Fahrverbot für Leverkusener nach "smartem" Wendemanöver auf der Autobahn


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 09.09.2016 // Quelle: Polizei

Ob er gegebenenfalls fanatischer Ballett-Fan ist und in dieser Eigenschaft die ein oder andere Pirouette zu viel gesehen hat - diese Frage blieb vor Ort ungeklärt. Unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand der Fahrer (44) des weißen Smart jedenfalls nicht. Definitiv bemerkenswert jedoch seine spontane Einlassung gegenüber den ihn kontrollierenden Beamten der Autobahnpolizei Köln: "Es kam so über mich..."

Aber auf Anfang: Am Mittwochnachmittag (7. September) gegen 15 Uhr hatten mehrere Fahrzeugführer von der Bundesautobahn 3, Richtungsfahrbahn Oberhausen aus die Polizei alarmiert: "Ein Motorradfahrer hat seine Kradtaschen auf der Mittelspur zwischen Heumarer Dreieck und Kreuz Köln-Ost verloren und ist weitergefahren!"

Umgehend eröffnete der Beamte der Leitstelle einen Einsatz "Gefahrenstelle" und entsandte einen Streifenwagen. Um waghalsige Ausweichmanöver oder Auffahrunfälle zu verhindern, ordneten die erfahrenen Autobahnpolizisten sich auf der Mittelspur ein, schalteten die Matrix "Nicht überholen" auf, und verlangsamten schrittweise den nachfolgenden Verkehr.

Die gemeldeten Kradtaschen fanden sich zwar nicht. Demgegenüber fiel der intensiv suchende Blick der Beamten auf den einsam circa 400 Meter vor ihnen fahrenden Kompaktwagen mit Leverkusener Zulassung.
Plötzlich und unvermittelt wendete dessen Fahrer seine "Rennsemmel" - und fuhr nun geradewegs auf den Streifenwagen zu. Fassungslos richteten sich die Polizisten darauf ein, den Verkehr komplett zu stoppen. Denn mutmaßlich beabsichtigte der Smart-Fahrer angesichts der freigesperrten Fahrbahn, die von ihm am Dreieck Heumar soeben verpasste Auffahrt zur A 4 in Richtung Aachen "nachzuholen". Doch weit gefehlt - nach kurzer Zeit wendete der Smart-Fahrer wieder, um jetzt wie selbstverständlich der vorgeschriebenen Fahrtrichtung zu folgen.

Daraufhin mittels der Anhaltekelle auf den Seitenstreifen komplimentiert und hinsichtlich seines mehr als fragwürdigen Fahrmanövers zur Rede gestellt, äußerte der 44-Jährige sich recht eigenwillig: "Sie hatten die Autobahn doch gesperrt. Da konnte doch gar nichts passieren!" Die Polizisten bewerteten das Geschehen im Sinne des Gesetzgebers jedoch anders und legten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige vor. Infolge seiner seltsamen Verkehrsmoral drohen dem Smart-Fahrer nun wegen Wendens auf der Autobahn zwei Punkte in Flensburg, ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro sowie ein Monat Fahrverbot.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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