Lesung mit ehemaliger Stasi-Inhaftierten Ellen Thiemann im Rahmen der Buchwoche LEVliest!


Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 22.03.2015 // Quelle: Arbeitskreis Literatur e.V.

In Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) führt der Arbeitskreis Literatur e.V. im Rahmen der Buchwoche LEVliest! am 27. April 2015 eine Lesung mit der Autorin Ellen Thiemann durch.

Ellen Thiemann liest aus ihrem aktuellen Buch „Wo sind die Toten von Hoheneck“. Sie selbst hat nach einem verratenen Fluchtversuch aus der DDR zwei Jahre im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck gesessen.

Ellen Thiemann wurde am 23. Mai 1937 in Dresden geboren. 1960 heiratete sie den Spitzensportler und Sportjournalisten Klaus Thiemann. Das Ehepaar wollte 1972 aus der DDR in den Westen flüchten. Am 29. Dezember 1972 wurde das Auto, mit dem zunächst ihr elfjähriger Sohn Carsten flüchten sollte, nach offensichtlichem Verrat am Grenzübergang Chausseestraße/Invalidenstraße in Berlin von Grenzsoldaten angehalten, wodurch der Fluchtplan vereitelt wurde.

Nach ihrer Verhaftung am selben Tage wurde sie zunächst in das Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Am 22. Mai 1973 wurde sie zu drei Jahren und fünf Monaten Zuchthaus verurteilt und in das berüchtigte DDR-Frauengefängnis Hoheneck eingeliefert.

Nach ihrer Entlassung Ende Mai 1975 konnte sie im Dezember 1975 die DDR mit ihrem Sohn verlassen. Später entdeckte sie, dass ihr Mann als Informeller Mitarbeiter „Mathias“ für die Stasi Spitzeldienste geleistet hatte.

Über ihre Gefängniszeit schrieb sie den Erlebnisbericht „Stell dich mit den Schergen gut“, der 1984 veröffentlicht wurde. Ihr Buch „Der Feind an meiner Seite“ (2005) berichtet von den Recherchen in den Hinterlassenschaften der Staatssicherheit.

Die Lesung findet statt am Montag, 27. April 2015, 19:00 Uhr, im Forum-Vortragssaal, Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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