Jugendliche präsentierten Werke der Leverkusener Schreibschule

„Motor gesellschaftlicher Umbrüche“

Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 01.06.2016 // Quelle: Leverkusener Schreibschule

Mit einer öffentlichen Abschlusslesung endete gestern die erste Leverkusener Schreibschule. Seit März hatten sieben Jugendliche unter professioneller Anleitung intensiv an ihren Texten gearbeitet. In der Stadtbibliothek lasen sie vor Publikum aus ihren Werken – und freuten sich über einen besonders prominenten Zuhörer.

Fabelwesen, fremde Völker und verwunschene Wälder, ein bedrohtes Dorf, ein rätselhaftes Amulett, Briefe aus dem Jenseits oder Irritationen über Homosexualität markieren die Vielfalt an Themen und Genres, mit denen junge Schreibtalente in Leverkusen arbeiten. An sie richtete sich die Einladung der Leverkusener Schreibschule, die der Förderverein Literatur in Leverkusen e.V. und die Stadtbibliothek im Rahmen der Initiative Schreibland NRW erstmals angeboten hatten. Unter der Anleitung des Leverkusener Schriftstellers Christian Linker nutzten sieben Jugendliche im Alter von vierzehn bis neunzehn Jahren die Möglichkeit, im professionellen Rahmen ihre schriftstellerischen Fähigkeiten auszuloten und weiterzuentwickeln. Von März bis Mai kamen sie zu regelmäßigen Sitzungen zusammen und beschäftigten sich mit handwerklichen Fragen wie Dramaturgie und Charakterzeichnung, Erzählperspektiven oder Figurenrede. Vor allem stellten sie sich gegenseitig ihre Texte vor, gaben einander Feedback und setzen Verbesserungsvorschläge um. Als die Nachwuchsautoren nun zur Abschlusslesung einluden, nahm sich auch Oberbürgermeister Uwe Richrath die Zeit, um den Werkauszügen zu lauschen. In seinem Grußwort dankte er – angesichts der finanziell schwierigen Lage der Leverkusener Kulturlandschaft – dem Förderverein für dessen ehrenamtliches Engagement und stellte die Arbeit der Jugendlichen auch in einen politischen Kontext. „Literatur ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und damit unserer Demokratie“, so Richrath, „Literatur war immer auch ein Motor gesellschaftlicher Umbrüche.“ Deshalb sei er sehr stolz, dass sich Jugendliche in Leverkusen zu dieser gemeinsamen literarischen Arbeit zusammengefunden haben. Stolz zeigte sich auch Fördervereinsvorsitzender Stefan Andres, der mutmaßte: „Vielleicht lesen wir später einmal in einer Autorenbiografie, dass er oder sie die ersten Schritte hier in der Leverkusener Schreibschule gemacht hat.“ Auf jeden Fall will sich der Verein dafür einsetzen, dass die Schreibschule kein einmaliges Projekt bleibt, sondern fortgeführt werden kann. Teilnehmer stehen jedenfalls bereit, denn neben den bisherigen Jungautoren meldeten gleich auch Jugendliche aus dem Publikum ihr Interesse an.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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