Präsentation der Festschrift „Jede Jugend bekommt ihre Aufgaben von ihrer Zeit gestellt“


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 21.03.2013 // Quelle: Kinder- und Jugendring

Eigentlich sollte sie schon zum 50-jährigen Jubiläum erscheinen: die Festschrift des Kinder- und Jugendrings Leverkusen (KJR). Das wäre 1998 gewesen! Der städtische Fachbereich Kinder und Jugend hatte damals sogar einen Zuschuss für die Dokumentation der lokalen Kinder- und Jugendverbandsarbeit zur Verfügung gestellt. Doch die Recherche gestaltete sich mehr als schwierig.

Dass die Festschrift 15 Jahre später – zum 65-jährigen Bestehen – dann doch endlich veröffentlicht werden konnte, ist Reinhold Braun, Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Leverkusen-Niederwupper, zu verdanken. Er klemmte sich jahrelang dahinter, sichtete Dokumente über Dokumente, befragte Zeitzeugen und brachte seine Ergebnisse schließlich auf über 260 Seiten zusammen mit zahlreichen Fotos, Zeitungsberichten und anderen Originaldokumenten zu Papier. Im Eigenverlag hat er sein Werk anschließend unter dem Titel „Jede Jugend bekommt ihre Aufgaben von ihrer Zeit gestellt“ veröffentlicht und in einer Auflage von 1.000 Stück drucken lassen.

„Herr Braun hat sich über Jahre dieser Aufgabe gewidmet. Akribisch hat er das Stadtarchiv und so manchen Keller durchforstet“, erzählt Dirk Moers-Edeling, ehemaliger Kassenwart des KJR, der sich selbst das Ziel gesetzt hat, das Projekt Festschrift „in trockene Tücher“ zu bekommen, bevor er endgültig aus dem Vorstand des Kinder- und Jugendrings austritt. Im feierlichen Rahmen hat der Vorstand nun am Mittwoch, 20. März, in der Wolfgang-Obladen-Halle in Manfort das Buch geladenen Gästen aus der Kinder- und Jugendarbeit vorgestellt und dabei dem Autor für sein Engagement gedankt.

Von Brauns Werk zeigte sich auch Bürgermeister Friedrich Busch beeindruckt: „Die umfassende Chronik dokumentiert erstmalig das Engagement und die Leistungen von jungen Menschen in unserer Stadt, die sich ehrenamtlich in ihren Verbänden und im Jugendring für die Belange von Jugendlichen eingesetzt haben“, betonte er in seiner Rede. Dabei mache sie den Blick auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse und den Wandel in der Beziehung zwischen Jugendgeneration und Erwachsenenwelt deutlich: „Von den so genannten Halbstarken und Halbwüchsigen der 60er Jahre bis zur Generation Facebook ist ein langer Weg gewesen“, so Busch: „Die Realisierung jugendlicher Autonomie und die heutige gesellschaftliche Partizipation junger Menschen ist ein steiniger und mühevoller Prozess gewesen in der Auseinandersetzung der Generationen untereinander, auch in unserer Stadt Leverkusen.“ Zudem zeige der Rückblick, dass sich der Einsatz lohne und Mut für die Zukunft mache: „Heute wie damals hat die ehrenamtliche Arbeit der Jugendverbände und -vereine einen hohen Stellenwert. Ihre Arbeit ist in unserer Stadt unverzichtbar.“

Auf die Zukunft der Kinder- und Jugendverbandsarbeit ging Stephanie Boll, Vorsitzende des KJR, selbst näher ein: „Es liegt an uns, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, diese Geschichte fortzuschreiben. Wir müssen uns auf die jungen Menschen einlassen und die Dinge, die sie beschäftigen, verstehen lernen, vielleicht unsere Angebote dahingehend verändern und ständig in Bewegung bleiben. Dadurch ermöglichen wir den Kindern und Jugendlichen Erfahrungen und Erlebnisse, die im Rahmen der schulischen Bildung nicht so leicht zu gewährleisten sind. Dazu müssen wir die Kinder und Jugendlichen erreichen und Spuren in ihren Gedächtnissen hinterlassen.“

Autor Reinhold Braun selbst scheint das beste Beispiel dafür zu sein, dass dies gelingen kann. Denn entstanden ist die Festschrift letztlich aus seiner persönlichen jahrzehntelangen Verbundenheit mit der Jugendarbeit in unserer Stadt: In seiner eigenen Kinder- und Jugendzeit war er bei der katholischen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Alkenrath, wo er später auch Gruppen leitete und erste Kontakte zu anderen Jugendverbänden knüpfte. Gewidmet hat er sein Werk daher „allen, die sich im Laufe dieser 65 Jahre für die Arbeit in den Jugendringen eingesetzt haben, besonders aber Hans-Jochen Gloeckner“.

In der Wolfgang-Obladen-Halle hatten am Mittwoch auch die Mitgliedsverbände des JKR die Möglichkeit, sich vorzustellen. Zudem gab der Abend aktuellen und ehemaligen Akteuren der Kinder- und Jugendverbandsarbeit Raum, Erinnerungen und Kontakte aufzufrischen. Der KJR will den gemeinschaftlichen Abend als Auftakt für neue Aktivitäten nutzen. „Es war lange Zeit ziemlich ruhig um den Kinder- und Jugendring“, gibt Stephanie Boll zu: „Jetzt geht es aber wieder aufwärts!“ Eine Website, die alle Leverkusener Aktivitäten für Kinder und Jugendliche gebündelt darstellt, ist genauso in Planung wie das Angebot verbandsübergreifender Kurse zum Erwerb der Jugendleitercard (juleica).


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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