Verabschiedung des Leiters des Berufskollegs


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 16.07.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Bürgermeisterin Josefa Lux hielt soeben anläßlich der Verabschiedung OStD Werner Peters in den Ruhestand folgende Rede im Städt. Berufskolleg Bismarckstr. 211:

"Sehr geehrter Herr Peters,
sehr geehrte Damen und Herren,

in diesen Wochen gibt es zahlreiche Feste von Schulabgängern, die nach 12 bzw. 13 Schuljahren ihre gewonnene „Freiheit“ feiern.

Heute verlassen nun auch Sie, Herr Peters, nach 13 Jahren Ihre Schule. Im Unterschied zu den Abiturienten, vor denen noch ein ganzes Arbeitsleben liegt, erwartet Sie aber die schier „grenzenlose Freiheit“, der Ruhestand. Für ungezählte Arbeitnehmer erreichen Sie damit die Erfüllung aller Träume. Jeder kennt ja den Stoßseufzer „Wenn ich erst mal in Rente bin, ….!“
Bei einem aktiven Menschen wie Ihnen habe ich Zweifel, dass auch Sie zu denen gehören, die diesen Zeitpunkt sehnsüchtig herbeigewünscht haben. Aber wer sich einmal ansieht, welche Eckpfeiler Ihre Zeit als Schulleiter geprägt haben, der hätte ein gewisses Verständnis dafür, wenn Sie - zumindest zeitweise! – mit dem Gedanken gespielt hätten.

Zur Jahrtausendwende 2000 übernahmen Sie die Leitung des Berufskollegs.
In Ihre Amtszeit fallen so prägnante Daten wie der Auszug der Schule für eine dreijährige Sanierungsphase 2005 und der Rückzug in das komplett sanierte Hauptgebäude 2008, pünktlich zur 100-Jahr-Feier des Berufskollegs. Doch Jahreszahlen sagen wenig aus über die Zeit vorher, nämlich die Arbeit in sanierungsbedürftigen Räumen und die immense Arbeit, die einer Sanierung vorausgeht, oder die aufreibende Bauphase selbst. Als Schulleiter haben Sie, Herr Peters, die Planungs- und Umsetzungsphase des PPP-Projektes konstruktiv und aktiv mitgetragen. Die Hälfte Ihrer Amtszeit haben Sie mit Provisorien gelebt und trotzdem enorme bildungspolitische Neuerungen vorangetrieben.

Als regionales kaufmännisches Bildungszentrum haben Sie sich als Ziel gesteckt, alle für eine kaufmännische Qualifizierung notwendigen Bildungsgänge an Ihrer Schule anzubieten und Ihren Schülern Schlüsselqualifikationen auf hohem fachlichen Niveau auf den Weg zu geben. Die Vermittlung beruflicher Kompetenzen setzt eine ständige Auseinandersetzung mit der Praxis voraus. Als Schulleiter standen Sie daher im ständigen Kontakt mit den ausbildenden Betrieben. Nicht ohne Grund waren Sie Mitglied des Berufsbildungsausschusses der IHK Köln.

Als engagierter Praktiker haben Sie sich immer aktiv in die Berufsbildungspolitik eingebracht. Für die Stadt als Schulträger war es eine wertvolle Hilfe, dass Sie stets auf dem Laufenden waren, welche Entwicklungen sich für die Zukunft abzeichneten, und entsprechende Hinweise gegeben haben. Diese vertrauensvolle Kooperation lässt sich an den zahlreichen Neuerungen ablesen, die Sie angestoßen und vorangebracht haben.
Für Ihre Schüler bedeutet Ihr Eintreten für innovative Schulentwicklungsmaßnahmen:
Als unermüdlicher Motivator haben Sie sich nach Kräften für deren Interessen eingesetzt.

Bis zum Jahr 2000 hatte Leverkusen trotz der rasanten technologischen Entwicklung noch keine Bildungsgänge für die Informationstechnologie. Dass diese Bildungsgänge in Leverkusen angesiedelt und schrittweise optimiert wurden, gehört zu den Errungenschaften Ihrer Amtszeit. Zu dem von Ihnen geschaffene Komplettangebot gehören die Genehmigung eines Wirtschaftsgymnasiums mit Doppelqualifikation Abitur und Berufsausbildung, sowie das Berufsbildungswerk als gemeinnütziger Bildungsträger in der Weiterbildung.
Wenn Sie diese Schule in Richtung Ruhestand verlassen, dann lassen Sie ein Berufskolleg mit einem innovativen Profil zurück. So galt der Kooperationsvertrag mit der EUFH Brühl über die Anerkennung von Lernmodulen auf das Bachelor-Studium im Jahr 2008 als Leuchtturmprojekt für die Region.

Wer Ihnen ein „Abschlusszeugnis“ ausstellen sollte, müsste unbedingt auch Ihr Eintreten für eine „Schule als Lebensraum“ honorieren; nicht zu vergessen die Errichtung als „eigenverantwortliche Schule“ 2009, das Gütesiegel „individuelle Förderung“, die Förderprogramme für Schüler mit Migrationshintergrund und die „Comenius“-Projekte mit internationalen Partnern.

Mir persönlich liegt auch Ihr Engagement gegen Rassismus am Herzen. Ich hatte schließlich vor zwei Jahren die Freude, zusammen mit der Fußball-GmbH Bayer 04 die Patenschaft über das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Berufskolleg zu übernehmen.

13 ereignisreiche und erfüllte Jahre als Schulleiter gehen also heute zu Ende. Zugleich auch ein Berufsleben, das Sie – abgesehen von einer Station bei der Bezirksregierung Köln - weitgehend in unserer Stadt verbracht haben: Hier am Städtischen Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, und zuvor für annähernd 18 Jahre an der Kollegschule Opladen.

Im Namen der Stadt Leverkusen danke ich Ihnen für diese langjährigen Dienste sehr herzlich.

Und lassen Sie mich Ihnen als Ausdruck des Dankes ein Präsent überreichen, für das Sie hoffentlich einen Platz zuhause an einer Wand haben:
Ein Werk des Leverkusener Künstlers Eberhard Foest."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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