Bayer Kulturabteilung zeigt "WandAufträge"

Wände und Räume im Erholungshaus fest in Berliner Künstlerhand
Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft

Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 16.08.2006 // Quelle: Bayer

Zwei Ausstellungen der Bayer-Kulturspielzeit 2006/2007 werden ihren Fokus auf Berlin richten: In Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Berlin, präsentiert die Bayer Kulturabteilung im Leverkusener Erholungshaus, Nobelstraße 37 im Rahmen von "WandAuftrag I" (27. August 2006 - 17. Dezember 2006) und "WandAuftrag II" (11. März - 23. Juni 2007) Wandmalereien zeitgenössischer Künstler, die in Berlin leben und arbeiten und allesamt eine interessante internationale Ausstellungsvita vorweisen können.

Statt einer klassischen Tafelbild-Ausstellung werden die neun Kunstschaffenden Wände und Räume des Erholungshauses für sich bestimmen und es durch Wandarbeiten zu "ihrem" Haus machen. So fertigen sie für bestimmte "Orte" innerhalb des Hauses temporäre Wandmalereien und Installationen.

Die Entwürfe sind so unterschiedlich wie die Künstler selbst: malerisch oder konzeptuell, narrativ oder plakativ, mal rangiert der Farbauftrag zart, dann wieder brachial; es wird geklebt, gemalt, gezeichnet und montiert. Dabei folgen einige Konzeptionen den Gesetzen des Raumes, während andere sie aufheben. Die Arbeiten laden zum Verweilen ein, sie werfen Fragen auf, sie können provozieren oder erfreuen. Allen gemeinsam ist, dass sie die gewohnte Sicht des Besuchers "verstören" und ihm einen neuen, veränderten Blick in die Räume ermöglichen.
Der "WandAuftrag I" wird von fünf der neun Künstler gestaltet. Bereits im Eingangsbereich des Erholungshauses wird der Besucher durch eine raumgreifende Installation von Tine Benz auf fiktive Schnellstraßen geschickt. Die Künstlerin beschäftigt sich mit den Themen Infrastruktur und Urbanität, die sie gattungsübergreifend in Collagen, Malerei und Klebebandinstallationen "erfahrbar" macht.

Im Gegensatz hierzu entwirft Carsten Fock für das Pausenfoyer eine Wandmalerei, die sich dem Thema "Mensch und Natur" widmet und Bezug auf Motive des deutschen Romantik-Meisters Caspar David Friedrich nimmt. Der Künstler reflektiert die räumliche Atmosphäre, die Öffnung von innen nach außen, die Nähe des Foyers zu Park und Natur.

Hannes Kater hat ein ausgeklügeltes Bildsystem entwickelt, das stichpunktartig Informationen aufzeichnet. Die Zeichnungen sowie filigrane plastische Objekte aus Styropor entführen im Treppenhaus in "Die Blaue Stunde".

Friederike Feldmann entwirft Klischeebilder vergangener Kunststile und Epochen. Mit zwei Wandbildern greift sie die gestische Malerei der 50er- und 60er-Jahre auf, wobei die scheinbar vielschichtige, rasche Malerei in einem komplizierten Malprozess in nur einer Malschicht aufgetragen wird.

Im ersten Obergeschoss führt Thomas Ravens mit seiner Wandmalerei den Betrachter in die Irre. Mit einem virtuellen Halbpanorama täuscht er vor, dass ihm die Welt zu Füßen liegt. Doch je nach Standpunkt muss man seinen Blick korrigieren, um sich das Panorama über die Bildachsen neu zu erschließen. Eine eindeutige Blickrichtung wird jedoch verweigert.

Die Arbeiten des ersten "WandAuftrags" werden nach Ausstellungsende entfernt, um für "WandAuftrag II" Platz zu machen. Ab Ende Februar 2007 werden sich dann Yvonne Lee Schultz, Shannon Bool, Gunter Reski sowie Sophie Tottie im Erholungshaus künstlerisch betätigen.

Bereits in den zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn können die jungen Kunstschaffenden - nach Absprache - im Erholungshaus besucht werden (Anmeldung per E-Mail unter rike.zoebelein.rz@bayerindustry.de oder unter der Rufnummer 0214/30-41275). Gäste haben so Gelegenheit, die Arbeitsprozesse zu verfolgen und die Umgestaltung des Erholungshauses hautnah mitzuerleben.


Ort aus dem Stadtführer: Erholungshaus
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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