Walter, Ernst und Michael Hebbel wurden Leverkusener Unternehmer des Jahres


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 25.11.2010 // Quelle: Internet Initiative

Beim diesjährigen Wirtschaftsempfang der WFL in der BayArena wurden Walter, Ernst und Michael Hebbel als Leverkusener Unternehmer des Jahres ausgezeichnet

Hier die Rede des Oberbürgermeisters

"Sehr geehrter Herr. Dr. Obermaier,
sehr geehrter Herr Holzhäuser,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie sehr herzlich zum diesjährigen Wirtschaftsempfang - heute zum ersten Mal im VIP-West-Bereich der BayArena. Mit diesem - ich möchte mal behaupten weltberühmten - Fußballstadion hat die Wirtschaftsförderung Leverkusen heute einen symbolträchtigen Ort für ihren Wirtschaftsempfang gewählt. Denn, wie kein zweiter Sport steht der Fußball, erst recht der Bundesligafußball, für Dynamik, also Kraft und Zusammenspiel, ohne die auch keine wirtschaftliche Entwicklung voran geht.

Damit bin ich beim Stichwort: Die weltwirtschaftliche Entwicklung der vergangenen zwei Jahre kann als sehr dynamisch bezeichnet werden: Stellten alle Kurvendiagramme im Winter 2008 eine fast nicht mehr aufzuhaltende Schussfahrt nach unten dar, geht die Dynamik jetzt wieder in eine andere Richtung. Sprich: die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung: das Bruttoinlandsprodukt legte im ersten Vierteljahr 2010 noch um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu und stieg im zweiten Quartal um 2,2 Prozent an. Für das dritte Quartal erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung noch einmal ein Wachstum von 0,7 Prozent.

Für uns Städte, und natürlich auch für Leverkusen, bedeutet das aber leider nicht mehr als einen Silberstreifen am Horizont. Denn die wirtschaftliche Entwicklung schlägt nie sofort auf die Kommunen durch, weil unsere Finanzsituation viel stärker von gesetzlichen Vorgaben beeinflusst wird als vom Markt.

Das hat uns in der akuten Finanzkrise 2008/2009 Zeit verschafft, Entwicklungen vorauszusehen und noch stärker als bis dahin schon auf einen Sparkurs einzuschwenken als bis dahin schon geschehen. Dazu gibt es auch auf absehbare Zeit keine Alternative. Sie wissen alle, dass ich dem Rat gerade ein 99-Punkte Konsolidierungspaket vorgelegt habe, über das im Dezember abgestimmt werden soll.

Sie als ökonomisch denkende Menschen wissen aber auch, dass man mit Sparen allein nicht weiter kommt, sondern Einsparungen dazu dienen sollten, Zukunftsinvestitionen zu finanzieren.

So haben wir im vergangenen Jahr zunächst in die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung Leverkusen investiert. Deren neuen Geschäftführer Dr. Frank Obermaier kennen Sie vermutlich alle schon.

Herr Dr. Obermaier ist ein konzeptionell denkender Wirtschaftsförderer, erfahrener Netzwerker und Kenner der Region. Kurz nachdem er seinen Dienst in Leverkusen aufnahm, gründete sich vor Ort das Netzwerk „Innovative Werkstoffe“. Schon im Juli 2009 wurde zuvor in Leverkusen der Verein „Gesundheitsregion KölnBonn e.V.“ ins Leben gerufen. Auch dieser mit dem Ziel, sich überregional zu vernetzen.

„Vernetzen“ - mag jetzt der ein oder andere von Ihnen denken - das klingt nach mehr Luft als Substanz. Das Gegenteil ist der Fall: Inzwischen sind Forschung, Verfahrenstechnik und Werkstoffe so weit, dass verschiedene Branchen und Wissensgebiete zusammenkommen müssen, um neue Anwendungen entstehen zu lassen.

Zum Beispiel im Chempark Leverkusen:
• In einem Ideenworkshop hat das Chempark-Unternehmen Polymaterials mit dem Düsseldorfer StartUp Rough Coating Design ein Projekt initiiert, das der Produktion von Niedertemperatur-Pulverlacken aus dem wissenschaftlichen Laborprozess zur Marktreife verhelfen soll.
• Ein weiteres Projekt bringt das Know-How eines Anlagenherstellers mit der Kompetenz zur chemischen Rezepturentwicklung zusammen. So kann aus einem Planetwalzenextruder, der mit hochkomplexer Mechanik arbeitet, ein „chemischer Reaktor“ werden, der für weitaus mehr Anwendungen als bisher einsetzbar ist.

Wer heute in der wirtschaftlichen Entwicklung die Nase vorn haben will, sollte Kontakte zwischen Experten knüpfen, die sich anders vielleicht nie kennengelernt hätten, sollte Kompetenzen bündeln. Nichts anderes ist Netzwerken.

Leverkusen will Kompetenzstandort werden. In diesem Zusammenhang ist auch das Projekt „Neue Bahnstadt“ zu sehen. Dort entsteht mit dem Campus Leverkusen ein Zweig der Fachhochschule Köln, der unter anderem zwei Studiengänge im Bereich „Technische und Physikalische Chemie“ anbietet und ab Wintersemester 2013/14 das Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks zum Hochschulstandort machen wird.

Bei dieser Gelegenheit begrüße ich auch Frau Professor Dr. Astrid Rehorek, die Gründungsdekanin des Campus Leverkusen.

Damit wäre ich wieder beim Ausgangspunkt meiner Rede: Die Stadt Leverkusen muss zwar sparen. Sie muss aber auch investieren: Kraft, Energie, Leidenschaft, aber auch Geld in die Neue Bahnstadt Leverkusen. Denn dieses neue Stadtquartier ist eine der ganz großen Zukunftsaufgaben in Leverkusen. Wir binden damit nicht nur potentiell hochqualifizierte Fachkräfte an diesen Standort, wir schaffen auf 72 Hektar außerdem Wohnraum- und Gewerbefläche.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

es wird in Zukunft immer wieder Nachrichten geben wie: Unternehmen verlagern Arbeitsplätze ins Ausland. Sie selbst wissen das am Besten. Darauf kann Politik zwar versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, unsere Entscheidungskompetenz liegt aber an anderer Stelle. Zum Beispiel, ob wir verstärkt in Bildung und Innovation investieren. Das wollen wir mit der Neuen Bahnstadt. Ich wäre deshalb froh, wenn Sie dieses Ziel unterstützen. Wir sind zurzeit dabei, eine Imagekampagne für die neue Bahnstadt umzusetzen. Dafür brauchen wir Sie, genauer: Ihr Gesicht.

Denn diese Kampagne heißt: „Wir stehen für Leverkusen“ und soll Leverkusener abbilden, Menschen, die ihr Gesicht und ihren Namen mit dieser Stadt verbunden sehen und sehen wollen. Draußen ist ein mobiles Fotostudio aufgebaut, in dem jede und jeder von Ihnen, der sich mit Leverkusen erkennbar identifizieren will, abgelichtet wird. Sie wären die ersten Leverkusener, die auf diese Weise fotografiert würden.

Ich würde mich freuen, wenn Sie dabei wären.

Ich wünsche uns einen schönen Abend mit interessanten Gesprächen."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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