Ministerpräsident Jürgen Rüttgers verleiht den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an zehn Bürgerinnen und Bürger


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 18.02.2008 // Quelle: Landesregierung

Bild: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, Ralph Sondermann

Bild: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, Ralph Sondermann
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat heute (18. Februar 2008) im Jagdschloss Herdringen in Arnsberg zehn Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Ministerpräsident Rüttgers dankte den zehn ausgezeichneten Persön­lichkeiten: „Sie wollen durch Ihren Einsatz das Leben anderer Menschen besser, menschlicher machen. Sie leben vor, was unsere Gesellschaft braucht – soziales Engagement, einen wachen Geist und eine Haltung, die Selbstbestimmung und Verantwortung vorbildlich miteinander ver­bindet“, sagte Rüttgers. Hinter einer solchen Haltung, so der Minister­präsident, stünden die Grundwerte unserer Zivilisation: Freiheit, Menschenwürde, Gerechtigkeit und Solidarität. Sie seien für den Zu­sammenhalt und die Fortentwicklung unserer Gesellschaft unentbehr­lich. „Gleichwohl können diese Werte nicht verordnet werden. Wir müs­sen uns immer wieder neu auf sie verständigen. Deshalb ist es so wich­tig, dass es Menschen gibt, die sich für diese Werte engagieren. Dabei kommt es auf jeden Einzelnen an. Sie leben das exemplarisch vor. Da­für danke ich Ihnen sehr herzlich.“

Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist im März 1986 gestiftet worden. Er wird an Bürgerinnen und Bürger aus allen Gruppen der Bevölkerung verliehen, deren außerordentliche Verdienste für die Allgemeinheit in allen Lebensbereichen erworben worden sein können. Die Zahl der Landesorden ist auf 2500 begrenzt. In den fast 22 Jahren seines Bestehens sind insgesamt 1282 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Den Landesorden erhalten heute:

Professor Dr. Horst Albach aus Bonn
Christa Burghardt aus Hagen
Professorin Gertrud Hundenborn aus Köln
Tayfun Keltek aus Köln
Dr. Norbert Lammert aus Bochum
Henry Maske aus Overath
Steffi Nerius aus Leverkusen
Günter Netzer aus Zug/ Schweiz
Alfred Preußner aus Gevelsberg
Hans Segschneider aus Mönchengladbach

......

Henry Maske

Henry Maske muss ich Ihnen eigentlich gar nicht vorstellen. Der Box­weltmeister im Halbschwergewicht von 1993 bis 1996 gehört zu den international erfolgreichsten Sportlern Deutschlands. Er ist eine der ganz großen Persönlichkeiten des Boxsports. Wir alle fieberten mit ihm bei seinen Boxkämpfen – sogar diejenigen, die sich sonst gar nicht fürs Boxen interessieren. Und wir erinnern uns gerne an sein grandioses Comeback, als er im März 2007 Virgil Hill besiegte.

Weniger bekannt als sein Können als Boxer ist das große soziale Enga­gement Henry Maskes. Mitunter ist das allerdings ein nicht weniger schwerer Kampf.

Unter dem Motto "Faire Chancen für junge Menschen" gründete er im Juni 1999 den Henry Maske Fonds e.V. Dieser Fonds unterstützt Pra­xis-Projekte und Einrichtungen, die sich für sozial benachteiligte oder straffällig gewordene Kinder und Jugendliche engagieren. Ziel ist es, den betroffenen Kindern mit Bildungs- und Betreuungsangeboten sowie Sport- und Freizeitprojekten zu helfen. Der Henry Maske Fonds fördert auch Großprojekte, wie ein Jugendheim im brandenburgischen Gerswalde, wo eine Lernwerkstatt für benachteiligte und vom Schulbe­trieb ausgeschlossene Jugendliche errichtet wurde sowie den Neubau eines Jugendzentrums in Köln.

Warum Henry Maske sich engagiert, hat er selbst einmal so begründet: „Ich hatte das große Glück, nicht nur früh die Sportart gefunden zu ha­ben, die mich begeisterte, sondern auch die Menschen an meiner Seite, die mir halfen, meine Ziele zu verwirklichen. Solidarität ist für mich kein leeres Wort. Ich denke, heute ist es wichtiger denn je, denjenigen zu helfen, die Hilfe brauchen.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Steffi Nerius

Ein Redakteur des Tagesspiegels hat einmal gesagt, dass Steffi Nerius bestens dafür geeignet wäre, Bundesbeauftragte für Halbtagsarbeit zu werden. Das läge daran, dass sie zwei Halbtagsjobs habe. Mit ihrem einen Halbtagsjob habe sie es dazu gebracht, Europameisterin zu wer­den.

Das kam so: Seit 1992 ist Steffi Nerius beim TSV Bayer Leverkusen. Seitdem hat sie ihrer Sportart, dem Speerwurf, so viele Medaillen ge­holt, dass man sie kaum noch zählen kann: Sie gewann vier Deutsche Meistertitel und wurde sechsmal DM-Zweite. Im Europacup feierte sie zwei Siege und einen zweiten Platz. Bei den Europameisterschaften in München 2002 errang sie den Vizetitel; 2006 in Göteborg wurde sie Eu­ropameisterin. Sie gewann zweimal Bronze bei Weltmeisterschaften und brachte 2004 von den olympischen Spielen in Athen eine Silbermedaille mit nach Hause.

Andere Menschen wären mit solchen eigenen sportlichen Erfolgen mehr als zufrieden. Nicht so Steffi Nerius. Deshalb hat sie auch ihren zweiten Halbtagsjob: behinderten Menschen helfen. Oder wie es der Tagesspie­gel-Redakteur ausdrückte: „Vormittags ist sie Weltklasse-Speerwerferin, nachmittags Trainerin für behinderte Athleten. Vormittags arbeitet sie an der Verwirklichung ihrer eigenen Träume, nachmittags teilt sie sie mit anderen.“

Tatsächlich liegt Steffi Nerius ihre Arbeit als Trainerin behinderter Nachwuchsleichtathleten besonders am Herzen. Außerdem unterstützt sie als Schirmherrin den Verein Behindertensport-Förderverein „aclive“ in Leverkusen.

So verbinden sich bei ihr herausragende Leistungen mit großem sozia­lem Engagement.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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