Hochschulen müssen sich stärker an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren

Der Ausschuss für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament sprach sich heute für eine Modernisierung des Europäischen Hochschulsystems aus. Ziel ist es, die Anzahl der Hochschulabsolventen massiv zu erhöhen und die Qualität des Studiums zu verbessern.

"Ich begrüße den Vorstoß der Kommission sehr, ab 2014 Masterstudierenden einen vollständigen Studienzyklus im Ausland zu ermöglichen. So können Studenten die für ihre Bedürfnisse beste Hochschule wählen. Und erst dann können wir von einem funktionierenden einheitlichen Europäischen Hochschulraum sprechen", sagte der CDU-Europaabgeordnete Axel Voss.

Bevor diese Ziele erreicht werden können, müssen laut Voss zunächst Reformen zur Beseitigung von Schwachstellen greifen: "Die Hochschulen müssen sich stärker an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren." Dazu gehörten das Aufbrechen starrer Verwaltungsstrukturen, die Verkürzung von Verfahren zur Anerkennung von Abschlüssen oder die reibungslose Übertragbarkeit von Darlehen oder Stipendien. Erst dann seien Hochschulen soweit, sich den Herausforderungen eines globalen Wettbewerbs in Bildung, Forschung und Innovation zu stellen.

In Europa gibt es rund 4.000 Hochschulen mit über 17 Millionen Studenten und zirka 1,5 Millionen Mitarbeitern.

"Die Verzahnung von Hochschulen mit Unternehmen kann dazu beitragen Ausbildungsprofile zu schaffen, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Mit einer höheren Beschäftigungsrate ist Europa auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig. Somit hängt eine gute Hochschulausbildung unmittelbar mit mehr Wirtschaftswachstum zusammen", führt Voss aus, der die Städte Köln, Bonn und Leverkusen sowie die Kreise Rhein-Sieg und Rhein-Erft im Europäischen Parlament vertritt.

"Unter den besten einhundert Hochschulen befinden sich nur 28 aus Europa - ein Armutszeugnis. Wenn wir jungen Menschen Chancen geben und in Zukunft in einer wettbewerbsfähigen, wissensbasierten Gesellschaft leben wollen, ist eine massive Aufstockung im Haushalt 2014 bis 2020 für den Bereich Bildung, Ausbildung und Jugend unabdingbar", so Voss abschließend.