NRW-Tarif: Einfach durch das ganze Land

Landesweite Fahrten mit einem Ticket für Bus und Bahn...

Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 29.06.2004 // Quelle: VRS

Aus seinem Verkehrsverbund kennt der Fahrgast das Prinzip bereits: die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel mit einem Fahrausweis. Künftig kommt der Kunde auch bei Fahrten zwischen den Verbünden mit nur noch einem Ticket für Bus und Bahn aus. „Mit dem NRW-Tarif stellt sich der nordrhein-westfälische Nahverkehr gezielt auf die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen ein, die sowohl für den Job als auch in der Freizeit immer längere Strecken zurücklegen“, erläutert NRW-Verkehrsminister Dr. Axel Horstmann das Konzept. „Ihnen können wir nun einen einfachen Tarif für alle landesweiten Fahrten anbieten: Ein Ticket für ganz NRW – das ist die große Verbesserung, die jetzt Realität wird.“

Heute muss der Nahverkehrskunde häufig noch drei unterschiedliche Fahrausweise erwerben: ein Ticket für den Vorlauf, also die Fahrt mit Bus oder Straßenbahn am Start der Reise, ein Ticket für die Bahnfahrt und ein Ticket für den Nachlauf am Ziel. Damit räumt der NRW-Tarif auf: „Der Fahrgast kann mit den neuen NRW-Tickets am Start und Ziel seiner Bahnreise – ob mit RegionalExpress, RegionalBahn oder S-Bahn – einfach in einen Bus oder eine Straßenbahn seiner Wahl steigen: Das passende Ticket hat er bereits in der Tasche“, erläutert NRW-Verkehrsminister Dr. Horstmann einen wesentlichen Vorteil des NRW-Tarifs.

NRW geht auf „SchöneFahrt“
Der NRW-Tarif wird unter dem Motto „SchöneFahrt. Ein Ticket für NRW“ beworben. Das Gesamtpaket wird in zwei Stufen eingeführt: Am 1. August dieses Jahres wird die Palette landesweit gültiger Tickets, die insbesondere bei Gelegenheitsfahrten und im Freizeitverkehr eine große Rolle spielen, deutlich erweitert. Zum SchönerTagTicket für 5 Personen (Tagesticket, 26 Euro), das als Pilotprojekt im Oktober 2002 eingeführt wurde, kommen das SchönerTagTicket Single (Tagesticket, 20 Euro) und das SchöneFahrtTicket für Erwachsene (12 Euro) und Kinder (6 Euro) hinzu. Das SchöneFahrtTicket mit einer Geltungsdauer von zwei Stunden richtet sich an Fahrgäste, die an einem Tag nur eine Strecke zurücklegen wollen. Alle Tickets gelten auch am Wochenende – bislang konnte man das SchönerTagTicket 5 Personen nur montags bis freitags nutzen. „Die landesweiten Netztickets werden von der Deutschen Bahn AG sowie von allen kommunalen und privaten Verkehrsunternehmen und auch im Internet verkauft“, so Dr . Wilhelm Schmidt-Freitag, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und Leiter des landesweiten KompetenzCenters Marketing und Tarif, das maßgeblich an der Konzeption und Entwicklung des neuen Tarifsystems beteiligt war.

Übersichtliches und preislich attraktives Angebot
Zum 1. Juni 2005 wird die Ticketpalette des neuen Landestarifs dann komplettiert, u.a. durch Einzeltickets, Wochen- und Monatstickets, auch im Abonnement. Die Tickets werden zunächst bei den bekannten Verkaufsstellen der Deutschen Bahn AG sowie an den DB-Automaten verkauft. Nach und nach können auch die kommunalen und privaten Verkehrsunternehmen das neue Sortiment anbieten. Das neue Angebot ist nicht nur einfach und übersichtlich, sondern für die Fahrgäste auch preislich attraktiv, wie zwei Beispiele zeigen: Wer mit dem SchöneFahrtTicket von Bonn nach Düsseldorf fährt (inklusive Vor- und Nachlauf), spart gegenüber heute 2,95 Euro – das sind 20 Prozent. Bei Hin- und Rückfahrt lohnt sich das SchönerTagTicket Single: Hier muss der Fahrgast 9,90 Euro weniger ausgeben – eine Ersparnis von 33 Prozent. Von den NRW-Tickets, die ab 1. Juni 2005 angeboten werden, profitieren die Fahrgäste ebenfalls auf breiter Basis: Auf der Strecke Bielefeld – Dortmund (wieder inklusive Vor- und Nachlauf) etwa liegt die Ersparnis im Vergleich zur heutigen Kombination von Verbund- und Bahntickets für die einzelne Fahrt bei 2,90 Euro (16 Prozent), im Monatsabo bei 64,75 Euro (27 Prozent).

Zudem wird im NRW-Tarif ab 1. Juni 2005 bei Einzeltickets auch die Bahn-Card anerkannt. Gleichzeitig können weiterhin Verbundtickets miteinander kombiniert werden, die Berufspendlern auf manchen Verbindungen besonders kostengünstige Fahrten ermöglichen.

Verkehrspolitische Vorteile
Auch verkehrspolitisch, so Minister Dr. Horstmann, erfülle der Landestarif alle wesentlichen Voraussetzungen: „Er macht die Grenzen der neun Verbundräume für die Fahrgäste durchlässig, sorgt für freie und unkomplizierte Mobilität, schafft Sonderregelungen wie beispielsweise die Übergangstarife ab.“ Zudem trage der NRW-Tarif wesentlich zur Vereinheitlichung der Tariflandschaft in Nordrhein-Westfalen insgesamt bei: „Die Verkehrsverbünde haben ihre Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen im Hinblick auf den NRW-Tarif vereinheitlicht: So wird die tarifliche Kinderaltersgrenze ab dem 1. August landesweit bei 14 Jahren liegen.“ Zudem passt der NRW-Tarif in die Wettbewerbsstrategie für den Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen: In der zweiten Einführungsstufe zum 1. Juni 2005 löst er den aktuellen Nahverkehrstarif der Deutschen Bahn ab. „Vor dem Hintergrund vermehrter Ausschreibungen im Schienenpersonennahverkehr schafft der NRW-Tarif einen wettbewerbsneutralen Rahmen, der künftig alle Unternehmen einbindet“, so Martin Husmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Agentur Nahverkehr. Preisänderungen durch verlorene oder gewonnene Strecken werde es für den Fahrgast danach nicht mehr geben.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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