricht in Lübeck und Hamburg neben seinen Studien an der Musikhochschule in Köln und an der Schola Cantorum in Paris Meisterkurse bei Manuel Barrueco, Eliot Fisk, Odair Assad, Godlieve Monden sowie als Stipendiat des DAAD die Accademia Chighiana mit Oscar Gighlia in Siena. Als Gastdozent wurde er an Konservatorien und zu Gitarrenfestivals in Europa, der Türkei und in Zentral- und Südamerika eingeladen. Diese Aktivitäten sowie seine Konzerte als Solist wurden durch das Goethe-Institut, den Deutschen Musikrat, die Humboldt Gesellschaft und Jeunesses Musicales Europa unterstützt. Neben Aufnahmen mit dem Ensemble Diabelli und Einspielungen für den Westdeutschen Rundfunk, Köln, liegen zwei weitere CDs mit Solowerken für die Gitarre von ihm vor.

Termin:
Sonntag, 15. Januar 2017
11.00 Uhr

Ort:
Schloss Morsbroich
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen

Karten:
10,00 € (erm.: 7,00 €)
Kartenbüro im Forum (Tel. 02 14-406
4113), Kartenbüro Bayer Kultur (Tel.0214-30 41283), an allen bekannten Vorverkaufsstellen und über Internet:
www.kultur.bayer.de
pwww.kulturstadtlev.de


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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