Ein Spaziergang über den Manforter Friedhof

Beerdigungsinstitut Schulz zeigt Fotos vom städtischen Friedhof Manfort

Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 17.10.2016 // Quelle: Nicole Marschall

Muss es immer der Melaten-Friedhof in Köln oder andere Ruhestätten mit ähnlich monumentalen Grabstätten sein? „Nein“, meint Volker Schmitz, der mit seiner Kamera diesmal den städtischen Friedhof Manfort besucht hat: „Auch gleich hier bei uns vor der Haustür bieten Friedhöfe nicht nur Trauernden einen Platz des Trosts: Gartenliebhaber bewundern die Grünanlage, Spaziergänger finden Ruhe und Erholung, historisch Interessierte machen auf alten Grabsteinen spannende Entdeckungen – und uns Fotografen bieten sich auf jedem Friedhof immer wieder malerische Motive. Auch auf dem Manforter Friedhof gibt es einiges zu entdecken: urige Bäume und Grabmale, romantische Details in der alten Friedhofskapelle, der Lichteinfall durch die Fenster und vieles mehr, an dem die meisten Besucher einfach achtlos vorbeilaufen.“

Ulrich Haberland, die ehemaligen Leverkusener Oberbürgermeister Wilhelm Dopatka und Wolfgang Obladen und Künstler wie Erwin Plönes haben auf dem städtischen Friedhof Manfort ihre letzte Ruhestätte gefunden – ebenso wie unzählige unbekannte Leverkusener Bürgerinnen und Bürger. Eine Gedenkstätte erinnert an die Familie Duisberg, eine weitere an die Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg in Leverkusen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, und eine dritte an die Werksangehörigen, die während des Ersten Weltkrieges ihr Leben bei einer Sprengstoffexplosion im Bayer-Werk verloren. Auch zahlreiche Kriegsgräberfelder erzählen in Manfort Geschichten von tragischen Schicksalen. Und mit seinem Memoriamgarten hat sich der städtische Friedhof 2013 auch einer ganz modernen Bestattungsform geöffnet.

Niemals aber wird man diesen Ort ganz verstehen, ohne die starken Gefühle zu spüren, die dort beheimatet sind. „Wie auf jedem Friedhof liegt auch in Manfort gleich hinter der Eingangspforte eine eigene Welt, eine Welt tiefer Ruhe“, weiß Schmitz: „Wer sich darauf einlässt, kann Abschied nehmen und sich wieder dem Leben zuwenden, das in vielerlei Gestalt zwischen den Grabsteinen zu finden ist.“

Vom 18. Oktober 2016 an zeigt Volker Schmitz elf Wochen lang eine Auswahl seiner Fotos in den Schaufenstern und Räumlichkeiten des Beerdigungsinstituts Schulz, Küppersteger Straße 39, 51373 Leverkusen.


Ort aus dem Stadtführer: Friedhof Manfort, Manfort
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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