Erste Ausstellung der neuen Saison im Erholungshaus: Bilder von Fremden und Verschollenen

Züli Aladağ und Reynold Reynolds zum Spielzeitthema "Glauben und Wissen"

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 30.08.2011 // Quelle: Bayer

Mit einer Vernissage startet Bayer Kultur in die Saison 2011/12. Am Sonntag, 4. September, genau eine Woche vor der Festlichen Eröffnung, lädt das Erholungshaus zu "Labor Berlin - Züli Aladağ und Reynold Reynolds" ein. Bereits in der vergangenen Spielzeit waren mit Dan Mihaltianu und Erick Meyenberg zwei "Labor Berlin"-Künstler zu Gast in Leverkusen, nun wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt fortgesetzt.

Rike Zoebelein, Kunst-Referentin von Bayer Kultur, erläutert die Auswahlkriterien für die Künstler der ungewöhnlichen Ausstellungsreihe: "Die Künstler von Labor Berlin stammen nicht aus Deutschland, sind international tätig und leben derzeit in der Hauptstadt. Obwohl sie bereits eine interessante künstlerische Laufbahn haben, konnten sie ihre Arbeit in Deutschland bisher noch nicht adäquat präsentieren."

Für die aktuelle Ausstellung im Erholungshaus wurden zwei Künstler ausgewählt, deren künstlerischer Ansatz auch das Bayer-Kultur-Spielzeitthema "Glauben und Wissen" berührt. "Wenn in Deutschland über Fremde gesprochen wird, dann in erster Linie über Muslime", sagt Züli Aladağ über seinen Film "Die Anderen", in dem er das Konzept der Andersartigkeit hinterfragt. Er entlarvt darin Klischees und stellt die Widersprüchlichkeit des alltäglichen Rassismus dem Selbstbild der scheinbar radikal Anderen entgegen - der Muslime in Deutschland. Reynolds hingegen setzt in seinen Filmen und Fotografien an der Schnittstelle von Wissenschaft, Geschichte und Kunst an. Zoebelein: "Für das Erholungshaus hat Reynolds fotografische Porträts erstellt, die auf seinem Film ‚The Lost‘ basieren." Dieser erzählt die fiktive Geschichte eines Filmdrehs in einem Berliner Nachtclub kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die überwiegend jüdischen Protagonisten steuern in das Ungewisse, Biografien brechen ab, Menschen verschwinden. Reynolds stellt die Frage nach Verlust und Vertreibung, Wissen und Glauben, Zeit und Vergänglichkeit. Beide Künstler sind bei der Vernissage anwesend.

Die Ausstellung ist bis 6. November samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Jeden Sonntag findet um 11.15 Uhr eine öffentliche Führung statt. Weitere Informationen im Kartenbüro von Bayer Kultur unter Telefon 0214/30 41283 oder unter http://www.kultur.bayer.de.


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Kategorie: Kultur
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