Erster Wirkstoff aus der Genforschung geht in die klinische Prüfung

Schneller Erfolg der Forschungsallianz zwischen Bayer und Millennium

Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 10.01.2001 // Quelle: Bayer

Die weltweit größte Pharma-Forschungsallianz zwischen Bayer und Millennium Pharmaceuticals, Cambridge, Mass. (USA), zeigt Erfolge: In ungewöhnlich kurzer Zeit haben beide Unternehmen aufgrund von Genanalysen den ersten neuen Wirkstoff (Arzneimittelkandidat) entdeckt. Damit wurde wahrscheinlich zum ersten Mal eine Substanz gefunden, die auf ein neu entdecktes, an der Krebsentstehung beteiligtes Zielprotein in menschlichen Zellen einwirkt. Die klinischen Studien sollen so bald wie möglich im Jahr 2001 beginnen.

Den Wissenschaftlern bei Bayer und Millennium ist es gelungen, in weniger als 18 Monaten ein krankheitsauslösendes Gen zu entdecken und dafür einen geeigneten Arzneimittelkandidaten aufzufinden. Durch moderne Genomics Technologien bei Millennium konnten ein für die Tumorentstehung verantwortliches Gen und das dazugehörige Protein identifiziert werden. Bayer entwickelte spezifische Prüfmodelle zur Auffindung von chemischen Substanzen, die die unerwünschte Wirkung dieses Proteins blockieren. Mit Hilfe von modernsten Hochdurchsatz-Prüfsystemen, in denen 200.000 Substanzen pro Tag geprüft werden können, ist es gelungen, einen spezifischen Wirkstoffkandidaten zu entdecken, der in verschiedenen Krebsmodellen am Tier hervorragende Wirkung zeigt. Diese Substanz ist nun für die klinische Prüfung am Menschen vorgesehen.

"Die auf der Genforschung basierende Arzneimittelforschung besitzt ein hervorragendes Potenzial", erläutert Professor Dr. Wolfgang Hartwig, Leiter der weltweiten Pharmaforschung bei Bayer. "Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die pharmazeutische Industrie und für die Allianz zwischen Bayer und Millennium. Dadurch wird die Strategie von Bayer bestätigt, Arzneimittel mit den modernsten Technologien der Erbgutanalyse zu finden. Wir freuen uns auf weitere Erfolge während der Zusammenarbeit."

"Die Erforschung des menschlichen Erbguts ist für die Entdeckung neuer Arzneimittel außerordentlich wertvoll", sagte Mark Levin, Vorstandsvorsitzender von Millennium. "Die neue Substanz für die Krebstherapie ist ein exzellentes Beispiel für die Effizienz unserer Technologie-Plattform. Die Allianz mit Bayer setzt Synergiekräfte frei, mit denen neue Therapiemöglichkeiten gefunden werden, die für die Medizin und die Arzneimittelentdeckung revolutionär sein können."

Das bisher größte Kooperationsabkommen in der Arzneimittelforschung besteht seit September 1998. Für eine Gesamtinvestition von über 900 Millionen DM inklusive Kapitalbeteiligung, erhält Bayer Zugang zu den Schlüsseltechnologien der modernen Erbgutanalyse und einen kontinuierlichen Zufluss neuer Arzneimittelangriffspunkte .

Basis des Forschungsabkommens ist Millenniums Verpflichtung, während der über fünf Jahre laufenden Allianz 225 bisher unbekannte krankheitsauslösende Gene zu liefern, die Bayer exklusiv für die Arzneimittelentwicklung in den Bereichen Herz-Kreislaufkrankheiten, Krebs, Schmerz, Hämatologie und Virusinfektionen nutzen kann. Außerdem sollen die Allianz weiter ausgedehnt und neue Forschungsprogramme auf den Gebieten HIV und Thrombose eingeschlossen werden.

In den ersten zwei Jahren der Forschungsallianz konnten bereits über 80 Zielgene identifiziert werden. Aufgrund dieses Erfolges haben beide Unternehmen im Mai 2000 beschlossen, die ursprüngliche Vereinbarung zu erweitern. Statt 50 neuer Targets pro Jahr soll die Anzahl auf 100 verdoppelt werden.

Zielproteine oder Arzneimittelangriffspunkte (so genannte Targets) sind Eiweiße, die von menschlichen Genen gebildet werden und Krankheiten wie Krebs auslösen können. Sie werden in Testsysteme eingebracht und so zur Suche nach neuen Medikamenten genutzt. In den letzten 100 Jahren pharmakologischer Forschung wurden zirka 500 Targets identifiziert. Durch die moderne Genomforschung können Tausende von neuen Angriffspunkten ausgemacht werden, die als Grundlage für innovative Therapien gegen bisher unheilbare Krankheiten dienen können.


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