"Substanzieller Einfluss" - neue Ausstellung im Erholungshaus

Bayer Kultur beleuchtet den Themenschwerpunkt Kunst und Wissenschaft

Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 16.01.2015 // Quelle: Bayer

Vom 18. Januar an ist im Erholungshaus die Ausstellung Substanzieller Einfluss zu dem Themenschwerpunkt Kunst und Wissenschaft zu sehen. Bayer Kultur hat in Zusammenarbeit mit dem Berliner Kurator Ludwig Seyfarth neun Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die sich auf unterschiedliche Weise mit wissenschaftlichen Vorgehensweisen und Anschauungsformen beschäftigen.

Während der Maler und Objektkünstler Marcel Duchamp der Meinung war, Kunst sei "das Einzige, was den Leuten bleibt, die der Wissenschaft nicht das letzte Wort überlassen wollen", führen die im Erholungshaus gezeigten Arbeiten exemplarisch vor Augen, wie stark verbunden beide Bereiche sein können. Auch wenn Künstler und Naturwissenschaftler heute auf weitgehend getrennten Terrains agieren, üben wissenschaftliche Theorien, Verfahren und Darstellungsmittel eine anhaltende und vielfältige Faszination auf die Kunst aus.

Direkt im Eingangsbereich empfängt den Besucher eine Serie von 57 Unikatfotografien des international bekannten Düsseldorfer Medienkünstlers Mischa Kuball. Die Serie zeigt mittels Computertomographie erstellte Abbildungen einer Polaroidkamera. Das Innenleben der Kamera wird hier quasi erforscht und das Objekt selbst in ein neues Licht gerückt.

Ein paar Schritte weiter kommt man zu den Arbeiten von Nora Schattauer. Der "substanzielle Einfluss" von Wissenschaft auf Kunst zeigt sich bei ihr besonders deutlich: Schattauer arbeitet mit Silbernitrat. Sie bringt diese farblose, chemische Substanz auf Chromatografie-Papier, setzt sie dem Tageslicht aus und so einen Prozess in Gang, der das Silbernitrat dunkler werden lässt. "Ich möchte das Wirken von Molekülen selbst im malerischen Akt wirksam machen", so die Künstlerin. Entstanden sind faszinierende, zum Teil filigrane Werke, die durch ihre organischen Anmutungen etwas Zauberhaftes und zuweilen Lebendiges erhalten.

Bei Vadim Fiškin erfahren sowohl Kunst als auch Naturwissenschaft eine humorvolle Demystifizierung. Jeder Besucher kann durch Druck des "Magic Button" eine faszinierende Multimedia-Illusion in Gang setzen und gleichzeitig eine augenzwinkernde Klarstellung hören. "There is no magic..." beginnt die und entzaubert die Magie durch wissenschaftliche Hinweise.

Besonders zu erwähnen ist ebenso die Installation Der hermetische Regenbogen des Hamburger Künstlerpaares IRIS-A-MAZ (Iris Holstein und Matthias Hederer). In einer auch visuell faszinierenden Versuchsanordnung werden exotische Pflanzen dem wechselnden Licht von Fernsehern ausgesetzt. Sie bilden das Zentrum einer künstlerischen Reflexion über naturwissenschaftliche Expeditionen und Forschungen.

Bis zum 12. April haben alle Kunstinteressierten die Möglichkeit, sich von den vielfältigen, schöpferischen Ergebnissen zu überzeugen und eigene Antworten auf die Frage nach der Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft zu finden. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft (Deutsch/Englisch), in dem alle Künstler vorgestellt werden. Weitere Informationen unter http://www.kultur.bayer.de.

Beteiligte Künstler:
Willi Bucher, Katya Gardea Browne, Vadim Fiškin, IRIS-A-MAZ, Mischa Kuball, Nora Schattauer, Julia Schmid, Åsa Sonjasdotter, Wolfgang Zach

18.01. - 12.04.2015
Erholungshaus, Nobelstraße 37, 51373 Leverkusen

Vernissage zur Ausstellung:
Sonntag, 18.01.2015, 11:00 Uhr

Generelle Öffnungszeiten der Ausstellung:
Samstags, sonntags und an Feiertagen, 11:00-17:00 Uhr, sowie jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung:
Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat, jeweils 11:15 Uhr,
sowie am Donnerstag, 29.01.2015, und am Mittwoch, 11.03.2015, jeweils 18:00 Uhr.

Eine Anmeldung zu den Führungen ist unter der Rufnummer 0214 30-41283 möglich.
Weitere Sonderführungen finden nach Vereinbarung statt.

Informationen erhalten Sie auch im Kartenbüro von Bayer Kultur unter:
Telefon 0214 30-41283/-41284


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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