Bayer Kultur präsentiert die neue Spielzeit: Vielfältige Wahrheit(en)

Die Saison 2014/15 bietet Raum für unterschiedliche Positionen und Blickwinkel

Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 15.05.2014 // Quelle: Bayer

Am 14. Mai stellte Bayer Kultur der Öffentlichkeit die Spielzeit 2014/15 vor, die unter dem Motto "Wahrheiten" steht. Schon der italienische Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei wusste zu berichten, dass sich "zwei Wahrheiten nie widersprechen". Ob dies der (kulturellen) Realität entspricht, können die Zuschauer in der kommenden Spielzeit in knapp 150 Vorstellungen und Veranstaltungen erleben. "Wir haben in den Sparten Konzerte, Oper, Schauspiel, Tanz und Kunst sowie in unseren Kinder- und Jugend-Programmen darauf geachtet, dass die Komplexität des Wahrheitsbegriffs deutlich wird", so Volker Mattern, Leiter von Bayer Kultur. "Uns geht es darum, Gespräche zu initiieren, einen Gedankenaustausch oder auch Diskussionen anzuregen. Genau die Aspekte, die Kulturarbeit - neben anderen Aufgaben - leisten sollte." Denn gerade die künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen Thematiken bietet Raum, diese nicht nur von einer Seite zu beleuchten, sondern verschiedene Blickwinkel einzunehmen. "Es ist der Kunst immanent, selten - oder nie - eindeutige Aussagen zu treffen. Die Zuschauer oder Zuhörer sind aufgefordert, die jeweiligen Thesen weiterzudenken. Und so gegebenenfalls zu ihrer ganz eigenen Wahrheit und Sicht auf die Dinge zu kommen", erläutert Mattern das gewählte Motto.

Bewährtes und neue Akzente
Die neue Spielzeit setzt Kooperationen mit einzelnen Künstlern, Theatern und Spielstätten fort, initiiert aber auch - wie immer - neue Projekte.
In der Musik gelingt dies unter anderem mit dem Engagement bewährter Partner wie dem orchestra in residence l`arte del mondo, das in Konzerten, aber auch Opern-Produktionen zu hören sein wird. Darüber hinaus setzt Bayer Kultur auf neue, junge Künstler und Klangkörper, wie zum Beispiel die Tampere Filharmonia aus Finnland, deren nicht einmal dreißigjähriger Dirigent Santtu-Matias Rouvali jüngst zum Chef berufen wurde, oder den südafrikanischen Pianisten Kristian Bezuidenhout, der mit seinen Mozart-Interpretationen national und international zu überzeugen weiß.
Im Bereich Jazz gibt es eine Neuerung: Die ursprüngliche Reihe "Jazz at midnight" wird durch das "Jazz STUDIO" ersetzt. Künstlerisch bleibt man beim Bewährten und arbeitet mit jungen, inspirierenden Solisten und Bands zusammen, die sich allesamt durch ihr Können, ihre Spielfreude und ihre jeweils ganz individuelle Stilistik auszeichnen.

Die Oper geht ins Repertoire
Die Oper geht neue Wege, indem die von Publikum und Presse hoch gelobte Eigenproduktion "Intermezzi mit Intermezzo" eine Wiederaufnahme erfährt. Drei weitere Inszenierungen folgen, die die Zusammenarbeit mit Spezialensembles für Alte Musik fortsetzen. Zum einen handelt es sich um das bereits erwähnte Orchester l`arte del mondo, zum anderen um die Barockspezialisten der Berliner Lautten Compagney. Letztere werden mit einem Kleinod aus ihrem Repertoire - "Rinaldo" - sowie einer hochinteressanten Koproduktion - "Paris und Helena" - wiederkommen. Kein geringerer Partner als das Bachfest Leipzig begleitet diese bemerkenswerte Aufführung. Nach 300 Jahren der Vergessenheit wird damit im Erholungshaus die Premiere der ersten szenischen Produktion von "Paris und Helena" stattfinden, einem lebhaften Zeugnis der jungen deutschen Barockoper. Auch in dieser Saison verfolgt Bayer Kultur somit die programmatische Ausrichtung, musikalisch hochkarätigen Besetzungen Raritäten und Klassiker des Barocks und der Frühklassik gegenüberzustellen.

Der Tanz bietet Raum für Entwicklung
Merce Cunningham, der große amerikanische Choreograph, sagte einmal: "Es ist tatsächlich schwer, über Tanz zu sprechen. Er ist nicht nur schwer zu beschreiben, er entzieht sich einfach." Vielleicht ist es dieses Phänomen, das jede Tanzaufführung zu einem einmaligen Erlebnis werden lässt. Und somit jedes Mal zu seiner ganz eigenen Wahrheit. Die Compagnien, die Bayer Kultur für die Spielzeit 2014/15 verpflichten konnte, stellen sich dieser Aufgabe und bieten den Zuschauern an, gemeinsam mit ihnen in die Welt der "bewegten Wahrheit" einzutauchen.
So gilt die São Paulo Companhia de Dança zwar als junge, mittlerweile aber renommierteste zeitgenössische Tanzcompagnie Brasiliens. In Leverkusen werden die Tänzer drei Stücke der Choreographen Marco Goecke, Nacho Duato und William Forsythe zeigen.
420PEOPLE verarbeiten in "Mirage" die Faszination für Stand-up-Comedy. Der Choreograph Václav Kuneš hinterfragt in dem Stück Begriffe wie Humor, Eleganz und die Leichtigkeit der Tänzer, die so oft bewundert wird.
Als letzte Compagnie stellt sich in der anstehenden Saison das Bundesjugendballett dem Leverkusener Publikum vor. Es wurde erst 2011 von dem Hamburger Ballettchef John Neumeier mit dem Ziel gegründet, jungen professionellen Tänzern den Übergang zwischen Ausbildung und Profi-Karriere zu erleichtern. Hier finden sie Raum, sich auszuprobieren und ihr tänzerisches Können immer wieder neu zu definieren und zu entfalten.

Theater und Kunst auf Wahrheitssuche
Sowohl der Wahrheitssuche als auch den Wahrheiten haftet im Theater immer etwas Paradoxes an - operieren doch Literatur, Schauspiel und Kunst regelmäßig mit Lügen, Erfindungen und Simulationen. Genauso ist das künstlerische Schaffen aber auch immer an der Wahrheitssuche auf den verschiedenen Ebenen interessiert. Die Inszenierungen, die in den unterschiedlichen Reihen der Sparte Schauspiel vertreten sind, bemühen sich allesamt darum, die Realität auf ganz verschiedene Art und Weise zu beleuchten und zu interpretieren.
So setzt sich das "Leben des Galilei" zum Beispiel mit der Persönlichkeit dieses berühmten Mannes an sich, aber auch dem Umfeld und den Machenschaften um ihn herum auseinander. "Licht im Dunkel" bringt das großartige Wirken der blinden und taubstummen Helen Keller auf die Bühne und "Nichts. Was im Leben wichtig ist" fordert die Zuschauer auf, sich mit der eigenen Fokussierung des Alltags auseinanderzusetzen.
Neben Inszenierungen für die große Bühne hat Bayer Kultur auch wieder namhafte Künstlerinnen und Künstler für das Studio engagieren können; Akteure und Zuschauer rücken hier nahe zusammen und können dicht an dicht auf Wahrheitssuche gehen.

Die Kunst wird meist weniger mit der Frage nach "Wahrheit" verbunden als mit ästhetischen Urteilen und Erfahrung von Schönheit, wobei sich auch hier ein weites Feld öffnet. Künstler gehen nicht immer rational vor, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass ihre Intention weit über das Schöne hinausgeht. Die drei Ausstellungen, die 2014/15 bei Bayer Kultur gezeigt werden ("Wahrheiten" - Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern; "Kunst und Wissenschaft"; "Kunsthochschulen zu Gast" - Die Kunstakademie Düsseldorf), lassen ein weites Spektrum ganz eigener Interpretation des Wirklichkeitsbegriffes erkennen.

Ein attraktives Package für die Jugend
Neben den einzelnen Sparten stehen im Kinder- und Jugend-Programm wieder wertvolle Vorstellungen und "Mitmachen!"-Projekte an. So sind dieses Mal im Jugend-Package neun Vorstellungen für den Preis von 27 Euro enthalten.
Die Reihe "Im Klassenzimmer", 2013/14 initiiert, entwickelte sich so erfolgreich, dass die beiden Stücke "Gina Lonka" und "Ich bin ein guter Vater" ins Repertoire gehen und weiterhin von Schulklassen gebucht werden können. Zusätzlich kommt im Frühjahr 2015 ein weiteres Stück, "Klamms Krieg", hinzu.
Die theaterpädagogische Auseinandersetzung mit jugendaffinen Themen birgt Möglichkeiten, über die künstlerische Ansprache Wege zu finden, junge Menschen für Problematiken, aber auch Lösungsfindungen abseits der Norm zu sensibilisieren. Bayer Kultur gestaltet mit der Reihe den Versuch, die jugendliche Wahrheitsfindung auf dem Weg zum Erwachsenwerden ein Stückweit zu begleiten.

Das stART-Programm setzt 2014/15 die Unterstützung der Künstler Alexander Krichel (Klavier), Valentin Radutiu (Violonceollo) und Olivia Trummer (Jazz) fort. Alle drei präsentieren sich und ihr Können im Rahmen von Konzerten, stellen sich in "Ein Leben für die Bühne" aber auch den Fragen der Kleinsten.

Weitere Kooperationen, zum Beispiel mit bewährten Berlin-Partnern, Hochschulen oder den Leverkusener Jazztagen, bereichern die Saison 2014/15 bei Bayer Kultur.

Das gesamte Programm ist in der Spielzeitbroschüre veröffentlicht, die ab sofort an allen bekannten Auslagestellen erhältlich ist, an alle Abonnenten verschickt wird und im Internet unter http://www.kultur.bayer.de zum Download bereit steht. Vorbestellungen für die Veranstaltungen der kommenden Saison sind im Bayer Kultur-Kartenbüro, unter 0214/30-41283 oder über mailto:kartenbuerokultur@bayer.com ab sofort möglich.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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