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FORUM-GASTSPIEL AUS DANZIG MIT "LA TRAVIATA"


Mit einer der beliebtesten Opern des italienischen Repertoires ist am Mittwoch, den 24. November, die Oper Danzig im Forum zu Gast. Sie zeigt ihre in Koproduktion mit dem Theater Ingolstadt entstandene Aufführung von Giuseppe Verdis "La Traviata", eine in der Originalsprache gesungene Inszenierung der australischen Regisseurin Gwenda Berndt. Die musikalische Leitung der Produktion haben alternierend Klaus Eisenmann und Andrzej Knap. Vorstellunsgbeginn ist 19.30 Uhr. 1847 starb in Paris im Alter von 23 Jahren die Frau, die als "Kameliendame" eine Figur der Weltliteratur werden sollte: Alphonsine Plessis, ihren Zeitgenossen besser bekannt unter dem Namen Marie Duplessis. Die vormalige Dienstmagd war in kurzer Zeit die Berühmteste unter den "Melusinen des Seinestrandes" (Heinrich Heine) geworden, eine Halbweltdame mit Stil und Verstand, zu deren Freundeskreis zahlreiche prominente Männer gehörten, u.a. auch der Herzog von Orléans, Franz Liszt und Alexandre Dumas, Sohn des gleichnamigen Autors der Romanbestseller "Die drei Musketiere" und "Der Graf von Monte Christo". Schon ein Jahr nach Maries Tod publizierte Dumas der Jüngere den Roman "La Dame aux Camélias", in dem er das Schicksal der an Schwindsucht verstorbenen Mätresse nachzeichnete - nicht ohne dabei sich auch "dichterische Freiheiten" zu erlauben: So ist die Leidenschaft seiner Marguerite Gautier genannten Heldin für Kamelien wohl eine Produkt der Phantasie Dumas`, während er ihre tragisch-süße, gesellschaftlich "unmögliche" Liebe zu einem jungen Grafen (Armand heißt er bei Dumas) zumindest "ausschmückte".

Giuseppe Verdi kannte den Roman und auch die bald darauf folgende Theaterfassung Dumas` und konstatierte sofort einen wirksamen Opernstoff. "Einfach und voll Leidenschaft" nannte er das Sujet und beauftragte 1852 seinen Librettisten Francesco Maria Piave mit der Ausführung des Textbuches. An Dumas` Vorlage, die Piave zu seinem besten Libretto inspirierte, interessierte den Komponisten vor allem der "menschliche Gehalt", die Wandlung der Außenseiterin der Gesellschaft (er nannte seine Kameliendame Violetta Valéry) zur selbstlos Liebenden, eine Entwicklung, die in seiner Musik bezwingende Gestaltung fand.

Zudem reizte ihn die Möglichkeit, erstmals einen "Stoff der Gegenwart" zu vertonen (nahezu eine Novität in der Opernszene seiner Zeit). - Verdi selber bezeichnete in einem Brief die Uraufführung seiner Oper "La Traviata" (= Die vom Wege Abgekommene), am 6. März 1853 im Teatro Fenice in Venedig, als "ein Fiasko" und fügte hinzu: "Ist es meine Schuld oder die der Sänger? Die Zeit wird urteilen." Er behielt recht. Die Zeit urteilte, und zwar ziemlich rasch und eindeutig zugunsten seiner "Traviata", die bis heute eines der meistgespielten Werke des Musiktheaters ist.

Der Eintrittspreis (4 Preisgruppen) beträgt DM 46,00; DM 42,00; DM 37,00; DM 26,00. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse ? Telefon 4 06-41 13 ? erhältlich.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 10.11.1999
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Letzte Änderungen: 06.09.2000