Als Silke Spiegelburg in ihrem blauen Trikot und den schulterlangen Haaren klatschend und etwas staunend nach oben blickte, wusste sie schon längst, dass es für sie nur um Gold gehen konnte. Nur sie und Floé Kühnert waren 2003 bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen noch im Rennen um den Titel im Stabhochsprung. Floé Kühnert vom TSV Bayer 04 Leverkusen, damals 18 Jahre alt und Junioren-Weltmeisterin, gegen die erst 16-jährige Silke Spiegelburg vom kleinen Turnverein Lengerich.
Am Ende entschied Floé Kühnert das Duell höhengleich mit 4,15 Metern durch weniger Fehlversuche knapp für sich. Aber während die Höhe für Kühnert eher mittelmäßig war, war es für Spiegelburg die vierte Bestleistung im vierten Wettkampf. Zwei Jahre später wechselte Silke Spiegelburg nach Leverkusen und wuchs an ihrer Erfolgsstätte von 2003 zur zweifachen Vizeeuropameisterin.
Am 19. und 20. Februar kehren die Nachwuchs-Hallen-Titelkämpfe erneut zurück nach Leverkusen und wahrscheinlich sind sie wieder das Sprungbrett für einige junge Athleten auf dem Weg zu einer internationalen Karriere. Auch 2011 stehen vor allem die Sprungdisziplinen im Fokus der Leverkusener Medaillenträume. Hochspringer Mateusz Przybylko hat seit 2009 dreimal Gold bei Deutschen Meisterschaften gesammelt und ist auch am vorletzten Februar-Wochenende der Favorit auf der heimischen Anlage. 2,14 Meter bot der 18-Jährige zu Saisonbeginn bereits an, 2,20 Meter könnten es werden, wenn alles zusammenpasst. Trainer Hans-Jörg Thomaskamp warnt allerdings vor einer zu großen Erwartungshaltung „Mateusz hat sich zwar konditionell verbessert und die Titelverteidigung ist das Ziel, aber in der Jugend kann viel passieren.“
Im Stabhochsprung können sich Jonas Efferoth und Franziska Kappes gute Chancen auf eine Medaille ausrechnen. Efferoth, der mit seinem vierten Platz bei den Olympischen Jugendspielen für Aufsehen sorgte, ist in seinem ersten A-Jugendjahr in der deutschen Nachwuchs-Spitze angekommen und kann sich eine Bronzemedaille realistisch als Ziel setzen. Franziska Kappes ist noch ein Jahr jünger als ihr Vereinskollege und kann bei der bis zu zwei Jahre älteren Konkurrenz in der weiblichen Jugend ebenfalls um Bronze mitspringen. Trainerin Christine Adams schätzt die Chancen ihrer Athleten ähnlich ein. „Jonas ist ein absoluter Wettkampftyp und vielleicht kann er auch noch weiter vorne landen. Bei Franziska wäre der dritte Platz wirklich super, weil man damit rechnen muss, das ein oder zwei Athletinnen bis zu den Meisterschaften höher springen werden.“
Dass alles möglich ist, bewies Diskuswerferin Marike Steinacker bereits bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im vergangenen Jahr in Ulm. Pünktlich zum Saisonhöhepunkt warf die 18-Jährige persönliche Bestleistung und schlug die favorisierte Konkurrenz mit 50,05 Metern. Überwältigt war die Athletin von Trainer Matthias Rau im Anschluss. In diesem Frühjahr geht sie wieder mit der drittbesten Meldeleistung in den Wettkampf. Möglicherweise ist sie auf der heimischen Anlage erneut die lachende Dritte und vielleicht staunt sie 2011 wie Silke Spiegelburg 2003 über ihre gute Leistung.
Neben den Wettbewerben der Jugend, machen auch die Männer über 3x1.000 Meter bzw. die Frauen über 3x800 Meter ihre nationalen Goldmedaillengewinner in der Halle an der Kalkstraße unter sich aus. Für das TSV Bayer 04-Trio geht unter anderem WM-Teilnehmer Robin Schembera in das Rennen. Der Deutsche 800-Meter-Hallenmeister jagt mit seinen Trainingskollegen Carl Siemes und Daniel Gruber einen Podestplatz vor dem Leverkusener Publikum.
Die Meisterschaften starten am 19. Februar um 10:30 auf der Fritz-Jacobi-Anlage und werden am Sonntag um 10:00 Uhr fortgesetzt.
Tagesaktuelle Informationen gibt es zudem unter www.djhm2011.de.
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