Genom der Baumwolleule entschlüsselt

Zusammenarbeit mit Biotechnologie-Unternehmen trägt weitere Früchte
Bayer: "Wichtiger Meilenstein in der Biotechnologie"

Archivmeldung aus dem Jahr 2002
Veröffentlicht: 03.04.2002 // Quelle: Bayer

Das US-Unternehmen Genoptera, South San Francisco (USA), ein von der Bayer AG und der US-Biotechnologie-Firma Exelixis gegründetes Joint-Venture, hat über 90 Prozent der Gene der Baumwolleule Heliothis virescens, einem wirtschaftlich in vielen Kulturen wichtigen Schädling, identifiziert. Die genetische Information wird von den Wissenschaftlern genutzt, um ein detailliertes Verständnis über das Auftreten und die Aufgabe von Proteinen in Heliothis zu erarbeiten. Dieses Wissen ermöglicht den Forschern nun, bei marktrelevanten Schädlingen spezifische Angriffsorte für neue Pflanzenschutzmittel zu finden und damit selektive und umweltverträgliche neue Produkte zu entwickeln.

Bislang gibt es umfangreiche Genomprojekte für Modell-Insekten wie die Fruchtfliege, die jedoch keine wirtschaftliche Bedeutung haben. Genoptera ist jetzt erstmals die Entschlüsselung eines praxisrelevanten Schädlings gelungen. Die Raupe der Baumwolleule gehört zu einer Gruppe von Schädlingen, für deren Kontrolle weltweit in der Landwirtschaft über zwei Milliarden Euro im Jahre 2001aufgewendet worden ist.

Seit 1998 bearbeitet Bayer im Pflanzenschutz mit Partnern in Deutschland und den USA Biotechnologie-Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast 200 Millionen Euro. Die Arbeiten dienen der Auffindung neuer Angriffspunkte – so genannter Targets – in Pflanzen und Schädlingen. Diese Targets sind lebensnotwendige Proteine, die in ihrer Funktion durch Wirkstoffe gehemmt werden. Mit diesen Targets sucht Bayer im Landwirtschaftszentrum Monheim unter Zuhilfenahme eines Hochdurchsatz-Screenings in einer Substanzbibliothek von derzeit rund einer Million chemischer Verbindungen nach Erfolg versprechenden Wirkstoffen für neue innovative Pflanzenschutzmittel.

Der Weg bis zu einem Handelsprodukt ist weit. Acht bis zehn Jahre dauert die Entwicklung eines neuen Wirkstoffes von der Entdeckung bis zur Zulassung durch die Behörden. Die Biotechnologie-Projekte stellen einen essenziellen Teil der neuen Technologieplattform in der Pflanzenschutzforschung der Bayer AG dar. Die Forscher sind überzeugt, mit ihrer Forschungsstrategie eine hervorragende Basis für die erfolgreiche Wirkstoffsuche gelegt zu haben.

Der Bayer-Geschäftsbereich Pflanzenschutz gehört weltweit mit einem Umsatz von 2,7 Millarden Euro (2001) zu den führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln. Exelixis, Inc., South San Francisco, California, ist die führende biopharmazeutische Firma für genetische Modellsysteme. Sie hat sich besonders auf die Identifikation und Validierung neuer Targets und Proteine für die Bereiche Pharma und Pflanzenschutz spezialisiert.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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