Angebliche Grundlagenforschung ist Schufa-Schnüffelei

Schufa will facebook-Nutzer durchleuchten

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 08.06.2012 // Quelle: Axel Voss

Die Schufa, Deutschlands bekannteste Auskunftsdatei, plant, in großem Umfang Daten von sozialen Netzwerken wie beispielsweise facebook zu sammeln und für Bonitätsprüfungen von Verbrauchern zu nutzen. Die Daten aus dem Internet sollen mit Daten aus der eigenen Datenbank verknüpft werden. Ziel hierbei: Noch genauere Aussagen über den einzelnen Konsumenten treffen zu können.

Der Europaabgeordnete Axel Voss ist entsetzt über diese Absicht: "Diese Methode ist unseriös! Das Speichern von Daten von Privatpersonen hätte hier eine Grenze erreicht, die nicht mehr akzeptabel ist."
Das Sammeln von Daten kann in einigen Bereichen erforderlich und gewinnbringend sein, so zum Beispiel im Bereich von Telekommunikation bei der Vorratsdatenspeicherung. Diese Daten dienen erheblich bei der Verbrechensbekämpfung. Die Daten müssten allerdings immer auf Fakten beruhen. Davon kann bei privaten Einträgen in sozialen Netzwerken jedoch nicht ausgegangen werden.

Der Abgeordnete zeigt sich besorgt, denn die Schufa war bislang zuverlässige Auskunftsquelle für einzelne Vertragsparteien.
"Mit diesem Geschäftsgebaren verspielt die Schufa das Vertrauen in neutrale, sachliche und vor allem faktenbasierte Informationsauskunft. Der umsichtige Umgang mit Daten von Privatkunden ist Grundvoraussetzung für eine Institution wie die Schufa. In diesem Sinne müssen wir nun politischen Druck ausüben", so Voss, der Datenschutzexperte und Berichterstatter seiner Fraktion im Europäischen Parlament zur Überarbeitung der Datenschutzrichtlinie aus dem Jahr 1995 ist.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik
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