Leverkusen-Taler an Klän und Hadamczyk


Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 05.12.2014 // Quelle: Internet Initiative

Soeben wurde im Rathaus der Leverkusen-Taler an Walter Klän und Günther Hadamczyk verliehen. Oberbürgermeister Buchhorn hielt dabei folgende Rede:

"Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie sehr herzlich hier im Ratssaal und freue mich, dass so viele von Ihnen unserer Einladung gefolgt sind. Obwohl die Verleihung des Leverkusen-Talers seit 2001 regelmäßig und inzwischen zum 10. Mal stattfindet, ist sie heute eine Premiere, weil heute nicht nur die aktuell Geehrten dabei sind, sondern auch die, die diesen Taler in den letzten Jahren verliehen bekommen haben. Außerdem sind alle Nominierten dieses Jahres eingeladen und natürlich ihre Gäste. Die Verleihung des Leverkusen-Talers findet heute am Internationalen Tag des Ehrenamtes statt, er soll an diesem Datum ein fester Termin im Jahreskalender der Stadt werden.

Dazu kommt: Heute wird zum ersten Mal ein Sonderpreis der Jury verliehen, um eine neue Idee des ehrenamtlichen Engagements zu fördern. Davon später mehr.

Wie vielfältig das Ehrenamt in unserer Stadt ist, wird bei der Verleihung des Leverkusen-Talers immer wieder deutlich: Wir haben schon ehrenamtlich Aktive aus den Bereichen Umwelt, Kultur, Sport und natürlich Soziales geehrt, aber auch für langjähriges Engagement in der Brauchtumspflege, im Behindertensport, bei der „Erziehung durch Sport“, in der „Nachbarschafts- und Stadtteilpflege“, für „Chancengleichheit in Leverkusen“ und im Dienste des „Interkulturellen Dialogs“.

Es wurden bislang 27 Einzelpersonen, aber auch zwei Mal ganze Gruppen ausgezeichnet - 2005 die Ehrenamtler der Landesgartenschau und 2010 das Team der Caritas-Kleiderkammer. Zuletzt, im Jahr 2012, wurden zwei Damen und der Verein „Altes Bürgermeisteramt“ für besondere Verdienste im Bereich „Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ geehrt.

In diesem Jahr sind die Titel wieder schlicht: Es gibt einen „Sozial-Taler“ und einen „Kultur-Taler“. Der Taler im Bereich Soziales geht an Günther Hadamczyk der Kultur-Taler an Walter Klän.

Ich will jetzt den Laudatoren nicht vorgreifen, von mir nur so viel:

Herr Hadamczyck arbeitet trotz seines inzwischen hohen Alters von 90 Jahren immer noch mit Jugendlichen im Jugendzentrum Bunker. 1988 war er als Aussiedler aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten (gemeint ist Königshütte in Oberschlesien) nach Leverkusen gekommen, hat schon damals viele Aussiedler bei Behördengängen und als Dolmetscher unterstützt. Er wird für 26 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt.

Herr Klän wiederrum ist Leiter und Mitbegründer der Laienspielgruppe "DramaTicker", die jährlich zwischen einem und drei Theaterstücken aufführen und somit einen großen kulturellen Beitrag für die Stadt Leverkusen leisten. Herr Klän wird für 32 Jahre ehrenamtlichen Engagements geehrt.


Für diese beiden langjährig Aktiven gelten alle Kriterien, die für den Leverkusen Taler angelegt werden müssen. Ihnen überreiche ich gleich die von Dietmar Noworzyn künstlerisch gestalteten und von der Stadt geprägten Taler. Als Zahlungsmittel ist dieser Taler zwar nicht vorgesehen, sein symbolischer Wert allerdings steht bei den Leverkusener Ehrenamtlern hoch im Kurs. Außerdem bekommen beide Herren Geschenke für ihre Projekte; konkret: Einen neuen Fernseher für das Jugendhaus und einen Sprech-Workshop für die DramaTicker.

Wir loben heute aber noch einen „Sonderpreis der Jury“ aus, um ein Projekt, das vor wenigen Jahren mit einem neuen Konzept gestartet ist, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verschaffen.

Den Sonderpreis bekommen die „Willkommens-Paten und Patinnen“ in Leverkusen. Sie sind erst seit drei Jahren tätig, haben inzwischen aber ein Netz von Hilfen aufgebaut und vielen frischgebackenen Eltern den Start in einen neuen Lebensabschnitt damit leichter gemacht. Stellvertretend für die Jury wird der Beigeordnete für Bürger, Umwelt und Soziales, Markus Märtens, diese Verdienste gleich in seiner Laudatio noch weiter ausführen.

Alle heute Geehrten können jedoch nur stellvertretend für die vielen Leverkusenerinnen und Leverkusener stehen, die sich ehrenamtlich betätigen oder schon einmal betätigt haben. Geht man nach dem jüngsten Freiwilligen-Survey der Bundesregierung, ist der Anteil freiwillig Engagierter an der Bevölkerung, zwischen 1999 und 2009 von 34 auf 36 Prozent gestiegen. Auf die Leverkusener Bevölkerung ab 18 Jahren hochgerechnet hieße das: 49.067 Leverkusenerinnen und Leverkusener sind zumindest kurzfristig ehrenamtlich aktiv.

Gestiegen ist das Engagement nach dem Bericht des „Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ sowohl bei Menschen mit Kindern und Jugendlichen im Haushalt, also bei Familien, als auch bei älteren Menschen – ganz besonders bei älteren Menschen. Bis zur Altersgrenze von 75 Jahren ist das Engagement der Älteren mit 29 Prozent bemerkenswert hoch.

Nach ihren Motiven befragt, gaben die meisten der Befragten an, sie wollten etwas zum Gemeinwesen beitragen. Das schließt allerdings andere Motive, Zwecke und Wirkungen nicht aus. Etwa die, über das private Leben hinaus mit anderen Menschen und anderen Generationen zusammenzukommen, seine Fähigkeit und Fertigkeiten anderen vermitteln zu können und – bei jüngeren Freiwilligen oft als Motiv genannt – auch etwas für die eigenen berufliche Entwicklung zu tun. Der Freiwilligen-Survey ermittelte überdies: „Engagierte, die meinten, ihr Engagement gewähre ihnen die Möglichkeit, mit interessanten Menschen zusammenzukommen, hatten besonders viel Freude an ihrer Tätigkeit. Dieses Element der Geselligkeit war in den Messungen des Freiwilligensurveys von Anfang an vorhanden und zeigt sich auch heute in verschiedenen Facetten.“

Das ehrenamtliche Engagement trägt also immer euch ein Stück weit seinen Lohn in sich – und das soll es auch. Im Mittelpunkt steht jedoch bei allen Befragten die gute Absicht und der Wille die unmittelbare Umgebung positiv zu beeinflussen.

Das gilt auch anders herum: Unsere Stadt ist nur dann eine lebendige Gemeinschaft, wenn sich auch die Bürger aktiv einbringen, wenn sie sich mit ihrer Stadt identifizieren, und das tun die Leverkusener und Leverkusenerinnen in beeindruckender Weise.

Ich freue mich deshalb gleich den Leverkusen-Taler zu überreichen: Zwar ist unser Taler nicht als Währung notiert, er bringt aber die große Wertschätzung zum Ausdruck, die sich die hiermit Ausgezeichneten verdient haben.

Apropos Währung: Ohne Geld, ohne das Sponsoring der Sparda-Bank hätten wir einen Empfang wie diesen nicht finanzieren können. Ich danke deshalb ganz herzlich Christina Spermann, der Leiterin der Sparda-Bank West in Leverkusen-Opladen, die den Leverkusen Taler und seine feierliche Verleihung schon von Beginn an unterstützt und in diesem Jahr auch die Preise gestiftet hat.

Im Anschluss daran werden die Laudatoren noch etwas detaillierter auf die Verdienste der Ausgezeichneten eingehen. Für Herrn Klän spricht Frau Wurth, ein langjähriges Mitglied des Ensembles, für Herrn Hadamczyk spricht Reiner Hilken, der Leiter des Jugendzentrums Bunker.

Danach überreiche ich jeweils die Leverkusen-Taler. Es folgt der Eintrag der Preisträger in das Goldene Buch der Stadt, die Übergabe der Geschenke und die Verleihung des Sonderpreises der Jury. Außerdem haben wir noch eine kleine Überraschung für alle in petto, die bislang mit dem Leverkusen-Taler ausgezeichnet wurden.

Jetzt aber zunächst Frau Spermann. Ich bitte um Applaus."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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