Impfmüdigkeit: Auch bei Tieren sehr gefährlich


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 29.07.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Auch Haustiere müssen geimpft werden und auch bei ihnen verbreiten sich Seuchen schneller, wenn das nicht geschieht. So kann selbst die Tollwut wieder eine Gefahr werden. Deutschland ist seit 2008 offiziell für tollwutfrei erklärt worden. Dennoch treten auch hier immer wieder Fälle von Tollwut auf, zum Beispiel weil Tiere von der Urlaubsreise mitgebracht werden oder nicht geimpfte Hunde oder Katzen illegal mitreisen und sich im Ausland anstecken. Generell gilt: Es muss für die Tiere ein gültiger Impfpass mitgeführt werden, in dem alle wichtigen Impfungen nachgewiesen sind. Kann er bei Kontrollen an der Grenze nicht nachgewiesen werden, darf das Tier nicht (wieder) ins Land.

Derzeit ist nach Auskunft der hiesigen Tierärzteschaft ein deutlicher Rückgang der Impfungen von der hier am stärksten gefährdeten Population Hund und Katze zu beobachten. Auch bereits geimpfte Tiere müssen regelmäßig erneut geimpft werden. Der Hunde- oder Katzenbesitzer läuft sonst nicht nur Gefahr, dass sein Tier Tollwut bekommt, er oder sie riskiert auch, dass sein nicht geimpftes Haustier nach einem Kontakt mit einem seuchenverdächtigen Tier, getötet werden muss.

Tollwut ist eine ansteckende, schnell verlaufende und immer tödlich endende Virusinfektion, für die vorwiegend Säugetiere und Menschen empfänglich sind. In Indien sterben jährlich schätzungsweise 30.000 - 50.000 Menschen an dieser durch den Rabies-Virus hervorgerufenen Infektion. Aus China werden Zahlen von 5.000 Tollwuterkrankungen pro Jahr angegeben. Wenn ein Mensch erst einmal erkrankt ist, gibt es keine Heilungsmöglichkeit mehr. Nur eine sofortige Impfung nach Kontakt mit dem tollwütigen Tier kann jemanden, der gebissen oder gekratzt wurde, noch schützen.

Die Übertragung erfolgt durch den Speichel infizierter Tiere durch Biss, oder Kratzen mit speichelbehafteten Krallen oder Pfoten. Sind offene Wunden am Körper, kann sogar der Kontakt mit dem Speichel gefährlich werden. Nach Biss- oder Kratzverletzung durch ein tollwutverdächtiges Tier, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, der die Wunde versorgt und eine Tollwutschutzimpfung durchführt.

Deshalb sollten grundsätzlich keine Wildtiere berührt werden, erst recht keine, die außergewöhnlich zutraulich sind. So sind zum Beispiel Fledermäuse oft Tollwutvirusträger. Da Fledermäuse nachtaktiv und äußerst menschenscheu sind, ist das Ansteckungsrisiko für die allgemeine Bevölkerung zwar relativ gering. Personen, die jedoch beruflich oder in ihrer Freizeit mit Fledermäusen umgehen, gelten als gefährdet. In Europa sind bislang vier menschliche Todesfälle infolge einer Fledermaustollwutinfektion bekannt.


Amtsveterinär
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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