Spiegelburg von Neuem in Berlin


Archivmeldung aus dem Jahr 2009
Veröffentlicht: 18.07.2009 // Quelle: TSV Bayer 04

Zusammengekauert saß Silke Spiegelburg vor zwei Jahren auf ihrem Stuhl, mitten im Stadion von Osaka bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Kurz zuvor hatte sie ihre Anfangshöhe von 4,35 Metern dreimal gerissen und damit auch ihre Ambitionen auf einen Platz unter den besten der Welt begraben. 2009 sind die Erinnerungen an damals längst vergessen. „Wenn man so etwas einmal erlebt hat, dann ist das abgehakt“, sagt die fröhliche Athletin und fügt noch hinzu: „Viele erfolgreiche Springer haben das auch schon mitgemacht und mir war immer klar, dass man Höhen und Tiefen durchmacht.“ In diesem Jahr soll es im August wieder ein Hoch werden.

Bei der WM in Berlin (15.-23.08.) möchte die 23-Jährige ins Finale und da auch Bestleistung springen. Momentan liegt diese unter freiem Himmel bei 4,70 Metern. Aber eine Medaille? „Hinter Yelena Isinbayeva sind wir sehr dicht beieinander. Die anderen Russinnen, Fabiana Murer [Brasilien, Anm. der Red.], Jennifer Stuczynski [USA] und die Polinnen können alle um eine Medaille springen“, so die Einschätzung des Schützlings von Erfolgstrainer Leszek Klima.

Möglicherweise kommt ihr auch die bekannte Wettkampfstätte zu Gute. Schon zweimal war sie im Olympiastadion beim ISTAF angetreten und findet lobende Worte für den vor Jahren stattgefundenen Umbau. „Die Kombination aus dem Historischen und dem Neuen ist gut gelungen. Es hat einen urigen Charakter“, analysiert Spiegelburg. Aber die WM vor heimischen Publikum möchte die Deutsche Hallenrekordlerin wie jede andere angehen. „Ich werde versuchen, mich auf die Technik zu konzentrieren“, erklärt die begeisterte Hobby-Köchin.

Denn neben einem konzentrierten Training, spielen auch andere Faktoren aus ihrer Sicht eine große Rolle für den Erfolg. „Ich achte auf meine Ernährung und verzichte zum Beispiel auf Zucker“, berichtet die Studentin der Gesundheitsökonomie und verrät dabei auch, dass sie gerne mal bei einem guten Hörspiel vom Sport abschalten kann.

Doch nicht immer stand der Leistungssport für die erfolgreiche Athletin im Fokus. „Bis ich 17 Jahre alt war habe ich nur zweimal die Woche trainiert“, erzählt sie schmunzelnd. „Früher wollte ich am Wochenende nicht trainieren und lieber was mit meinen Freunden machen.“ Das hat sich mittlerweile stark geändert. Nicht nur am Wochenende wird trainiert, sondern im Winter an manchen Tagen sogar mehrmals. „Dadurch habe ich nur noch wenig Zeit, um was mit Freunden zu unternehmen, aber ich versuche trotzdem ab und zu, aus dem Sportalltag rauszukommen.“

Doch dieser Alltag ist momentan bestimmend in der heißen Phase vor der WM. Nur noch knapp vier Wochen sind es bis zu dem Sportereignis des Jahres. Wie schon vor zwei Jahren hat die junge Springerin Chancen auf eine vordere Platzierung. Neben Freunden und Bekannten, denen sie schon gesagt hat, für welchen Tag sie sich Tickets holen sollen, wird sie noch von einem kleinen Tiger und einer Maus begleitet. Ihre Glücksbringer, die sie hoffentlich auch im Finale strahlen lassen, wie es Silke Spiegelburg gerne tut, wenn sie erzählt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.727

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "TSV Bayer 04"

Weitere Meldungen