WM: Nerius untermauert Medaillenambitionen – Keil auf Platz zwölf


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 13.08.2005 // Quelle: TSV Bayer 04

Speerwerferin Steffi Nerius und Weitspringer Nils Winter haben bei den 10. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki das jeweilige Finale erreicht und dabei ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Nerius mit einer neuen persönlichen Bestleistung, Winter mit dem erstmaligen Finaleinzug nach zwei vergeblichen Anläufen bei internationalen Meisterschaften auf Weltebene. In einem solchen stand Hammerwerferin Susanne Keil am Abend, musste sich aber mit 63,25 Metern und Platz zwölf begnügen. Zwei Jahre zuvor war die 27-Jährige in Paris noch Fünfte geworden.

Ihre Medaillenambitionen untermauerte zuvor Steffi Nerius. Die Olympia-Zweite kam im ersten Wurf der Qualifikation auf herausragende 66,52 Meter und steigerte zum dritten Mal in diesem Jahr ihre persönliche Bestleistung (vorher 66,43). Nun fehlen der 33-Jährigen nur noch 39 Zentimeter zum Deutschen Rekord der Berlinerin Tanja Damaske (66,91 m/1999).

„Das wäre auch schon ein guter Versuch fürs Finale gewesen“, meinte die Bayer-04-Athletin im Anschluss. „Ich bin selbst überrascht gewesen, wie weit der ging. Ich dachte, das sind vielleicht 62 Meter. Das zeigt, dass ich gut drauf bin. Jetzt freue ich mich auf Sonntag.“ Dann werden ab 18.25 Uhr MESZ die Medaillen vergeben und Nerius will das 12. WM-Edelmetall der Vereinsgeschichte nach Leverkusen holen. Zu ihren Finalchancen meinte sie: „Meine Erwartungshaltung hat sich nicht geändert. Ich habe immer gesagt, dass ich eine Medaille will und dabei bleibt es. Ich weiß, dass ich gut drauf bin und 67 Meter werfen kann.“

Mit ihren 66,52 Metern von Freitag war die von Helge Zöllkau trainierte Diplom-Sportlehrerin die beste Akteurin der Qualifikation und blieb in der Saison auch beim elften Auftritt ungeschlagen. Allerdings waren ihr die beiden kubanischen Favoritinnen Osleidys Menendez (65,77) und Sonia Bisset (64,50) auf den Fersen.

In der Qualifikation präsentierte die einzige deutsche Athletin, die bei den letzten drei Großereignissen jeweils eine Medaille gewann (2002 EM-Silber, 2003 WM-Bronze, 2004 Olympia-Silber), erneut ein aktuelles Stirnband. „Terve Helsinki“ – Hallo Helsinki – hieß es darauf. Was im Finale auf dem Kopfschmuck stehen wird, wollte sie anschließend aber noch nicht verraten.

Obwohl es in Helsinki an diesem Freitag erstmals wieder sommerlich war und sich die schweren Regenschauer der vergangenen Tage verzogen hatten, musste Weitspringer Nils Winter lange zittern, bevor seine Final-Teilnahme feststand. 7,91 Meter hatte der von Bernd Knut betreute 28-Jährige im ersten Versuch in den Sand gesetzt, sich dann jedoch nicht weiter steigern können. Von Durchgang zu Durchgang wurde er weiter nach hinten durchgereicht und profitierte letztlich von seinem besseren zweiten Sprung (7,80 m) gegenüber dem US-Amerikaner Brian Johnson, der ebenfalls bei 7,91 Meter gelandet war, dessen zweitbeste Leistung aber nur bei 7,12 Metern stand.

„Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass es reicht. Nach meinem dritten Versuch hatte ich die Sache schon abgehakt. 7,91 Meter stehen ja nicht wie der Fels in der Brandung und es kamen noch einige gute Springer nach mir“, erklärte der Hallen-EM-Siebte Winter, wie er den Wettkampf erlebt hatte. „Das hat schon einige Nerven gekostet. Aber dafür freue ich mich jetzt umso mehr.“ Das Finale findet am Samstag um 18.45 Uhr MESZ statt.

Ausgerechnet im WM-Finale reichte es für Hammerwerferin Susanne Keil nur zur schwächsten Leistung der Saison. Nach zwei ungültigen Versuchen stand die Verlagskauffrau vor dem dritten Durchgang gehörig unter Druck: „Ich war mir trotzdem sicher, es klappt noch.“ Doch ihr Wurf landete nur bei 63,25 Metern. „Jetzt bin ich ziemlich deprimiert. Die körperliche Verfassung war gut, aber irgendwie lief es nicht so“, sagte Keil, die in Leverkusen wie ihr Disziplinkollege Markus Esser, der am Montag völlig überraschend Vierter geworden war, von Helge Zöllkau trainiert wird.

Der weitere Zeitplan der Leverkusener WM-Starter:
(Wettkampfzeiten in Ortszeit – Deutschland minus 1 Stunde; TV-Zeiten in MESZ)

Samstag, 13. August
19.45 Uhr Weitsprung Männer Finale (Nils Winter)
ZDF – 13.00 bis 15.40 Uhr, 17.30 bis 19.00 Uhr und 19.10 bis 20.50 Uhr
Eurosport – 13.15 bis 15.30 Uhr und 17.30 bis 21.00 Uhr

Sonntag, 14. August
Speerwurf Frauen Finale 19.25 Uhr (Steffi Nerius)
ARD – 13.00 bis 16.00 Uhr und 18.00 bis 20.30 Uhr
Eurosport – 13.15 bis 15.45 Uhr und 18.15 bis 20.30 Uhr

Mehr Infos mit Starterlisten, Statistiken, dem detaillierten Zeitplan und vielem mehr gibt es unter www.iaaf.org/wch05/index.html.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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