Rekordspringer aus Leverkusen an neuer Weltbestleistung beteiligt


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 17.08.2016 // Quelle: Jürgen Heimann

Für das i-Tüpfelchen fehlte letztendlich die Tinte, aber auch so dürfen die deutschen Skydiver ein großes Fass aufmachen. Ein handverlesener Kreis von 83 Fallschirmsportlern aus allen Teilen des Landes hat am Himmel über Tschechien eine neue nationale Weltbestleistung im "Sequential"-Formations-Springen ("Large Formation Sequential") eingefahren. Und ein Leverkusener Luftathlet war mit von der erlauchten und rasanten Partie: Uwe Haagen. Der Gerüstbaumeister aus dem Stadtteil Neuboddenberg ist ein "alter erfahrener Hase" in diesem Metier und immer dann gefragt und zur Stelle, wenn Skydiver irgendwo auf der Welt einen neuen Rekord anpeilen. Auch diesmal war der 61-Jährige erste Wahl. Beim "Sequential"-Springen, einer erst 2013 vom Weltluftsportverband als Wettbewerbsdisziplin anerkannten Kategorie, geht es darum, im freien Fall eine möglichst große Formation zu bilden und diese in Folge mehrmals in ihrer Struktur und ihrem Aufbau zu verändern. Das alles bei Vertikaltempo 200. Den eigenen Rekord vom Vorjahr getoppt Die Deutschen Himmelstaucher sind in dieser Klasse seit Anfang an global führend. Im vergangenen Jahr hatten sie, ebenfalls hoch über Klattau, einem am Fuße des Böhmerwaldes gelegenen Städtchens, ihre eigene, bis dato gültige Weltbestmarke überboten und mit 71 Beteiligten bei vier Wechseln einen neuen Rekord aufgestellt. Haagen war natürlich dabei. Und dieser Rekord ist inzwischen auch wieder Schnee von gestern. Mit diesmal 83 Springern und vier Figuren haben der Leverkusener und seine Freunde diese Marke nach mehreren vergeblichen Anläufen jetzt nochmals toppen können. In Folge bei zahlenmäßig gleicher Besetzung noch eine fünfte Figur dranzuhängen, glückte leider nicht. Da fehlten fünf Sekunden Freifallzeit. Dann halt im nächsten Jahr. Gleiche Welle, gleiche Stelle. Diese Art des Formationsspringens erfordert von den Beteiligten ein Höchstmaß an Erfahrung, Disziplin, Körperbeherrschung, Konzentration und Reaktionsvermögen. Da muss jeder (Hand-)Griff, jede Drehung sitzen. Jede Sekunde zählt. Jeder einzelne Springer muss genau wissen, wem er das Händchen zu reichen, an welcher Position er anzudocken hat. Der kleineste Patzer, eine noch so geringe Unaufmerksamkeit eines Kollegen, und die Sache ist gelaufen, pardon, gefallen… Die ästhetische, spannende Rasanz des Geschehens vermittelt dieses Einen "Schluck" aus der Sauerstoff-Pulle In diesen Sphären – wir reden hier von Absprunghöhen jenseits der 5.000-Meter-Grenze - geht ohne zusätzliche Sauerstoffversorgung nix. Hier ist die Luft schon ziemlich dünn. Deshalb sind die Absetzflugzeuge, die ja über keine Druckkabinen verfügen, zusätzlich mit einer Oxygen-Anlage ausgerüstet. Da können sich die Passagiere ab und an mal einen Wohlfühl-"Schluck" gönnen. Wenn Uwe Haagen gerade einmal nicht auf und über irgendwelche "Dropzones" dieser Welt auf Punktejagd geht, engagiert er sich in seinem Heimatverein "Skydive Westerwald" im Mittelhessischen als Tandemmaster und AFF-Sprunglehrer. Höhenluft atmen muss er immer…

1st Attempt 5 point 84 way - lead from Sequential Games on Vimeo.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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