Gemeinsame Übung zur Abwehr von nuklearen Gefahren


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 03.06.2008 // Quelle: Polizei

Wie berichtet hat die Polizei Köln unter anderem mit der "Zentralen Unterstützungsgruppe des Bundes für gravierende Fälle der nuklearspezifischen Gefahrenabwehr (ZUB)", gestern und heute (02. / 03. Juni) die Zusammenarbeit in einem fiktiven Fall organisierter Kriminalität geübt.

Etwa 120 nationale und internationale Beobachter haben am heutigen zweiten Tag der Übung die Gelegenheit genutzt, sich über die technischen und personellen Möglichkeiten der ZUB in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden zu informieren.

Wie bereits gestern angekündigt, finden Sie nachfolgend nähere Angaben zur Übung.

Fiktives Ereignis
Das Polizeipräsidium Köln bekommt Kenntnis von dem Vorhaben einer Tätergruppe, einen Kölner Konzern unter Androhung des Einsatzes radioaktiver Substanzen zu erpressen. Nach ersten Erkenntnissen sollen die Erpresser im Besitz einer so genannten "dirty bomb" sein, durch deren Explosion Radioaktivität freigesetzt wird. Personalien eines der Tatverdächtigen stehen fest.

Freitag (31. Mai)
Nach Kenntnis vom Sachverhalt werden Polizisten aus verschiedenen Direktionen der Polizei Köln zusammengezogen und nehmen die Ermittlungen in einer von der Alltagsarbeit getrennten "Besonderen Aufbauorganisation (BAO)" auf. Operativkräften gelingt es, den namentlich bekannten Tatverdächtigen im Kölner Stadtgebiet zu lokalisieren und in der Folgezeit durchgehend zu observieren.

Montag (02. Juni)
Der Verdächtige hat sich bislang unauffällig verhalten. Im Zuge verdeckter Maßnahmen ist den Ermittlern bekannt geworden, dass sich der Täter mit einem weiteren Tatverdächtigen treffen möchte. Zu dem vereinbarten Treffen der beiden mutmaßlichen Erpresser kommt es nicht mehr, nachdem eine unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) am vereinbarten Treffpunkt im Kesselhaus des Bahnausbesserungswerkes in Opladen zur Umsetzung gelangt.
Zum Zeitpunkt der Detonation bereits in Sicht- und Hörweite des Kesselhauses, entfernt sich der unter Observation stehende Mann vom Ort des Geschehens. Der Führungsstab der Kölner Polizei setzt die Feuerwehr in Kenntnis und weist auf die mögliche Gefahr durch freigesetzte Radioaktivität hin.

Einsätzkräfte der Feuerwehr in Strahlenschutzanzügen bestätigen nach ersten Messungen diesen Verdacht und finden am Explosionsort den tödlich verletzten zweiten Tatverdächtigen. Daraufhin fordert der Kölner Polizeiführer auf dem Dienstweg die bereits vorinformierte ZUB an.

Spezialkräfte der ZUB werden in einem eigenen Einsatzabschnitt zusammengefasst und in die bestehende BAO integriert. Nach Aufbau der Dekontaminationsanlage arbeiten die ZUB und der Einsatzabschnitt "Ermittlungen" eng zusammen. Es gilt insbesondere, die Tatortarbeit (Spurensicherung an kontaminierten Spurenträgern) unter Beachtung der Sicherheit für die eingesetzten Ermittler zu gewährleisten.
Im Rahmen der Tatortarbeit finden Mitarbeiter der ZUB eine zweite Sprengvorrichtung (USBV). Messgeräte zeigen radioaktive Strahlung an.

Dienstag (03. Juni)
Während der Observation des ersten Tatverdächtigen beobachten Spezialeinheiten, dass der Mann "Zutaten" kauft, die üblicherweise für den Bau einer USBV benötigt werden. Als der Tatverdächtige sich mit drei Unbekannten in einem leer stehenden Gebäude im Kölner Westen trifft, erfolgt der Zugriff durch besonders geschützte Kräfte der ZUB. Radioaktive Stoffe werden sichergestellt. Übungsannahme: Ein Tatverdächtiger und ein Polizist kommen mit radioaktiven Substanzen in Berührung.

Sie werden durch Kräfte der ZUB zur Dekontaminationsanlage in Leverkusen gebracht.

Die am Vortag auf dem Gelände des Bahnausbesserungswerkes gesicherte USBV wird durch die ZUB entschärft.

Wichtiger Hinweis:
Bei der im Rahmen der Übung angegebenen Strahlendosis handelt es sich lediglich um eine fiktive Größe zur Verdeutlichung der angenommenen Gefahrenlage. Die für die Messungen genutzten radiaktiven Substanzen waren in entsprechenden Bleibehältern unter permanenter Aufsicht besonders geschulter Mitarbeiter der ZUB. Die Radioaktivität dieser Substanzen ist derart gering, dass weder für die Polizisten, noch für andere Personen im Umfeld des Übungsgeländes eine Gefahr bestand.

Nach Auffassung aller beteiligten Behörden ist die um 15 Uhr beendete Übung sehr erfolgreich verlaufen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in den kommenden Wochen ausgewertet und den mit derartigen Gefahrenlagen betrauten Sicherheitsbehörden bundesweit zur Verfügung gestellt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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