Besuch aus Villeneuve d´Ascq:

Französische Gäste diskutierten mit Schülern des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums über NS-Zeit-Ausstellungseröffnung am Abend im Rathausfoyer

Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 29.01.2004 // Quelle: Stadtverwaltung

Jean-Michel Stievenard, Bürgermeister von Villeneuve d´Ascq, besuchte während seine Visite in Leverkusen auch das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Dort stand eine Diskussion mit Schülerinnen und Schülern über die NS-Zeit auf dem Programm.

Drei Zehntklässler, Heiko Gutmann, Leo Litke und Simon Krämer, haben das Schicksal jüdischer Familien verfolgt, die Leverkusen nach 1939 verlassen mussten und zum großen Teil ins Exil nach Palästina auswanderten. Es entstand eine umfangreiche Dokumentation in Wort und Bild, von denen jedes Mitglied der Delegation, die aus der französischen Kooperationsstadt zur Eröffnung der Ausstellung „Blicke gegen das Vergessen" an den Rhein gekommen war, ein Exemplar überreicht bekam.
Die Ausstellung wurde am Montag, 26. Januar, im Rathausfoyer durch Oberbürgermeister Paul Hebbel, der Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Gesellschaft Marthe Blümel und Bürgermeister Jean-Michel Stievenard eröffnet. Bei dieser Gelegenheit sprach der französische Gast: von einem historischen Augenblick: „Im Gedanken und in der Anerkennung der Geschichte ist der Blick frei für die Zukunft. Erst die Erinnerung baut Brücken“.

„Ich freue mich deshalb, heute Herrn Stievenard zu begrüßen, den Bürgermeister von Villeneuve d’Ascq. Dass unsere Städte so gute Beziehungen zueinander entwickelt haben, ist angesichts der nicht mal ein Menschenalter zurückliegenden deutschen Vergangenheit erfreulich. Auch Ascq, damals noch ein Dorf, hat schlimme Erfahrungen mit der deutschen Besatzung gemacht, als 86 unschuldige Bürger in einem Massaker erschossen wurden“, ergänzte Oberbürgermeister Hebbel.

Paul Hebbel abschließend:“Wer so etwas mit angesehen hat, vergisst es sein Leben lang nicht mehr. Wir Deutschen sollten uns im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern Europas immer vergegenwärtigen, dass Freundschaft erst möglich ist, wenn diese Menschen uns verzeihen können. Auch wenn wir Nachkriegsgenerationen nicht selbst diese Schuld auf uns geladen haben – der Verantwortung, die für uns aus diesem dunklen Kapitel der Geschichte wächst, müssen wir uns alle stellen“.

Musikalisch begleiten wurde diese Ausstellungseröffnung vom Klezmer Ensemble der Musikschule.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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