Demenztage eröffnet


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 17.11.2010 // Quelle: Stadtverwaltung

Zur Eröffnung der 3. Leverkusener Demenztage hielt Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn soeben folgende Rede im Forum

"Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich sehr, heute die 1. Leverkusener Demenztage eröffnen zu dürfen. Diese Auftaktveranstaltung soll Ihnen einen ersten Überblick über ein Thema geben, das immer mehr Menschen angeht - über dem aber nach wie vor ein Tabu liegt: Der fortschreitende Abbau der geistigen und intellektuellen Fähigkeiten. Der Oberbegriff für die Krankheiten, die hierfür verantwortlich sind, heißt Demenz, eine der bekanntesten und wohl die am meisten gefürchtete Form ist die Alzheimer-Krankheit.

Heute werden Sie erfahren, dass es darüber hinaus einige andere Demenzformen gibt, die ähnliche Folgen haben und noch dazu Krankheiten, die gleichen Symptome zeitigen können, aber andere Ursachen haben. So können Depressionen etwa derart stark werden, dass sie mit Gedächtnisverlust, Wortfindungsstörungen und Orientierungslosigkeit einhergehen.

Das voneinander abzugrenzen, fällt oft nicht einmal Fachleuten leicht. Entsprechend findet heute Nachmittag eine Fortbildung für „Haus- und Fachärzte“ statt, die über das Krankheitsbild, seine Ursachen, Diagnostik und Therapie sowie Testungsverfahren bei Demenz informiert. Denn es ist immens wichtig, die Diagnose früh zu stellen.

In der Regel vergehen vier Jahre zwischen dem Auftreten erster Symptome und der eindeutigen Diagnose. Das ist verlorene Zeit, sagen die Fachleute, denn auch wenn Demenzerkrankungen nicht heilbar sind, ist es doch möglich, das Leben für die Betroffenen und die Angehörigen sehr zu erleichtern.

Deshalb informieren die 1. Leverkusener Demenztage bis einschließlich Samstag an den unterschiedlichsten Orten in Leverkusen: So zum Beispiel in der AWO-Begegnungsstätte, dem DRK-Seniorenzentrum, dem Sozialpsychiatrischen Zentrum, dem CBT-Haus-Upladin, dem Altenzentrum St. Elisabeth, beim Caritasverband, im Haus Rheinpark, der ATS-Begegnungsstätte und natürlich im St. Josef-Krankenhaus. Die Themen reichen von medizinischen Informationen über das Krankheitsbild bis zu der individuellen Beratung, was zu tun ist, wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt ist.

Sie zeigen, wie der Abschied zu Lebzeiten gelingen, wie Wohnen mit Demenz aussehen kann, wie Angehörige entlastet und die Betroffenen sich wohler fühlen können.

Darüber hinaus bietet die Sparkasse Leverkusen Informationen zu Vorsorgevollmachten, Patienten- und Betreuungsverfügungen, werden in den Schlebusch Arcaden Sport- und Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz gezeigt und lädt das Kinopolis zur Vorstellung des Films „Eines Tages …“ ein.

Fast alle Veranstaltungen sind kostenlos. Nur das Frühstück in der ATS-Begegnungsstätte bedarf eines Kostenbeitrags und einer der Vorträge zum Krankheitsbild kostet fünf Euro Teilnehmergebühr.

Das ausführliche Programm liegt hier als Flyer aus. Sie werden darin sicher Termine finden, die Ihnen die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema leichter machen.

Auseinandersetzen müssen wir uns als Politiker mit diesem Thema aber ebenso. Ob wir wollen oder nicht, wir kommen nicht daran vorbei.

Weltweit leiden mehr als 35 Millionen Menschen an Alzheimer oder anderen Demenzformen. Das sind noch zehn Prozent mehr, als die letzte Erhebung zum weltweiten Vorkommen von Demenz im Jahr 2005 prognostizierte so der gerade veröffentlichte Bericht der Forschungsgruppe Alzheimer´s Disease International (ADI).

Ich bin deshalb froh, dass unser Fachbereich Soziales schon seit Jahren sehr intensiv mit allen Organisationen und Häusern zusammenarbeitet, die für diese spezielle Herausforderung qualifiziert sind.

Ich freue mich ebenfalls, dass uns das Demenz-Servicezentrum mit dem Format der Demenztage hilft, die vielen Angebote und Hilfsangebote, die es in Leverkusen gibt, strukturiert zu präsentieren.

Diese Demenztage sollen in Leverkusen nicht nur dazu führen, dass alle Bürgerinnen und Bürger besser informiert sind, sie sollen auch zu einer trägerübergreifenden Kooperation führen. Ich würde sehr begrüßen, wenn das gelingt, überall dort, wo sich eine solche Zusammenarbeit anbietet.

Ich danke für Ihr Interesse."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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