Mittelstandsdialog Plus: Leverkusen ist gut gerüstet für die digitale Transformation


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 20.05.2016 // Quelle: WFL

Digitalisierung, Breitband und Industrie 4.0 sind auch für mittelständische Unternehmen längst keine Fremdwörter mehr. Einer Studie zufolge könnte – bei konsequenter Nutzung der digitalen Technologien – die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis 2020 um weitere 82 Milliarden Euro steigen. Der Mittelstandsdialog Plus von Wirtschaftsförderung Leverkusen und IHK Köln am Mittwochnachmittag (18. Mai 2016) informierte über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und lieferte Denkanstöße für die zukünftige Ausrichtung des eigenen Betriebs. Quintessenz: Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten, und jedes Unternehmen muss für sich die Frage stellen, welche Potentiale sich aus einem digitalen Einstieg ergeben können – sei es z.B. in Produktionsprozessen, in der Hinterfragung des eigenen Geschäftsmodells oder bei der Optimierung der Logistikkette. Und: Der Standort Leverkusen ist in Sachen Breitbandversorgung mit 97 Prozent hervorragend aufgestellt. Den aktuellen Stand in Sachen Industrie 4.0 erläuterte Denise Wolter, Senior Consultant bei der agiplan GmbH. „Es gibt bereits heute eine Menge an Anwendungen und Technologien, die auch der Mittelstand umsetzen könnte, um sich und seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Es passiert hier aber noch zu wenig“, berichtete Denise Wolter den rund 60 Gästen. Sie forderte: „Wir müssen den Mittelstand für den Nutzen und die Vorteile von Industrie 4.0 sensibilisieren.“ Ein Ansatz zur Sensibilisierung und Motivation sei das vom BMWi initiierte Kompetenzzentrum, das KMU’s auf dem Weg zur Digitalisierung unterstützt (www.digital-in-nrw.de). Das weltweite IP-Aufkommen wächst nach wie vor rasant, zuletzt rund 26 Prozent pro Jahr. Um die riesigen Datenmengen zu transportieren, sind gut ausgebaute Datenautobahnen erforderlich. Dr. Jürgen Kaack von Breitband.NRW unterstrich die überdurchschnittliche Versorgung in Leverkusen mit Breitband-Internet: 97 Prozent der Haushalte sind mit mindestens 50 Mbit/s im Download versorgt. Zum Vergleich: Landesweit beträgt dieser Wert 75 Prozent, im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis sind es nur 57 Prozent der Haushalte. Dr. Kaack betonte, dass die Breitbandversorgung am Standort mittlerweile zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren zähle. Dieter Schiefer, Leiter Informations- und Kommunikationstechnik bei der IHK Köln, zeigte auf, wie die Digitalisierung die Branchen bereits verändert hat und künftig noch verändern wird. Digitalisierung biete Chancen durch Wachstumspotential, Steigerung der Effizienz und neue Produkte und Dienstleistungen. Digitalisierung bedeute aber auch Herausforderung durch globalen Wettbewerb und Risiko durch technische und wirtschaftliche Abhängigkeit.

In der abschließenden Diskussionsrunde berichtete der Leverkusener Unternehmer Mark Wehner (HW Promotion GmbH) über die digitale Umstellung und Verbesserung seines Warenwirtschaftssystems. Thomas Melczuk, IT-Leiter beim Gesundheitsdienstleister Med360°, hob die guten Standortbedingungen im Innovationspark Leverkusen hervor. Das Unternehmen baut bis 2017 im mit Glasfaser angebundenen IPL auf 6.000 m² Bruttogeschossfläche seinen neuen Hauptsitz für bis zu 350 Beschäftigte. Das Gebäude besteht nicht nur aus klassischen Büros, sondern beinhaltet auch Arbeitsplätze für die telemedizinische Radiologie. Hier werden künftig alle Patientendaten von den rund 30 Standorten von Med360° in NRW zusammenlaufen und zentral ausgewertet. Wo Daten gesammelt werden, besteht auch immer die Gefahr von Datenklau. Marcus Hensel von der Tropper Data Service AG machte deutlich, dass nicht jedes Unternehmen ein System benötigt, das nach außen hin offen und somit angreifbar sei. Manchmal sei es ratsam, geschlossene Datenmanagementsysteme aufzusetzen. „Der Mittelstandsdialog Plus hat gezeigt, dass Breitband als Standortfaktor immer wichtiger wird. Besonders von ansiedlungswilligen, auswärtigen Firmen wird die Verfügbarkeit von Breitband angefragt“, so WfL-Geschäftsführer Dr. Frank Obermaier. „Die Stadt Leverkusen hat kürzlich einen Antrag auf Beratungsleistung beim Bund gestellt. Ziel ist es festzustellen, ob es weiße Flecken in der Versorgung gibt und wie diese geschlossen werden können.“


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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