LANXESS: 2005 Jahr der Restrukturierung

Positives Marktumfeld 2004 hilft bei Verbesserung der operativen Ergebnisse / - EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 43,7 Prozent; Konzernverlust auf 12 Millionen Euro verringert / - Erheblicher Restrukturierungsbedarf bei Fine Chemicals und Styrenic Res

Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 26.04.2005 // Quelle: Lanxess

Im Geschäftsjahr 2004 konnte die LANXESS AG alle wesentlichen Kennzahlen verbessern. Dies ist zum einen auf die stärkere operative Leistungsfähigkeit zurückzuführen. Zum anderen beeinflussten der Chemiezyklus und die Konjunkturstärke vereinzelter Zielmärkte das Geschäft positiv. So zog der Umsatz um rund 7,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro an. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wurde um rund 43,7 Prozent auf 447 Millionen Euro gesteigert. Mit 59 Millionen Euro konnte 2004 ein positives operatives Ergebnis (EBIT) nach einem Verlust von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2003 erzielt werden. Der Konzernverlust verringerte sich nach den umfangreichen Wertanpassungsmaßnahmen in 2003 durch geringere Sonderaufwendungen und durch ein besseres Finanzergebnis deutlich von minus 997 Millionen auf minus 12 Millionen Euro.

Wie geplant lag die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen bei 6,6 Prozent. Damit liegt LANXESS aber noch weit hinter dem Branchendurchschnitt von 12,5 Prozent zurück. „Trotz der erreichten Verbesserungen sind wir im Jahr 2004 auf den letzten Platz in Europa abgerutscht, da wir nicht ausreichend vom Aufschwung der Chemiekonjunktur profitieren konnten. Das zwingt uns zu weitreichenden Einschnitten, um die Wettbewerbsfähigkeit von LANXESS langfristig zu sichern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Axel Heitmann auf der Bilanzpressekonferenz in Köln.

Besonders dringlich ist der Restrukturierungsbedarf in den Geschäftsbereichen Fine Chemicals und Styrenic Resins. In der Diskussion ist ein Stellenabbau von möglicherweise bis zu 1.200 Arbeitsplätzen. Um zum Wettbewerb aufzuschließen zu können, müssen mindestens 100 Millionen Euro jährlich eingespart werden.

Im Geschäftsbereich Styrenic Resins sollen durch die Konzentration der Produktionsaktivitäten auf einen der beiden europäischen Standorte Dormagen oder Tarragona (Spanien) bestehende Überkapazitäten abgebaut werden. Die endgültige Standortentscheidung soll im zweiten Quartal fallen. In den verbleibenden Standort sollen zur Steigerung der profitableren Spezialitätenproduktion in den nächsten fünf Jahren rund 50 Millionen Euro investiert werden.

Auch die hochspezialisierte Sparte Fine Chemicals muss neu ausgerichtet werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu werden. Dazu gehören die Fokussierung auf profitable Projekte, der Ausbau der Vertriebsmannschaft sowie die Konzentration auf moderne, wettbewerbsfähige Anlagen.

Angesichts der Dringlichkeit setzt Heitmann auf die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern: „Wenn wir in den beiden Geschäftsfeldern nicht schnell und entschieden eingreifen, sind tausende von Stellen zusätzlich gefährdet.“

Zur Steigerung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit werden auch Portfolioanpassungen erwogen. Derzeit wird für das Papiergeschäft die Option einer strategischen Partnerschaft geprüft. Grundsätzlich erwägt LANXESS die Möglichkeit, Geschäftsbereiche in Partnerschaften einzubringen, wenn diese dadurch im Wettbewerb besser bestehen können.

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität werden von striktem Finanzmanagement unterstützt. Die Nettoverschuldung ist wie angekündigt auf 1,1 Milliarden Euro zurückgegangen. Mit Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 279 Millionen Euro wurde die Zielvorgabe, etwa vier Prozent der Umsatzerlöse zu investieren, eingehalten.

Bis Ende 2006 strebt LANXESS auf Basis des Umsatzvolumens des Jahres 2004 eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 9 bis 10 Prozent an, um zum Wettbewerb aufzuschließen. Die Ergebnisverbesserung soll durch eine Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit, Restrukturierung von Geschäften mit unzureichender Profitabilität sowie durch ein aktives Portfoliomanagement erzielt werden.

Für das Geschäftsjahr 2005 geht LANXESS von einem moderaten Wachstum der Weltwirtschaft und einer entsprechenden Entwicklung der Chemiekonjunktur aus. Der feste Euro sowie die hohen Rohstoffkosten belasten dabei die Wettbewerbsfähigkeit. Klares strategisches Ziel für 2005 ist neben der Restrukturierung der Ausbau des internationalen Geschäftes, insbesondere im stark wachsenden asiatischen Raum.

Geschäftsergebnisse 2004 nach Segmenten

Mit Ausnahme des Segmentes Performance Chemicals weisen alle Segmente für das Geschäftsjahr 2004 Umsatzsteigerungen und Margenverbesserungen auf, die vor allem auf das positive Marktumfeld sowie die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit zurückzuführen sind. In einigen Bereichen liegt die Profitabilität jedoch auf zu niedrigem Niveau. Das Segment Performance Rubber erzielte 2004 bei einem Umsatz von 1,4 (2003:1,4) Milliarden Euro ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 117 (36) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 8,2 (2,6) Prozent.

Im Segment Engineering Plastics konnte der Umsatz deutlich um 22,9 Prozent auf 1,7 (1,4) Milliarden Euro gesteigert werden. Zwar konnte das Segment sein EBITDA vor Sondereinflüssen mit 44 Millionen Euro verdoppeln. Es weist jedoch – bedingt durch ein äußerst schwieriges Marktumfeld – mit 2,6 (1,6) EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen eine weiterhin unbefriedigende Ertragssituation aus. Um 5,4 Prozent auf 1,5 (1,4) Milliarden Euro konnte das Segment Chemical Intermediates seinen Umsatz 2004 erhöhen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich wegen einer in Teilbereichen verbesserten Kapazitätsauslastung um 16,3 Prozent auf 178 (153) Millionen Euro, was einer Marge von 12,0 (10,8) Prozent entspricht.
Einen leichten Rückgang des Umsatzes auf 1,91 (1,93) Milliarden Euro verbuchte das Segment Performance Chemicals. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 123 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (125 Millionen Euro). Die Marge sank leicht auf 6,4 (6,5) Prozent.

Geschäftsergebnisse 4. Quartal 2004

Im 4. Quartal 2004 wurde bei einem Umsatz von 1,7 (1,5) Milliarden Euro ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 62 (Vorjahr: minus 14) Millionen Euro erwirtschaftet. Wie erwartet lag das EBIT mit 17 Millionen Euro im negativen Bereich, konnte aber im Vergleich zum vierten Quartal 2003 deutlich verbessert werden. In Sachanlagen wurden 121 Millionen Euro investiert.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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