Kanalbaumaßnahme Schlebuscher Straße muss stillgelegt werden


Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 15.08.2014 // Quelle: Stadtverwaltung

Zwei große Baugruben an der Schlebuscher Straße - mehr sollte der Leverkusener Verkehrsteilnehmer nicht wahrnehmen, wenn die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) unter der Straße in der Fixheide im Vortriebsverfahren einen neuen Kanal bauen. Jetzt droht der Düsseldorfer Kampfmittelbeseitigungsdienst entgegen anderer, protokollierter, Absprachen den TBL einen Strich durch die Rechnung zu machen, mit der Konsequenz, dass die Baumaßnahme nicht nur wesentlich teurer wird, sondern auch den Verkehr über Monate beeinträchtigt.

Doch von vorne: Um das Mischwasser aus dem Gewerbegebiet Fixheide abzuleiten, ist auf einer Länge von rund 500 Metern der Neubau eines kombinierten Sammel- und Staukanals in der Schlebuscher Straße nötig. Da diese Straße eine der sieben Nord-Süd-Verbindungen in Leverkusen darstellt, die eine Querung der Autobahn A 1 ermöglicht, und deshalb mit 16.000 Fahrzeugen täglich ein vielbefahrenes Nadelöhr ist, wollten die TBL vermeiden, die Schlebuscher Straße über einen langen Zeitraum zu sperren, oder eine einspurige Verkehrsführung mittels Baustellenampel einzurichten. Es wurde deshalb ein unterirdischer Vortrieb geplant und in seiner Ausführung frühzeitig mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst in Düsseldorf abgestimmt.

Dessen Luftbildauswertung ergab, dass die beantragte Fläche zwar in einem Bombenabwurfgebiet liegt, im Bereich der geplanten Vortriebsstrecke aber keine konkreten Verdachtspunkte auf Bombenblindgänger ausgewiesen sind. Bei einem anschließenden Ortstermin wurde deshalb am 12. Dezember 2013 zwischen zwei Mitarbeitern des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, dem Bauleiter der TBL, einem Mitarbeiter des bauleitenden Büros DAR (Deutsche Abwasser- Reinigungsgesellschaft mbH Berlin) verabredet, die Kampfmittel-Detektion durch eine visuelle Kontrolle bei den Vortriebsarbeiten vorzunehmen. Dabei sendet eine Kamera vor dem Räumgerät die Aufnahmen des freigelegten Erdreichs an ein Fachunternehmen, das die Bilder zeitgleich geprüft. So wird sichergestellt, dass bei kampfmittelverdächtigen Funden die Bauarbeiten sofort gestoppt und die entsprechenden Stellen vom Kampfmittelbeseitigungsdienst genauer in Augenschein genommen werden.

Dieses abgestimmte Verfahren wurde protokolliert und am 13. Dezember 2013 allen beteiligten Firmen und Behörden mit einer zweiwöchigen Widerspruchsfrist zur Kenntnis gegeben. Nachdem diese Frist ohne Widerspruch verstrichen war, begannen die TBL und das beauftragte Ingenieurbüro mit der Ausführungsplanung, der Ausschreibung des Auftrages und der Vergabe des Auftrags am 29. April 2014. Baubeginn war im Juni, die beauftragte Firma hat zunächst die Pressgrube in Höhe Siemensstraße und die Zielgrube in der Gabelung Schlebuscher Straße/Borsigstraße angelegt, sowie alle Vorbereitungen zur Einrichtung der Vortriebsmaschine getroffen.

Als dann die beauftragte Firma mit dem Subunternehmen für die Echtzeitüberwachung Kontakt aufnahm, hieß es jedoch, dass das Verfahren der visuellen Begutachtung keine Unterstützung mehr durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst fände. In mehreren Telefonaten wurde fernmündlich bestätigt, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst einer visuellen Begutachtung nun nicht mehr zustimmt. Dem geäußerten Wunsch nach einer detaillierten schriftlichen Begründung wurde nicht nachgekommen.

Der städtische Fachbereich Recht und Ordnung hat deshalb den Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Düsseldorf angeschrieben und um Klärung des Sachverhalts gebeten, auch mit dem Hinweis darauf, dass alle alternativen Detektionsverfahren die Baumaßnahme um 200.000 bis 500.000 Euro verteuern und allein durch die stillgelegte Baumaßnahme und die Verzögerungen im Bauablauf nicht unerhebliche Kosten entstehen.

Bis zur Klärung durch die Bezirksregierung Düsseldorf kann an der Baustelle Schlebuscher Straße nicht weitergearbeitet werden. Start- und Zielgrube für den Kanalbau wurden aufwändig abgesichert. Mit Verkehrsbehinderungen ist vor allem an der Zielgrube zu rechnen, denn dort ist die Zufahrt zum Lebensmittelmarkt ALDI über die Schlebuscher Straße durch eine Baustellenampel geregelt.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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